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Holzdecken sanieren: Wirtschaftliche Alternative durch Verbund

(3.10.2007) Wer heute einen Altbau modernisiert, will Einschränkungen bei Komfort und Sicherheit so weit es geht verringern. Dabei spielt die Sanierung alter Holzbalkendecken eine tragende Rolle. Mit einer Holz-Beton-Verbundlösung sei moderner Komfort wirtschaftlich herzustellen - verspricht com-ing aus Appenzell, Schweiz.


Variante TCC Topfloor, bei der die Decke durch 6 cm Aufbeton ertüchtigt wird

Altbau-Geschoßdecken in Holzbauweise haben ihren ganz besonderen Charme: sie schwingen, sind hellhörig und hängen durch - das mag man alles tolerieren. Aber in Bezug auf Sicherheit haben sie nicht viel zu bieten, egal ob dies die Tragfähigkeit oder den Brandschutz betrifft. Und für das Verhältnis Bewohner und Nachbarn untereinander können sie sehr belastend sein, da sie Geräusche aller Art direkt weiterleiten.

Zur Ertüchtigung und Anpassung an moderne Komfortansprüche und Sicherheitsstandards stehen verschiedene, zum Teil sehr aufwändige Verfahren zur Verfügung bis hin zum Ersatz durch neu einzubauende Betondecken. Eine Holz-Beton-Verbundlösung kann aber auch alle üblichen Probleme von Holzbalkendecken durch die schubfeste Verbindung zwischen dem vorhandenen Holztragwerk und einer dünnen Betonplatte lösen.

Komponenten rund um com-ings "TCC Integral"-Schubverbinder

Zu einem Gesamttragwerk verbunden werden Holztragwerk und Betonplatte durch com-ings "TCC Integral"-Schubverbinder, die bauaufsichtlich zugelassen (Z-9.1-603) und patentiert sind. Diese Spezialschrauben sind auf die auftretenden Knick- und Schubbelastungen ausgelegt, ihre Geometrie soll das Ausreißen verhindern und eine definierte Einschraubtiefe sichern. Durch ihre lastverteilende Funktion könne die Verkehrslast verdoppelt bzw. verdreifacht werden. TCC Integral-Schubverbinder werden nach exakt berechnetem Plan ohne Vorbohren in das Holztragwerk geschraubt.


Einbau des Betons auf präparierter Holzbalkendecke

An die Baustellenbedingungen stellt die Holz-Beton-Verbundlösung mit TCC Integral-Schubverbindern vergleichsweise geringe Ansprüche. Sie können - anders als zum Beispiel geklebte Verbindungsmittel, deren Funktionstüchtigkeit von einer Reihe von Randbedingungen abhängt - unter üblichen Baustellenbedingungen sicher verbaut werden, betont das Unternehmen. Die Holz-Beton-Verbundlösung mit TCC Integral ist demnach nicht nur verarbeitungssicher sondern auch schnell: das Setzen der Schrauben, Auflegen einer Bewehrung auf Abstandshalter und Einbringen des Aufbetons reduzieren die Arbeitsschritte gegenüber anderen Verfahren. Gegebenenfalls kann eine temporäre Abstützung von der Unterseite der Decke notwendig sein.

Funktionsweise

Im Verbund ergänzen sich Holz und Beton. Die Betonplatte in der Druckzone verteilt die auftretenden Lasten und steift die Konstruktion aus. Durch die Aussteifung werden Durchbiegung und Schwingung gegen Null reduziert. Auch die erhöhten Anforderungen der neuen DIN 1052 werden damit eingehalten. Durch die zusätzliche Masse mindert sich die Schallweiterleitung, als nichtbrennbarer Baustoff erhöht der Beton die Feuerwiderstandsdauer der Gesamtkonstruktion auf bis zu max. F 120B bei sichtbaren Balken. Schallschutz und Brandschutz können bei dieser Lösung berechnet werden und sind im Servicepaket der com-ing beinhaltet.

Grundsätzlich können Altbaudecken mit bis zu sechs Metern Spannweite mit der TCC Integral-Verbundlösung saniert werden und Verkehrslasten bis zu 5 kN erzielt werden.

Neben der Variante TCC Topfloor, bei welcher die Decke durch 6 cm Aufbeton ertüchtigt wird (Eingangsbild oben) bietet com-ing mit TCC Slimfloor die Möglichkeit, die Betonplatte zwischen den Holzträgern einzubauen (nächstes Bild unten). Die Bodenhöhe bleibt erhalten und man gewinnt meist auch die Höhe der Dielung, was im Denkmalbereich von großem Vorteil ist.


TCC Slimfloor ermöglicht, die Betonplatte zwischen den Holzträgern einzubauen; die ursprüngliche Bodenhöhe bleibt erhalten.

Speziell für den höchsten Denkmalschutz wurde eine rückbaubare Tragwerkssanierung entwickelt. Das System hinterlässt nach dem Rückbau nahezu keine sichtbaren Eingriffe in die vorhandene Substanz.

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