Ziegel Zentrum Süd stellt „Modulares Wohnhaus-Konzept“ vor
(29.2.2016) Der Bedarf an bezahlbarem Wohnraum verlange bei aller Dringlichkeit nach geordnetem Vorgehen. Viele Organisationen und Verbände mahnten, dass die Beschaffung von Wohnraum nicht nur dem momentanen Bedarf nach Schutz vor Nässe und Kälte nachgeben solle. Die hastige Errichtung von temporären Unterkünften ohne Konzept für die Nachnutzung sei wirtschaftlich wenig sinnvoll und brächte als Ergebnis bereits nach wenigen Jahren den Rückbau und damit die Verschwendung wertvoller Ressourcen - darauf weist aktuell das Ziegel Zentrum Süd hin und bringt als Lösungsvorschlag sein neues „Modulares Wohnhaus-Konzept“ ins Spiel, das in diesen Tagen in einer Broschüre neu vorgestellt wird.
Das „Modulare Wohnhaus-Konzept“ basiert im Wesentlichen auf zwei Bausteinen - nämlich auf ...
- zweihüftig angelegten Wohnmodulen mit 2- bis 4-Zimmer-Wohnungen, die 28 bis 87 m² groß sind, und
- Erschließungsmodulen, die als verbindende Elemente die Treppen, einen Lift, Nebenräume und Technik aufnehmen.
Endmodule ermöglichen den Anschluss an Brandwände oder die Belichtung und Belüftung an den Schmalseiten eines Gebäudes:
Wohnmodule und Erschließungsmodule auf Seite 4 sowie Endmodule auf Seite
5 der
Broschüre „Modular - Wohnungen planen & bauen“ (Bild vergrößern)
Kommunen oder Investoren sollen die einzelnen Module je nach Grundstücksgröße und baurechtlichen Vorgaben (z.B. Maß der baulichen Nutzung, Geschossigkeit, Orientierung etc.) regionalem Wohnraumbedarf, gewünschtem Wohnungsmix, horizontal und vertikal im ländlichen/städtischen Kontext oder auf der „grünen Wiese“ individuell zusammensetzen können. Je nachdem, wie langfristig geplant wird, können auch die Ausbaudetails variieren.
Die gewünschte Erscheinungsform kann durch entsprechende Fenstergröße und -ausführung, die Art und Lage des Zugangs, Putzart und Farbkonzept, Balkone und Vordächer und die Dachform sowie deren Deckung je nach Budget und Umgebung festgelegt werden.
Durch den modularen Aufbau sollte sich der benötigte Kapitalbedarf ziemlich genau errechnen lassen, wenngleich auch die Baukosten regional stark variieren werden. Auch die Größe des Objekts wird einen markanten Einfluss auf die Kosten haben. Erfahrene Baupraktiker sollten aber die erforderliche Bausumme vergleichsweise einfach ermitteln können, sobald die Größenordnung und Zielsetzung des Projekts sowie sein Ausstattungsstandard festliegen.
Bei entsprechender Planung in wiederholbaren Einheiten und mit durchgängigen Ausführungsdetails sowie der Vorfertigung einzelner Komponenten (z.B. Sanitärzellen) sei eine Bauzeit ab 4 bis 6 Monaten realisierbar, verspricht man seitens des Ziegel Zentrums Süd. Leicht geneigte Kaltdachkonstruktionen oder Flachdächer ergänzen die Module. Die (spätere) Addition von vorgestellten Balkonen sei kostengünstig machbar.
Moduleinsatz vereinfacht Planungsleistungen
Die Vergabe an Bauträger/Generalunternehmer, die schlüsselfertig anbieten, wird momentan von den Bauämtern angestrebt und soll Verfahren beschleunigen. Trotz modularer Bauweise werden jedoch Planungsleistungen von Architekten/Ingenieuren notwendig sein, denn die Ermittlung der Grundlagen bezogen auf ein relevantes Grundstück sind weiterhin unabdingbar. Ferner wird die Vorplanung durch den Moduleinsatz zwar vereinfacht, jedoch muss die Genehmigungsplanung auch bei modularer Planung durch Unterschriftsberechtigte eingereicht werden.
Entwurfs- und Ausführungsplanung können sich an Modulen und Detailvorschlägen orientieren. Alle Leistungsphasen der Tragwerksplanung werden benötigt. Funktionale Leistungsbeschreibungen werden wiederum durch Baubeschreibungen der Module erleichtert und dienen als Basis für Angebote und zur Vergabe. Technische Gebäudeausrüstung kann standardisiert und somit vervielfacht werden. Die vorgeschriebenen Nachweise wie Wärmeschutz, Schallschutz und Brandschutz müssen trotz allem für jedes Gebäude nachgewiesen werden.
Broschüre
Das Ziegel Zentrum Süd e.V. hat zu diesem Thema die Broschüre „Modular - Wohnungen planen & bauen“ erstellt. Ab 29. Februar ist sie als E-Book online über die Seite ziegel.com > Ziegel Zentrum Süd > Literatur > Broschüren des ZZS downloadbar (direkter PDF-Download). Ab dem 8. März soll die Broschüre zudem in einer Printversion per E-Mail an Ziegel Zentrum Süd angefordert werden können.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- DAfM-Heft zum kostenoptimierten Bauen mit Mauerwerk im Geschosswohnungsbau (29.6.2021)
- „Industrieller Wohnungsbau“ von DOM publishers auf 432 Seiten (19.11.2018)
- „Wohnungsbau“ aus der Edition DETAIL: kostengünstiger Wohnraum auf 192 Seiten (19.11.2018)
- Zufriedenstellende Beteiligung beim Teilnahmewettbewerb zum Seriellen Bauen (31.7.2017)
- Europaweites Ausschreibungsverfahren als Startschuss für mehr serielles Bauen (26.6.2017)
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- Leichtbeton-Elemente fördern rationelles Bauen (13.8.2013)
- DIBt: Unipor-Ziegel für Mauertafeln zugelassen (24.9.2008)
siehe zudem:
- Modulbauweise und Gewerbebau bei Baulinks