Das Effizienzhaus Plus des Bundesbauministeriums steht allen Besuchern offen
(12.6.2015) Das Haus der Zukunft könnte so aussehen: architektonisch anspruchsvoll gestaltet, mit nachhaltigen Baustoffen errichtet, mit smarter Haustechnik ausgestattet und dank Photovoltaik Stromproduzent für die ganze Familie samt Wärmepumpe, E-Bikes und Elektroauto. Dass dies keine Utopie ist, sondern Wirklichkeit, demonstriert das Bundesbauministerium mit seinem Modellprojekt „Effizienzhaus Plus mit Elektromobilität“. Zwei Testfamilien haben dort je ein Jahr gewohnt und die Praxistauglichkeit bewiesen. Ab dem 13. Juni 2015 lädt das BMUB unter dem Motto „Ansehen, Informieren, Erleben“ die Öffentlichkeit ein, das Haus in Berlin-Charlottenburg zu besuchen und sich selbst ein Bild vom Wohnhaus der Zukunft zu machen.
Bild aus dem Beitrag "BMVBS-Fachtagung: „Häuser mit positiver Energiebilanz - die neue Plus-Energie-Welt”" vom 8.1.2012 (Bild vergrößern)
Das Haus in der Fasanenstraße 87 in Berlin (siehe Google-Maps) wird laut Ankündigung des Bundesbauministeriums von donnerstags bis sonntags (12 bis 18 Uhr) geöffnet sein. Besucher sollen sich zudem auch täglich um 16 Uhr durch das innovative Gebäude führen lassen können und in praktischen Experimenten erfahren, wie diese neue Gebäudegeneration ein Plus an Energie erzeugt.
Zusätzlich zu den regulären Öffnungszeiten und Führungen, die auch speziell für Kinder und in englischer Sprache durchgeführt werden, will man monatlich besondere Themenschwerpunkte anbieten, wie z.B. ...
- „Energieeffiziente Gebäude und Smart Homes“,
- „Nachhaltige Stadtentwicklung“ und
- „Elektromobilität“.
Abendliche Vorträge, Sonderveranstaltungen, Testfahrten mit Elektroautos und ein spezielles Kinderferienprogramm können im Veranstaltungskalender unter forschungsinitiative.de/effizienzhaus-plus eingesehen werden.
Zur Erinnerung: Im Rahmen der Bau- und Elektromobilitätsforschung erforschte die Bundesregierung mit dem Forschungsprojekt Effizienzhaus Plus Synergien zwischen nachhaltigem, klimaneutralen Bauen und Mobilität. Das Einfamilienhaus wurde in Zusammenarbeit zwischen dem Institut für Leichtbau Entwerfen und Konstruieren und Professor Werner Sobek entwickelt. Die wissenschaftliche Begleitung und Auswertung erfolgte über das Fraunhofer-Institut für Bauphysik und über das Berliner Institut für Sozialforschung.
Das Effizienzhaus Plus mit Elektromobilität soll innerhalb eines Jahres mehr Energie erzeugen als eine vierköpfige Familie für den Betrieb des Hauses benötigt. Das Plus an Energie wird gespeichert oder für das Laden von Elektrofahrzeugen (Auto, Rad) genutzt. Das Effizienzhaus Plus ist Teil des Netzwerks „Wohnen im Effizienzhaus Plus Standard“ mit über 30 bundesweiten Modellprojekten.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Eversol: Energiewende in der Wohnungsbranche? (19.1.2021)
- Experimentalbauten von Werner Sobek seit der Jahrtausendwende auf 160 Seiten (31.1.2016)
- Erstes Mehrfamilienhaus mit „Passivhaus Plus“-Zertifikat steht in Innsbruck (6.8.2015)
- „Evolution Stuttgart“: erstes seriengefertigtes und gebautes Fertighaus für die AktivPlus-Pilotphase (6.8.2015)
- Weltweit erstes „Passivhaus Plus“ steht in der Nähe von Karlsruhe (19.7.2015)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- Systemuntersuchung von Plus-Energie-Konzepten erhält Uponor Blue U Award (15.4.2015)
- „Plus“ und „Premium“: Passivhaus Institut definiert endlich Plusenergiehaus-Klassen (16.3.2015)
- Passivhaus und Passivhaus+ im Passivhaus Kompendium 2015 (11.1.2015)
- Weltweit erstes „Aktivhaus“ in Stuttgart von Werner Sobek und SchwörerHaus (13.7.2014)
- „Aktivhaus - Das Grundlagenwerk“ mit dem Solarpreis 2013 ausgezeichnet (20.10.2013)
- Dreistufige Wärmerückgewinnung im Effizienzhaus Plus in Berlin (27.7.2012)
- Videobeitrag zur Ökobilanz am Beispiel des LichtAktiv Hauses von Velux (23.1.2012)
siehe zudem:
- Plusenergiehäuser sowie Passivhaus-Magazin, Solarstromspeicher und Photovoltaik von Baulinks
- Literatur / Bücher zum Thema Architektur bei Baubuch / Amazon.de