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Planungsempfehlungen für Dachwohnfenster

(12.9.2003) Ganz gleich, ob Arbeits- oder Wohnbereich: Ein entscheidender und bereichernder Faktor für Lebensqualität und Wohlbefinden in Aufenthaltsräumen ist eine gelungene Tageslichtplanung. Dabei werden im Raum alle Formen des Tageslichts ­ direktes, diffuses und reflektiertes ­ genutzt, um eine ausgewogene Beleuchtung zu kreieren. Damit verbunden ist die sinnvolle Anordnung der Fenster: einerseits, um genügend Tageslicht in Innenräume zu leiten, andererseits, um eine ausreichende Sichtverbindung nach außen und damit einen guten Ausblick herzustellen.

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Es sind ökonomische und ökologische Gründe, die den Ausschlag für einen bewussten Umgang mit Tageslicht in der Architektur geben. Dieses ergänzt oder reduziert die künstliche Beleuchtung in Gebäuden und hilft, Energie zu sparen und Kosten zu reduzieren. Aber auch die Sensibilität und der Anspruch der Menschen an eine entsprechende Tageslichtqualität im privaten Wohnumfeld, am Arbeitsplatz oder im öffentlichen Raum sind von großer Bedeutung. Dies beinhaltet das Bedürfnis nach einem engen Kontakt mit der Außenwelt ­ und damit nach weitem Ausblick und schöner Aussicht. Nicht zuletzt ist Tageslicht auch ein wesentliches architektonisches Gestaltungsmerkmal. Dazu haben die stetige technische Weiterentwicklung und die Fortschritte in der Formgebung von Fenstern und Fensterflächen beigetragen. Schon Le Corbusier (1887-1965) verstand sich als "Komponist des Lichts", welches für ihn die Grundlage der Architektur war. Für Mies van der Rohe (1886-1969) war die Geschichte der Architektur gleichzeitig die Geschichte des Menschheitskampfes um das Licht, die er mit der Geschichte des Fensters gleichsetzte.

Anforderungen an de Tageslichtplanung

Die Belichtung von Wohn- und Arbeitsräumen legen die jeweiligen Landesbauordnungen durch Vorschriften zu Mindestlichtflächen, den so genannten notwendigen Fenstern, fest. Sie gelten für Senkrecht- und Dachwohnfenster gleichermaßen. Obwohl die Gesetzestexte der Länderbauordnungen inhaltlich ähnlich sind, weicht das lichte Maß der Fensteröffnungen in den einzelnen Ländern teilweise voneinander ab. So beträgt es in Aufenthaltsräumen zwischen einem Achtel und einem Zehntel der Raumgrundfläche. Auch differenzieren die Landesbauordnungen nicht bei schlechten Lichtverhältnissen, wie sie durch gegenüberliegende Häuser, Schatten werfende Bäume oder andere Licht abhaltende oder verschluckende natürliche Hindernisse entstehen können. Ebenso wenig berücksichtigen sie die unterschiedlichen Lichtmengen verschiedener Fenstersysteme, die Raumtiefe, eine dunkle oder helle Innenausstattung oder den Wunsch der Bewohner nach mehr Licht.

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All diese Faktoren sind in weiterführenden oder ergänzenden Maßnahmen bzw. technischen Richtlinien festgeschrieben. Die wichtigste unter ihnen ist DIN 5034 "Tageslicht in Innenräumen". Folgt man ihren Planungsempfehlungen, lassen sich ausführliche Lichtberechnungen für Wohn- und Arbeitsräume sowohl mit senkrechten Wänden als auch unter dem geneigten Dach durchführen. So rät die Norm beispielsweise, dass die Gesamtbreite aller Fenster in einem Wohnraum ca. 55 Prozent der Raumbreite betragen soll. Raumgröße und Fensterfläche sind über das Kriterium der ausreichenden Belichtung also unmittelbar miteinander verbunden.


Der gute Ausblick ­ ausgewählte Anforderungen an Dachwohnfenster

Damit Dachgeschosswohnungen eine ausreichende Sichtverbindung zwischen dem Innen- und dem Außenraum aufweisen, sollten die eingebauten Dachwohnfenster gewisse Forderungen erfüllen:

  1. Die Fensteroberkante ist entscheidend für die einfallende Lichtmenge. Es gilt die Faustregel: Je höher sie ist, desto mehr Licht kommt in den Raum. Um gleichzeitig auch einen guten Ausblick zu gewährleisten, sollte sie laut DIN 5034 nicht unter 220 Zentimeter über dem Fußboden liegen. Bei Dachwohnräumen empfehlen sich 200 Zentimeter, da sie in der Regel niedrigere Raumhöhen haben und eine ausreichende Aussicht nach oben wegen der schrägen Lage der Fenster auch bei einer Sturzhöhe von 200 Zentimetern gesichert ist. Zudem ist die bei Dachwohnfenstern bevorzugte Oberbedienung bei einer zu hohen Oberkante nur schwer zu erreichen.
  2. Die Fensterunterkante ist entscheidend für den Ausblickkomfort. Je niedriger sie liegt, desto besser ist der Sichtkontakt zur Außenwelt. Die Oberkante der Fensterbrüstung sollte 90 Zentimeter über dem Fußboden liegen. Bei Dachwohnfenstern mit Untenbedienung sollte sie auf 120 Zentimeter korrigiert werden, um ein bequemes Handling des Fensters zu ermöglichen. Der für das menschliche Wohlbefinden erforderliche Ausblick nach unten und ein größerer Lichteinfall lassen sich aber ebenso mit Zusatzelementen unter den Fenstern erreichen.
  3. Die Anordnung der Fenster ist nicht nur wichtig für eine ausgewogene Helligkeit in Wohn- und Arbeitsräumen, sondern auch für eine optisch ansprechende Gestaltung der Fassade und der Dachlandschaft. Mittig, symmetrisch oder gegenüberliegend in der Außenwand angebracht, erzielen Fassadenfenster einen hohen, gleichmäßigen Lichteinfall. Dachwohnfenster können aufgrund ihrer optimalen Lichtausbeute überall im Dach eingebaut werden  und bieten einen großen gestalterischen Spielraum. Durch ihr flexibles System passen sie sich allen Entwurfsideen an. Das Ergebnis sind technisch überzeugende Lösungen, die allen architektonischen Lösungen gerecht werden können.

Baukonstruktive Voraussetzungen schränken die natürliche Belichtung von Wohn- und Arbeitsräumen mit senkrechten Fenstern ein. Dachwohnfenster hingegen lassen sich vom Fachmann an fast jeder Stelle und bei fast jeder Neigung problemlos in das Dach integrieren. Sie sind kostengünstig und sorgen für deutlich mehr Lichteinfall als gleich große senkrechte Fenster in Gauben oder Giebeln. Ausgestattet mit einem oben waagerecht und unten senkrecht abschließenden Innenfutter sorgen sie für eine noch bessere Lichtausbeute. Innenfutter mit weißer Oberfläche erhellen den Innenraum zusätzlich und gewährleisten eine gleichmäßige Ausleuchtung der Wohn- und Arbeitsräume. Von Anfang an bei der Planung sollte an geeignete funktionale Sonnen- und Blendschutzmaßnahmen gedacht werden.

Ob einzeln, nebeneinander und/oder übereinander ­ Dachwohnfenster schaffen eine natürliche Raumatmosphäre. Sie lassen sich beliebig miteinander kombinieren und mit Zusatzelementen nach oben oder unten verlängern. Lichtbänder über den First ergeben eine besonders gute Ausleuchtung des gesamten Dachwohnraums. Ergänzend zu dieser Vielzahl an Gestaltungsmöglichkeiten bietet VELUX die Systemlösungen "LICHTBAND", "ZWILLING", "QUARTETT" und "OPEN AIR" an. Alle vier Fensterkombinationen sorgen mit ihren großzügigen Lichtflächen für einen weiten Ausblick und eine größtmögliche Lichtausbeute für das sonnige Wohnen unterm Dach.

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