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Luftschleieranlagen sparen Energie bei Siemens

(13.7.2009) Alle Siemens-Standorte sind gehalten, die Energieeffizienz jährlich zu steigern - sei es durch nutzungsspezifische oder durch technische Maßnahmen. Jeder Mitarbeiter kann selbst dazu beitragen - mit einer Verhaltensänderung oder mit Ideen. Gebäudeausrüstung, Lüftung, Heizung und Wärmeerzeugung werden als Teil des Energiemanagements genauso betrachtet wie Verbesserungen im Produktionsprozess.

Ein Beispiel ist das Siemens-Elektro-Motorenwerk in Bad Neustadt an der Saale. 1.100 Mitarbeiter fertigen in einem rund 60.000 m² großen Gebäudekomplex Elektromotoren. Dazu zählen unter anderem Energiesparmotoren.

Im Gesamtbereich der Energie waren die Heizkosten mit über 450.000 Euro jährlich eine der größten Positionen. Hier hatte das Energiemanagement ein beachtliches Sparpotenzial ausgemacht. Die Außentore der Werkhallen waren mit Luftheizgeräten ausgestattet, die mit einer sehr hohen und konstanten Leistung mit einfacher Ansteuerung während der Heizperiode nahezu im Dauerbetrieb liefen. Damit wurde die laufend eindringende Kaltluft zwar mehr oder weniger aufgeheizt, jedoch ganz und gar nicht wirtschaftlich. Zudem war die Temperatureinstellung frei zugänglich und konnte so von allen Mitarbeitern nach dem jeweils persönlichen Temperaturempfinden verändert werden.

Bei der Suche nach einer energiesparenderen Lösung traf man laut eigenen Angaben immer wieder auf Luftschleieranlagen von Teddington mit dem patentierten Druckkammer-Düsensystem. Die Wirtschaftlichkeitsberechnungen des Luftschleierspezialisten ergaben Amortisationszeiten von 3 Jahren.

Ein erster Feldversuch zum Einsatz eines Torluftschleiers startete im Dezember 2007. Nachdem man die zuvor berechneten Einsparungen in der Praxis bestätigt sah, wurden im Sommer 2008 auch die anderen Hallen mit Luftschleieranlagen von Teddington ausgerüstet.

Die C-Serie - kleine Düse mit großer Wirkung

Für die Tore mit einer Breite von 2.500 bis 2.800 mm und einer Höhe von bis zu 3.000 mm erfüllte bereits die kleine C-Geräteserie (Bild unten) die gestellten Anforderungen. Die vorher installierte Leistung von bis zu 72 kW pro Tor konnte durch den Einsatz des Druckkammer-Düsensystems auf 26 kW reduziert werden. Zusätzlich wurde die Steuerung so auf die örtlichen Gegebenheiten abgestimmt, dass der Betrieb der Anlagen nur dann erfolgt, wenn er tatsächlich erforderlich ist. So werden die Anlagen bei geschlossenen Toren als Heizgeräte eingesetzt und sorgen mit niedrigen Leistungen fürs Raumklima. Öffnet sich ein Tor, schaltet das betreffende Gerät in den Luftschleierbetrieb und verhindert über eine gezielte Luftströmung das Eindringen kalter Luft in die Produktionsräume.


Die Wirtschaftlichkeitsberechnung zeigt interessante Eckdaten:

  • Pro Gerät und Jahr werden ca. 2400,- Euro Energie gespart.
  • Damit amortisieren sich die Geräte schon nach 2 ½ Jahren.

Ursprünglich für den Komfortbereich im Sektor Shop & Business entwickelt, bieten sich die eingesetzten kompakten Geräte mit der Evolvent-Düse offensichtlich auch überall dort, wo die großen Industriegeräte noch nicht erforderlich sind.

Bei dem Teddington Druckkammer-Düsensystem wird der Luftstrom in der Druckkammer komprimiert und durch die Düse gleichmäßig über die gesamte Ausblasbreite verteilt. Über Düsenwangen wird der Luftstrom so beschleunigt, dass ein sauber gegen die Außenluft gerichteter Luftschleier entsteht. So soll für die gleiche Abschirmwirkung im Vergleich zu konventionellen Systemen deutlich weniger Luft und somit weniger Energie benötig werden - siehe auch Beitrag "Neue Luftschleieranlagen versprechen bis zu 80% Energieeinsparung" vom 24.2.2009.

Wirtschaftlichkeitsberechnung für den Einsatz einer Türluftschleieranlage ...

... wenn Tor offen bzw. Tor geschlossen

Eine Besonderheit der Gebäudesituation im Siemens-Werk Bad Neustadt liegt in der Schleusenfunktion der Hallentore. Die eingesetzte Steuerung TCU von Teddington verfügt bereits über eine integrierte Schleusenfunktion. Sinkt z.B. die Temperatur im Windfangbereich unter ein bestimmtes Maß, so schaltet sich die Heizfunktion auch dann zu, wenn die Tore geschlossen sind. Die Temperatur im Windfang wird dadurch immer auf ein gleichmäßiges Grundniveau geregelt. In der vorgesehenen Ausbaustufe wird die Steuerung der Luftschleier in die Gebäudeleittechnik integriert. Somit kann dann die Leistungsstufe, die bei offenen Toren gefahren wird, aus den Witterungsbedingungen ermittelt und an die Geräte übertragen werden.

Weitere Informationen zu Luftschleieranlagen können per E-Mail an Teddington angefordert werden.

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