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EZB deutet Zinserhöhung an

(11.2.2007) Auch wenn die Europäische Zentralbank (EZB) diese Woche keine Leitzinserhöhung vorgenommen hat, gab sie doch sehr deutlich zu verstehen, dass damit am 8. März zu rechnen ist. Somit ist zu diesem Zeitpunkt eine Anhebung von 3,50% auf dann 3,75% zu erwarten. Die EZB wird diesen Schritt mit Inflationsrisiken begründen, die aufgrund von höheren Tarifabschlüssen entstehen. Im Kern stellt die Notenbank aber wieder eine aus ihrer Sicht neutrale Position in der Geldmarktpolitik her. Die europäische Konjunktur braucht also keine Unterstützung durch Niedrigzinsen mehr. Legt man die Konjunkturprognosen für 2007 und 2008 zu Grunde, die eine weiter starke Exportperformance und leichte Verbesserungen in der Binnennachfrage gerade in Deutschland unterstellen, kann bis zum Sommer von einer Leitzinserhöhung auf 4,00% ausgegangen werden.

Weitere Indikatoren suchen die Investoren an den Anleihemärkten in den USA. Der amerikanische Konsum bleibt der Schlüssel für die mittelfristige Zinstendenz. Dass die zehnjährigen Staatsanleihen mit 4,75% immer noch unter den Leitzinsen von 5,25% liegen, zeigt, dass die Skeptiker in Bezug auf Wachstum derzeit noch die Oberhand haben. Diese gehen davon aus, dass die US-Notenbank (FED) die Leitzinsen im Jahr 2007 wieder senken wird. Nach einer Stabilisierungsphase, die durchaus noch einige Wochen andauern kann, erwartet z.B. Interhyp bei den Anleihen allerdings weiteren Aufwärtsdruck in Richtung 5,00%. Das wird auch die europäischen Leitzinsen und damit die Baugeldzinsen unter Druck setzen.

Interhyp bleibt bei der Empfehlung, dass Immobilienkäufer und Umschuldungskunden vorerst nicht auf tiefere Zinsen spekulieren, sondern die aktuellen Zinskonditionen absichern sollten. Gerade lange Zinsbindungsfristen sind trotz der einsetzenden Normalisierung der Zinsstrukturkurve immer noch sehr attraktiv und die Risikoprämie ist gegenüber kurzen Zinsbindungen gering. Dabei sollte eine Tilgung von 2% gewählt werden, um eine Rückzahlung innerhalb von rund 25 Jahren sicherzustellen. Besonders interessant sind derzeit Forward-Darlehen mit einer Vorlaufzeit von bis zu 36 Monaten, da eine Reihe von Anbietern aktuell auf die Forward-Aufschläge verzichtet. Damit können die zukünftigen Zinszahlungen schon Jahre im Voraus nahe den aktuellen Top-Konditionen abgesichert werden. Die derzeit noch recht flache Zinskurve sollte genutzt werden, da sie lediglich eine temporäre Erscheinung am Zinsmarkt ist. Prolongationsangebote der aktuellen Bank sollten unbedingt mit dem Markt verglichen werden. Interhyp möchte auch auf das inzwischen sehr umfangreiche Angebot an 100%-Finanzierungen für Kunden mit solider Einkommenssituation hinweisen. Besonders junge Wohnungskäufer, die noch kein oder wenig Eigenkapital angespart haben, müssen heute nicht mehr den Umweg über einen Bausparvertrag gehen, sondern können sofort die aktuell sehr günstigen Immobilienpreise nutzen. Die anspringende Konjunktur und steigende Mieten in einer Reihe von Ballungsgebieten könnten schon in diesem Jahr zu ersten Preissteigerungen bei Wohnimmobilien in guten Lagen führen.

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