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Sanitärwirtschaft meldet für 2014 Umsatzplus von 3,3% auf über 22,5 Mrd. Euro

(18.3.2015; ISH-Bericht) Auch 2015 kann sich die Sanitärbranche berechtigte Hoff­nungen machen, dass sich der seit 2009 ununterbrochene Aufwärtstrend stabil fort­setzt. Nach einer neuen Prognose des ifo-Institutes dürfte der Umsatz des mittelstän­disch geprägten Wirtschaftszweiges wiederum um nominal rund 2% auf dann über 22,5 Mrd. Euro zulegen. Zwar stellten die erheblichen geopolitischen Risiken sowie die nach wie vor unbewältigte Euro-Krise generelle Belastungsfaktoren dar, doch recht­fertigten konkrete Indizien wie die aktuell „blendende Konsum- und Investitionslaune“ der Bundesbürger zusammen mit den unverändert positiven Wohnungsbauperspektiven einen „per saldo vorsichtigen Optimismus“. Das gelte in kurz-, mittel- und langfristiger Hinsicht gleichermaßen, hieß es aus Anlass der ISH.

2014: Umsatzplus dank Inlandsgeschäft

Für 2014 meldet die Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) auf Basis der jüngsten ifo-Schätzung ein Umsatzplus von 3,3 % auf 22,2 Mrd. Euro. Allerdings sei das ausschließlich dem um 3,9 % auf 18,6 Mrd. Euro gekletterten Inlandsgeschäft zu verdanken. Dagegen stagnierten die im Ausland erzielten Verkaufserlöse bei 3,6 Mrd. Euro. Hier wirkten sich die gedämpfte weltwirtschaftliche Entwicklung und die Konflik­te in der Ukraine sowie im Nahen Osten negativ aus, erklärte Jens J. Wischmann. Der Geschäftsführer des Dachverbandes von Industrie, Fachgroßhandel und Fachhandwerk wies aber zugleich auf das seit sechs Jahren anhaltende Wachstum und damit auf ein „in der Branchenchronik durchaus seltenes Phänomen“ hin. Danach erhöhten sich die Umsätze seit 2009 (18,6 Mrd. Euro) kontinuierlich um insgesamt 19,4%. Trotz zwi­schenzeitlich unterschiedlicher Verläufe hätten dazu Inlands- und Auslandsgeschäft mit plus 19,2% bzw. plus 20% am Ende in gleichem Maße beigetragen.

Konkreter Mehrfach-Nutzen

Mit Blick auf die künftige Badkonjunktur müsse sich die dreistufige Profi-Gemeinschaft auf das konzentrieren, was sie selbst beeinflussen könne. Oberste Priorität genieße die Aufgabe, die Verbraucher von der ganzheitlichen Produkt- und Dienstleistungs­qualität zu überzeugen. Dabei herrsche an „griffigen Kompetenzthemen“ kein Mangel. Beispiele dafür seien ...

  • Nachhaltigkeit,
  • Trinkwasserhygiene,
  • demografischer Wandel,
  • Individualisierung und Gesundheit.

Sich auf diesen Feldern ebenso aktiv wie dauerhaft zu engagieren, nutze der ganzen Branche auf mehreren Ebenen konkret. So positioniere und profiliere sie sich eindeutig auf wichtigen Zukunftsmärkten, akquiriere und sichere ertragsstarke Badgeschäfte, grenze sich wirksam von fachfremder Anbietervielfalt ab und etabliere sich noch bes­ser bei Politik und Medien. In dem Kontext bezeichnete der VDS-Sprecher die Anfang 2015 von Bundesbauministerin Dr. Barbara Hendricks übernommene Schirmherrschaft über die firmen- und produktneutrale Initiative „Aktion Barrierefreies Bad“ als Bestäti­gung des Konzeptes „seriöser und umfassender Verbraucherinformation“.

Zudem fehle es nicht an günstigen Rahmenbedingungen. Dazu gehöre die gerade erst von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) dokumentierte große Bereitschaft der Deutschen zu Investitionen in die eigenen vier Wände. Dabei zähle das Bad seit Jah­ren zu den Renovierungsfavoriten. Das unterstreiche aktuell eine vom Ipsos-Institut für den Fachschriften-Verlag realisierte Untersuchung. Sie habe nicht nur ergeben, dass bis 2016 knapp 12 Mio. Hausbesitzer konkrete Modernisierungsabsichten hegten, sondern auch, dass der Bad- und Sanitärsektor mit 37,8% unangefochten auf Platz 1 liege. Erst mit weitem Abstand folgten „Heizungsanlage/Öfen“ mit 21,6% und „Kü­cheneinrichtung“ mit 17,1%:

Im Bad gesund bleiben

„Sehr bemerkenswert“ sei ferner die kräftig gewachsene Bedeutung des Renovierungs­motivs „barrierefrei/altersgerecht“. 41% der geplanten baulichen Maßnahmen am bzw. im Haus beruhen danach auf diesem Aspekt. Gegenüber der letzten Studie aus dem Jahre 2011 stieg der Anteil um über 10 Prozentpunkte, betonte Wischmann. Von dem „offenkundigen Trend“ werde das Bad überproportional profitieren. Das zeigten z.B. Quervergleiche mit anderen Umfragen.

Auch das neue Thema „Gesundheit“ könne zumindest mittelfristig spürbare Geschäfts­impulse auslösen. Laut einer repräsentativen forsa-Studie ziehen schon heute vier von zehn Bundesbürgern ab 18 Jahre das heimische Bad als Domizil für die private Gesund­heitsvorsorge und das persönliche Fitnesstraining in Erwägung. Das Klassement dafür geeigneter Praxismöglichkeiten dominieren ...

  • entspannende Bäder nach körperlicher Anstrengung (67%)
  • vor Wechselduschen (59%) und
  • Whirlwannen etwa für Massagen (51%).

Mit „netten Werbespots“ sei dieses Marktsegment indes nicht zu erobern. Vielmehr bedürfe es einer systematischen, wissenschaftlich begleiteten und damit fundierten Kommunikation. Bereits 2015 will der Dachverband entsprechende Aktivitäten entwi­ckeln und durchführen, kündigte Wischmann an.

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