„Freie Wärme“ fordert freie Wahl von Heizsystem und Energieträger
(8.10.2013) In zahlreichen Städten und Gemeinden können Verbraucher ihr Heizsystem und die damit verbundenen Energieträger nicht mehr frei wählen. Grund hierfür sind durch Kommunen festgelegte Verbrennungsverbote und/oder Anschluss- und Benutzungszwänge - etwa an ein bestehendes Nahwärmenetz. Dass dies für Verbraucher sowie die mittelständisch geprägte kommunale Bauwirtschaft langfristig mit Nachteilen verbunden sei, thematisiert die bundesweite Infokampagne „Freie Wärme“.
Der Zusammenschluss von schornsteinlastigen Initiativen, Unternehmen und Verbänden aus den Bereichen Heizen und Wärme will neben Hausbesitzer und Bauherren auch Bau-Profis und nicht zuletzt Kommunalpolitiker über die Vorteile eines freien Wärmemarktes sowie die damit einhergehende freie Wahl des Heizsystems und des Energieträgers informieren. Dazu wird unter freie-waerme.de eine Karte gepflegt, die anzeigt, in welchen bundesdeutschen Gebieten bereits Verbrennungsverbote oder Anschluss- und Benutzungszwänge umgesetzt wurden. Daneben bietet das Portal eine Reihe von Hintergrundinformationen, welche Möglichkeiten man als Betroffener hat, den Reglementierungen durch die Kommunen entgegen zu wirken.
Mehr als 1.000 kommunale Eingriffe in den Markt sind bundesweit bereits bekannt, die tatsächliche Zahl dürfte um ein Vielfaches höher sein. Für Verbraucher heißt das in der Regel, dass sie über lange Zeiträume vertraglich gebunden und damit verpflichtet sind, die vorgegebenen Wärmepreise zu zahlen. Ist ein Nahwärmekonzept einmal realisiert, gibt es nur wenige technische Alternativen.
Auf Seiten der Kommunen seien es vor allem finanzielle Gründe,
die zu Eingriffen in den freien Wärmemarkt führen. Dabei werde
durch „planwirtschaftliche Strukturen der kostenoptimierende,
marktwirtschaftliche Wettbewerb um die energetisch besten Lösungen
verhindert“. Damit stünden im Rahmen der Energiewende nicht nur
die klimapolitischen Ziele der Bundesregierung auf dem Spiel,
sondern der gesamte Wärmemarkt - vom regionalen Heizungstechniker
über den Großhandel und die Schornsteinfeger bis hin zu den
Unternehmen der Heizungsindustrie - würden spürbar beeinträchtigt.
Infokampagne „Freie Wärme“ verspricht Aufklärung
„Mit der neuen Informationskampagne setzen wir uns für einen freien und technologieoffenen Wärmemarkt ein, bei dem gleichermaßen effiziente Technologien und erneuerbare Energien zum Einsatz kommen. Jeder Verbraucher sollte frei entscheiden können, wie kosteneffizient und umweltfreundlich er seinen Wärmebedarf decken will. Zudem führt nur der freie Wettbewerb zwischen den Anbietern von moderner Heizungstechnologie zu kostenoptimierten Preisen für den Verbraucher“, erklärt Johannes Kaindlstorfer, Sprecher der Allianz „Freie Wärme“. In der Startphase setzt die Informationskampagne zunächst auf Aufklärung über klassische Presse- und Öffentlichkeitsarbeit in Richtung Endverbraucher, Bau-Profis und Politik. Perspektivisch sollen weitere Maßnahmen wie Aktionen vor Ort, Online-TV-Beiträge und nicht zuletzt Aktivitäten in sozialen Netzwerken wie Facebook dazukommen.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- „Freie Wärme“ c/o Initiative Pro Schornstein e.V.
- Förderratgeber von co2online und Fördermitteldatenbank von fe.bis
- Beim Grundstückskauf eventuelle Fernwärmevorschrift beachten (8.9.2016)
- Allianz „Freie Wärme“ fordert Wirtschaftlichkeitspflicht für Nah- und Fernwärme (20.10.2014)
- ZVSHK fordert „Freie Wahl bei der Wärmequelle!“ (11.8.2014)
- Betriebskostenspiegel für Deutschland für das Abrechnungsjahr 2012 (6.7.2014)
- „Energiebunker“ Hamburg: Vom Flakturm zum Flaggschiff für regenerative Energien (12.6.2014)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- IFH-Studie zum SHK-Markt 2012: Sanitär im Plus, Heizung/Klima im Minus (8.10.2013)
- Wärmemarkt stagniert, stagniert und stagniert (16.9.2013)
- Deutscher Energiewende-Index bleibt negativ (16.9.2013)
- Betriebskostenspiegel für Deutschland für das Abrechnungsjahr 2011 (4.9.2013)
- Bündnis Energieausweis fordert Bedarfsausweis und Effizienzklassen (1.9.2013)
- Studie: Zu viel Staat erhöht die Kosten für die Gebäudesanierung (18.8.2013)
siehe zudem:
- Wärmetechnik-Magazin im alternative Energien-Magazin bei Baulinks
- Literatur / Bücher zu den Themen Photovoltaik und erneuerbare Energien bei Baubuch / Amazon.de