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"Green Curtain" macht bei Kyocera der Klimaanlage Konkurrenz

(17.9.2009) Der japanische Technologiekonzern Kyocera, führender Hersteller im Be­reich feinkeramischer Bauteile, stattet seine Firmengebäude in Japan mit einem "Green Curtain" aus. Vor den Büros klettern Blattpflanzen an Gerüsten empor, bis diese voll­ständig bewachsen sind. Die grüne Wand aus Blättern schützt die Innenräume vor di­rekter Sonneneinstrahlung und die Büros heizen nicht so schnell auf. Das entlastet die Klimaanlage, spart Energie und schützt somit die Umwelt.


So einfach kann es sein: Für den Green Curtain (engl. für grüner Vorhang) bedarf es lediglich eines kostengünstigen Gerüstes sowie einer passenden Pflanze, zum Beispiel einer Prunkwinde. Die Abschattung hält Innenräume sogar in den heißen japanischen Sommermonaten relativ kühl. Messungen haben ergeben, dass die Temperatur an ei­ner geschützten Außenwand um bis zu 15°C niedriger ist als an ungeschützten Wän­den, vor denen kein Green Curtain gewachsen ist. Dadurch wird die Nutzung der Kli­maanlage in den Gebäuden stark reduziert. Der positive Doppeleffekt: Energie wird gespart und CO₂ durch Photosynthese abgebaut. Bei Kyocera wird außerdem das ge­pflanzte Gemüse von den Mitarbeitern geerntet und als Spezialität in der Werkskanti­ne zubereitet.

Schon 2007 hat Kyocera den Green Curtain als Bestandteil des Energiesparprogramms in seinem Werk in Nagano eingeführt. Zwei Jahre später haben schon 12 Werke einen grünen Vorhang vor den Fenstern. Alles in allem erstrecken sich die verschiedenen Green Curtains bei Kyocera über eine Gesamtlänge von 294 Metern und bedecken eine Fläche von 775 m². Etwa 2.713 Kg CO₂*) sollen durch die Pflanzen pro Jahr abgebaut werden, so viel wie von 194 Zedern**).

Nobuhiko Kitagawa, Anlagenleiter bei Kyocera: "Der Green Curtain trägt nicht nur dazu bei, Energie zu sparen, er fördert auch das Umweltbewusstsein unserer Mitarbeiter."
Besonders beliebt bei den Kyocera-Angestellten ist die Goya-Pflanze als Bewuchs für den Green Curtain. Sie gedeiht schnell, hat einen dichten Blätterwuchs und ist lecker. Die Kürbisart, die sie trägt, ist ein typisches Sommergemüse in Okinawa und Bestand­teil beliebter Menüs in der Kantine.

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*)  CO₂-Abbau (3.5kg) x Fläche Green Curtain (m²) = Volumen des jährlichen CO₂-Abbaus. (Quelle: Rural Culture Association Japan)
**)  Zeder baut 14kg/Jahr CO₂ ab. (Quelle: Forestry Agency of Japan)

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