Bundesregierung: 2,7 Millionen altersgerechte Wohneinheiten würden benötigt
(9.3.2015) Nach Kenntnis der Bundesregierung gibt es in Deutschland eine große Lücke bei der Versorgung mit altersgerechtem Wohnraum. Allein der Bedarf für den Personenkreis der über 65-Jährigen mit Mobilitätseinschränkungen wird auf 2,7 Millionen Wohneinheiten geschätzt. Dem stehe derzeit ein altersgerechter Wohnungsbestand in Deutschland von 700.000 Wohnungen gegenüber.
Die Bundesregierung beruft sich in ihrer Antwort 18/4148 auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen auf eine Studie der Prognos AG, die das Wirtschaftsforschungsunternehmen im Juli 2014 im Auftrag der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) erstellt hatte. Es rechnet darin bis zum Jahr 2030 auch mit einem Anstieg des Bedarfs auf rund 3,6 Millionen altersgerechte Wohnungen. Daraus ergebe sich, heißt es in der Antwort weiter, ein Investitionsbedarf von insgesamt 50 Milliarden Euro - siehe Baulinks-Beitrag „Altersgerechter Wohnraum: 50 Mrd. Euro Investitionsbedarf bis 2030“ vom 3.8.2014:
Die Bundesregierung betont, dass die KfW mit dem Programm „Altersgerecht Umbauen“ Maßnahmen fördere, mit denen unter anderem Barrieren im Wohnungsbestand reduziert würden. Es leiste außerdem einen wichtigen Beitrag zur Schließung der Versorgungslücke. So seien im Zeitraum von April 2009 bis Dezember 2014 mit KfW- und Bundesmitteln mehr als 145.000 Wohneinheiten mit einem Zusagevolumen von 1,81 Milliarden Euro altersgerecht umgebaut worden.
Die Förderung des altersgerechten Umbaus sei zudem auch in das am 1. Juli 2013 in Kraft getretene Altersvorsorge-Verbesserungsgesetz („Wohn-Riester“) aufgenommen worden. Damit erhielten förderberechtigte, ihre Wohnung selbst nutzende Eigentümer seit Januar 2014 die Möglichkeit, die Förderung für die rechtzeitige bauliche Vorsorge im Alter einzusetzen.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter fordert den Stopp der Diskriminierungen beim Wohnungsbau (25.11.2018)
- Barrierefreiheit als Synonym für Unabhängigkeit (8.5.2017)
- Praxisleitfaden zur altengerechten Quartiersentwicklung vom Kuratorium Deutsche Altershilfe (20.6.2016)
- Smart Home und AAL: Studie unterstreicht Investitionsbereitschaft der Wohnungswirtschaft (14.6.2016)
- Barrierefreies Bauen im Wohnungsbau auf 263 Seiten (10.4.2016)
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- Fraktion Bündnis 90/Die Grünen verlangt (mehr) barrierefreie Arztpraxen (19.12.2014)
- Metastudie zur demografischen Entwicklung und zum Wohnen im Alter (23.11.2014)
- Barrierefreie Tür von Küffner mit einem Schwenkbereich von einem Drittel der Türbreite (20.11.2014)
- Wohnungsbaugesellschaft abgemahnt wegen Etikettenschwindel mit „Barrierefreiheit“ (9.11.2014)
- Ratgebermagazin „FreiRäume 2014/2015“ mit vollständig abgedruckter DIN 18040-2 (14.9.2014)
- INSA-Studie 50+: Akzeptanz von Treppenliften auf einem guten Weg (5.9.2014)
- Altersgerechte Wohnungen entlasten Haushalte um 5,2 Mrd. Euro jährlich (31.8.2014)
siehe zudem: