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Brexit und die Folgen waren Gesprächsthema Nummer 1 auf der Expo Real 2016


(17.10.2016) „Europa muss zusammenhalten, denn entweder Ihr schwimmt zusammen oder Ihr geht zusammen unter”, warnte US-Starökonom Nouriel Roubini auf der Expo Real, die heuer vom 4. bis 6. Oktober in München stattfand. Der Brexit und die sich daraus ergebenden Unwägbarkeiten waren Gesprächsthema Nummer 1 auf Europas größter Immobilienmesse, die laut Messe München mit über 39.000 Besuchern aus 77 Ländern und 1.768 Ausstellern aus 29 Ländern erneut mehr Menschen nach München lockte als im Jahr zuvor.

Brexit-Gegner und -Befürworter vor Ort

„Dieses Referendum überhaupt abzuhalten war ein Versagen der politischen Klasse sowohl in UK als auch in Europa. In ganz Europa äußerte die Bevölkerung die gleichen Ansichten, insbesondere beim Thema Immigration. Zudem wird die Unsicherheit weiter anhalten, da der Ablauf des Brexit nicht klar ist“, erklärte Brexit-Gegner Sir Howard Bernstein, Chief Executive of Manchester City Council, als diskutiert wurde „Brexit: What’s in after out?“. Brexit-Befürworter Dr. Gerard Patrick Lyons, ehemaliger Chef­ökonom der Standard Chartered Bank und Berater von Boris Johnson, meinte dagegen: „Der Brexit ist eine fantastische Chance für UK und die Wirtschaft wird davon langfris­tig sehr profitieren.“

Als „Riesenchance für Europa“ betrachtete hingegen Prof. Dr. Max Otte vom IFVE In­stituts für Vermögensentwicklung den Brexit: „Die Briten haben 30 Jahre lang Rosinen­pickerei betrieben, das ist jetzt vielleicht vorbei. Das wäre gut für Europa.“ US-Star­ökonom Nouriel Roubini äußerte dazu: „Die Auswirkungen des Brexit werden für Europa kleiner sein als für Großbritannien.“ Aber: „Europa muss zusammenhalten, denn entwe­der Ihr schwimmt zusammen oder Ihr geht zusammen unter.“

Auch viel diskutiert: bezahlbarer Wohnraum

Auch die Herausforderungen der Wohnungswirtschaft durch den Zuzug von Menschen wurden im Konferenzprogramm intensiv diskutiert - u.a. von Kölns neuer Oberbürger­meisterin Henriette Reker und Prof. Dr. Michael Voigtländer vom Institut der deutschen Wirtschaft in Köln. Florian Pronold, Staatssekretär im Bundesbauministerium, warb in­tensiv für Konzepte für bezahlbares Wohnen: „Das ist die große Herausforderung der Zukunft, mit staatlicher Unterstützung und auch privatwirtschaftlichen Investition wieder bezahlbaren Wohnraum zu schaffen.“ Weiter sagte er: „Wir brauchen Grund­stücke, wir brauchen Nachverdichtung. Wir müssen viel stärker serielle Vorfertigung in die Bauweise einbeziehen, brauchen neue Ideen für Grundrisse und kostengünstiges Bauen.“ Die Expo Real zeigte, dass Wohnraum nicht nur ein deutsches Thema, son­dern auch ein europäisches ist: „Der niederländische Wohnungsmarkt ist sehr attraktiv für Investoren, wir verzeichnen eine weiterhin wachsende Nachfrage für Mietwohnun­gen im freien Sektor“, erklärte Stef Blok, Minister für Wohnen und öffentliche Verwal­tung aus den Niederlanden.

Die nächste Expo Real soll vom 4. bis 6. Oktober 2017 (Mittwoch bis Freitag) in Mün­chen stattfinden.

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