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Natureplus-Fachtagung diskutierte nachhaltige Qualität und graue Energie von Baustoffen

(12.6.2016) Zukunftsfähiges Bauen funktioniert nur mit nachweislich nachhaltigen Baustoffen - das ist ein Fazit der Fachtagung „Mit welchen Produkten bauen wir unsere Zukunft?“, die Natureplus am 6. Juni 2016 gemeinsam mit der Heinrich-Böll-Stiftung in Berlin veranstaltet hat.

Vor dem Hintergrund, dass das Erreichen der deutschen Klimaziele immer unwahr­scheinlicher und der Grenznutzen von Energieeffizienz immer kleiner wird, themati­sierte die Fachtagung u.a. ...

  • graue Energie, also den für die Herstellung der Baustoffe notwendigen Energie­aufwand, sowie
  • Innenraumhygiene mit der Notwendigkeit, bei luftdichten Gebäudehüllen geprüft emissionsarme Bauprodukte zu verwenden.

Unter anderem stellte das DIBt diesbezügliche Pläne für die neue Musterbauordnung vor. Gleichwohl bedarf es wohl verstärkter gemeinsamer Anstrengungen, um in Politik und Fachöffentlichkeit noch stärker für geprüfte Produkte aus nachwachsenden oder recycelten Rohstoffen zu werben, so eine Erkenntnis aus der Veranstaltung. 


Diskussionensrunde bei Natureplus-Fachtagung (Foto: Natureplus)

Integration in Bewertungssysteme

Der öffentlichen Hand kommt eine Vorbildfunktion zu, der der Bund mit seiner Selbst­verpflichtung hinsichtlich seines eigenen Bewertungssystem für nachhaltiges Bauen (BNB) mehr und mehr nachkommt. Ausgewählte Kommunen informierten zudem über ihre Förderprogramme. Und Chris Kühn, baupolitischer Sprecher von Bündnis 90/ Die Grünen, forderte ein Förderprogramm „Natur Plus“ für den Einsatz nachhaltiger Bau­stoffe bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau KfW.

Rechtssichere Ausschreibung von Baustoffen

Die Vergabebedingungen des Natureplus-Qualitätszeichens werden mehr und mehr in Zertifizierungssysteme integriert. Das ist das Ergebnis der engeren Zusammenarbeit zum Beispiel mit der Deutschen Gesellschaft für nachhaltiges Bauen (DGNB). Nature­plus bereitet zudem Hilfen für Kommunen und andere öffentlich ausschreibende Stellen vor, die die rechtssichere Ausschreibung von Baustoffen anhand von Nachhaltigkeits­kriterien wie Ressourcenverbrauch, Emissionsverhalten oder Recyclingfähigkeit ermög­lichen.

Konkreter Praxisbezug

Mehrere bekannte Architekturbüros stellten auf der Fachtagung auch ihre aktuellen Projekte vor. Dabei wurde deutlich, dass nachhaltiges Bauen mit Baustoffen aus nachwachsenden oder mineralischen Rohstoffen nicht wesentlich teurer sein muss. Aus erster Hand informiert und angeregt diskutiert wurde zudem über die Möglichkei­ten und Grenzen von „Grünem Beton“, bei dem durch die Optimierung der Inhaltsstoffe der Energieaufwand und damit die CO-Emissionen gesenkt werden können.

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