Betriebskostenspiegel für Deutschland für das Abrechnungsjahr 2012
(6.7.2014) Mieter zahlten in Deutschland im Durchschnitt 2,20 Euro/m² im Monat für Betriebskosten. Rechnet man alle denkbaren Betriebskostenarten mit den jeweiligen Einzelbeträgen zusammen, kann die so genannte zweite Miete bis zu 3,19 Euro/m² im Monat betragen. Dies sind Ergebnisse aus dem aktuellen Betriebskostenspiegel, den der Deutsche Mieterbund jetzt auf Grundlage der Abrechnungsdaten des Jahres 2012 vorlegt. Für eine 80 m² große Wohnung mussten bei Anfallen aller Kosten 3.062,40 Euro im Jahr 2012 nur an Betriebskosten aufgebracht werden.
Regionale Unterschiede beachten
Zwischen den östlichen und westlichen Bundesländern gibt es nur noch minimale Preisunterschiede bei den Betriebskosten. Die im Durchschnitt tatsächlich gezahlten Betriebskosten liegen in den östlichen Bundesländern bei 2,22 Euro/m² und Monat, in den westlichen Bundesländern bei 2,20 Euro:
- Insbesondere für Grundsteuer, Müllbeseitigung, Gebäudereinigung und Versicherungen muss in den westlichen Bundesländern teilweise deutlich mehr bezahlt werden.
- Dagegen liegen hier die Heizkosten und die Kosten für Wasser/Abwasser unter den Kosten, die in den östlichen Bundesländern zu zahlen sind.
Im Übrigen wird aber beispielsweise die Höhe der Heiz- oder Warmwasserkosten vor allem durch klimatische Einflüsse und starke Preisunterscheide bei Öl, Gas und Fernwärme bestimmt. Erstmals wurde bei der Erhebung der Betriebskostendaten hier differenziert. Die durchschnittlichen Heizkosten lagen 2012 bei 1,16 Euro/m² und Monat:
- Wer mit Gas heizte, zahlte mit 1,13 Euro etwas weniger.
- Teurer wurde es bei Fernwärme mit 1,24 Euro, und
- wer mit Öl heizte, zahlte sogar 1,31 Euro/m² und Monat.
Die Höhe der kommunalen Gebühren bzw. der Grundsteuer schwankt von Gemeinde zu Gemeinde teilweise extrem.
Heizung und Warmwasser 2012
Die Kosten für Heizung und Warmwasser sind auch im Abrechnungsjahr 2012 weiter angestiegen. Zwischenzeitlich muss für diese „warmen Betriebskosten“ 1,43 Euro/m² und Monat gezahlt werden. Das sind für eine 80 m² große Wohnung rund 1.373 Euro pro Jahr. Insgesamt machen die warmen Betriebskosten 2012 etwa 65% aller tatsächlich gezahlten Betriebskosten aus.
Der Anstieg der Heizkosten im Jahr 2012 um rund 17% ist zum einen auf die kälteren Wintermonate und einen Anstieg des Heizenergieverbrauchs zurückzuführen. Zum anderen schlagen sich hier die höheren Energiepreise nieder. Öl wurde 2012 im Durchschnitt um 8,9%, Fernwärme um 9% und Gas um 5,3% teurer.
Ausblick 2013
Auch im Abrechnungsjahr 2013 müssen Mieter mit weiter steigenden Betriebskosten rechnen. In vielen Städten und Kommunen wurde die Grundsteuer erhöht, zusätzliche Kosten für Legionellenüberprüfungen (Warmwasser) bzw. Wartungskosten für Rauchmelder kommen hinzu.
Auch die Heizkosten werden vielfach steigen. So ist der Energiebedarf und damit der Verbrauch im Jahr 2013 um etwa 5% angestiegen. Hauptverantwortlich hierfür war der kalte und lange Winter Anfang 2013. Bis Mai musste vielfach geheizt werden. Im Vergleich zu 2012 kletterten die Heizenergieverbräuche in dieser Zeit um rund 14% nach oben. Zum Jahresende hin gab es aber die entgegengesetzte Entwicklung. Aufgrund relativ milder Temperaturen musste von September bis Dezember 2013 deutlich weniger geheizt werden als noch 2012.
Gleichzeitig können Mieter von weitgehend stabilen Energiepreisen im Jahr 2013 profitieren. Gas wurde im Jahresdurchschnitt nur um 1,3% teurer, Fernwärme um 2,8%. Und der Ölpreis sank sogar um 6%, so dass Mieter, deren Wohnung mit Öl beheizt wird, keine höheren Heizkosten befürchten müssen. Sie können sogar darauf hoffen, dass ihre Heizkostenabrechnung etwas niedriger ausfällt als 2012.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Betriebskostenarten (Betriebskostenspiegel - Wozu, Weshalb, Warum?)
- Deutscher Mieterbund (DMB)
- Förderungen und Energieausweis
- Kartellamt untersucht Submetering-Dienstleister, Ableser von Heiz- und Wasserzählern (2.7.2015)
- Wohnen kostet durchschnittlich 28% des verfügbaren Haushaltsnettoeinkommens (28.4.2015)
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- 53.300 SHK-Handwerksunternehmen erwirtschafteten 2014 rund 38,7 Mrd. Euro (18.3.2015)
- Stimmen zum Nationalen Aktionsplan Energieeffizienz nach dem Kabinettbeschluss (3.12.2014)
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ausgewählte weitere Meldungen:
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- „Freie Wärme“ fordert freie Wahl von Heizsystem und Energieträger (8.10.2013)
- Betriebskostenspiegel für Deutschland für das Abrechnungsjahr 2011 (4.9.2013)
siehe zudem: