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Arbeitsgruppe „Altersgerechter Umbau im Quartier“ nimmt seine Arbeit auf

(23.2.2015) „Wir brauchen dringend mehr Engagement für den altersgerechten Umbau von Wohnungen“, erklärte Ingeborg Esser, Hauptgeschäftsführerin des Spitzenverban­des der Wohnungswirtschaft GdW anlässlich der Auftaktsitzung der Arbeitsgruppe „Al­tersgerechter Umbau im Quartier“ des Bündnisses für bezahlbares Wohnen und Bauen des Bundesbauministeriums. Bereits bis zum Jahr 2020 würden nach Studien etwa drei Millionen altersgerechte Wohnungen benötigt - das sei mehr als das Vierfache des heutigen Bestandes. Daher sei es dringend geboten, das Engagement der Bundesre­gierung bei der Finanzierung des altersgerechten Umbaus auszuweiten und zu verste­tigen. „Es werden unbedingt weitere Programmmittel benötigt“, so Esser.

Die Wohnungswirtschaft will Vorreiter sein, wenn es darum geht, älteren Menschen oder Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf möglichst lange ein selbstbe­stimmtes Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen. So sollen 2013 rund 350.000 von rund sechs Millionen GdW-Wohnungen einen barrierearmen oder barrie­refreien Standard aufgewiesen haben.  Das wäern 6% aller GdW-Wohnungen. Bun­desweit seien dagegen nur etwa 1,75% - rund 700.000 Wohnungen - altersgerecht ausgestattet. Zudem böten GdW-Unternehmen häufig spezielle Dienstleistungen und Pflegeangebote für ältere Menschen an, die zunehmend durch neue technische Assis­tenzsysteme ergänzt würden.

Angesichts der dynamischen Entwicklung der Zahl der Pflegebedürftigen und einer Verdreifachung der Zahl der über 80-Jährigen bis zum Jahr 2050 auf gut zehn Millio­nen Menschen herrscht großer Handlungsbedarf. „Wir brauchen deutlich mehr barri­erearme Wohnungen“, erklärte Esser. Diese Herausforderungen müssen überwiegend über Bestandsanpassungen realisiert werden. Erforderlich seien ...

  • Schwellenreduzierungen,
  • Badumbauten sowie
  • zunehmend technische Systeme als praktische Alltagsunterstützung.

Studien zufolge betrage allein der Mehraufwand, um einen altersgerechten Wohn­standard für mobilitätseingeschränkte ältere Menschen zu erreichen, durchschnittlich 7.200 Euro pro Wohnung.

„Es muss einen Masterplan ,Wohnen für ein langes Leben’ geben - und zwar auch für jede einzelne Kommune", forderte Esser. Zentraler Bestandteil eines solches Master­plans müsse die finanzielle Unterstützung kommunaler Demografiekonzepte sein. Denn auch die kommunale Infrastruktur - also Straßen, Verkehr, öffentliche Gebäude und Dienstleistungen - müsse ergänzend zum Programm „Barrierearme Stadt“ angepasst werden. Der Quartiersbezug spiele dabei eine zentrale Rolle.

Esser gab darüber hinaus zu bedenken, dass jegliche Einschränkung der Mieterhöhung nach Modernisierung auch im Bereich des altengerechten Umbaus dazu führen würde, dass Modernisierungsanreize verloren gehen. Vielmehr sollte aus Sicht des GdW ge­prüft werden, inwiefern auch der altersgerechte Umbau grundsätzlich eine Moderni­sierungsmaßnahme nach §559 BGB darstellen könnte.

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