Verband der Fenster- und Fassadenhersteller: Serviceleistungen nur noch für Mitglieder
(8.8.2003) "Die Weichen für eine erfolgreiche Arbeit in den nächsten Jahren sind gestellt," so Franz Hauk, Präsident des Verbandes der Fenster- und Fassadenhersteller, nach der außerordentlichen Mitgliederversammlung der Fensterverbände am 23. Juli in Frankfurt. Die Teilnehmer des Verbandes und der RAL Gütegemeinschaften Fenster und Haustüren beschlossen eine Restrukturierung der Verbände und die Budgets für 2003 und 2004. "Von Serviceleistungen sollen nur Mitglieder profitieren. Darüber hinaus wollen wir unsere Kräfte bündeln und streben Kooperationen innerhalb der Branchenverbände an," erklärte Hauk.
Im Mai war ein Dreiergremium aus dem Präsidium beauftragt worden, die Geschäfte für drei Monate zu leiten und eine strukturelle Neuausrichtung einzuleiten. Das Dreiergremium, dem neben Hauk auch Dirk U. Hindrichs und Alfons Schneider angehörten, stellte sein Konzept auf der Mitgliederversammlung vor. Damit endete das Mandat dieses Gremiums. Sein Konzept und seine Budgetvorschläge wurden von den Teilnehmern mit großer Zustimmung angenommen.
An der außerordentlichen Mitgliederversammlung in Frankfurt nahmen 66 Mitglieder des Fensterverbandes, 24 Mitglieder der Gütegemeinschaft Aluminiumfenster, -Fassaden und -Haustüren, 19 Mitglieder der Gütegemeinschaft Kunststoff-Fenster und -Haustüren und 16 Mitglieder der Gütegemeinschaft Holzfenster und -Haustüren teil. Auf der gemeinsamen Versammlung wurde jeweils getrennt abgestimmt.
Mit den beschlossenen Restrukturierungsmaßnahmen sollen erhebliche Mittel einspart werden. So wurden beispielsweise mehrere Verträge mit Dienstleistern gekündigt, kostendeckende Teilnahmegebühren und Schutzgebühren für Veranstaltungen und Broschüren eingeführt und der China-Club geschlossen. Ein solcher Club kann jederzeit fortgeführt werden, wenn interessierte Mitglieder eine kostendeckende Finanzierung des Büros in China ermöglichen. Daneben will der Verband verstärkt ausstehende Mitgliedsbeiträge eintreiben. Geplant sind auch eine neue Organisationsform, ein kontinuierliches Controlling und eine schlanke Personalstruktur.
Mit dem ehemaligen Geschäftsführer Karl Heinz Herbert ist mittlerweile eine einvernehmliche Lösung erzielt worden. Ein neuer Geschäftsführer soll zum 1. Januar nächsten Jahres eingestellt werden. Der neue Steuerberater und Wirtschaftsprüfer der Verbände stellte den Jahresabschluß 2002 vor, der durch periodenfremde Belastungen einen erheblichen Fehlbetrag ausweist. Nach sorgfältiger Analyse ist Wirtschaftsprüfer Wack aber überzeugt, daß alle Verbände in der Lage sind, bei sparsamer Haushaltsführung künftig ein ausgeglichenes Ergebnis zu erzielen. Das Dreiergremium hat deshalb der Mitgliederversammlung vorgeschlagen, diesen Verlust einmalig auszugleichen. Aus den Reihen der Mitglieder kam die Anregung, für 2004 den Jahresbeitrag der Verbände durch eine Umlage zu erhöhen. Nach ausführlicher Diskussion nahmen die Teilnehmer diese Vorschläge bei nur wenigen Gegenstimmen und Enthaltungen an.
"Mit den eingeleiteten Restrukturierungen und dem einmaligen Verlustausgleich haben wir unser Verbandsschiff wieder flott gemacht. Damit können wir die Altlasten, die durch eine komplizierte und unübersichtliche Verbandsstruktur entstanden sind, abschütteln und wieder volle Fahrt aufnehmen. In der Vergangenheit haben der Verband und die Gütegemeinschaften schon viel für die Mitglieder erreicht. Und wir haben noch viel vor. Das gilt für die Normung und Technik, die Einführung des CE-Zeichens, einheitliche Standards für die Aus- und Weiterbildung, die Vertretung unserer Branche in der Politik bis zu Wettbewerbsvorteilen durch das Gütezeichen. Unseren Service wollen wir stärker auf Mitglieder begrenzen. Trittbrettfahrer sind künftig nicht mehr finanzierbar. Wir brauchen unseren Verband als Sprachrohr der Branche. Deshalb werden wir Kooperationsmöglichkeiten innerhalb unserer Branche ausloten, in der viele Verbände tätig sind. Nur gemeinsam sind wir stark und können unsere Position in der Öffentlichkeit und in der Politik durchsetzen," erklärte Verbandspräsident Franz Hauk.
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