Große Wohninvestments 2017 rückläufig: die Nachfrage ist da, aber das Angebot gering
(27.8.2017) Der Handel mit Immobilien ab 800 Einheiten ist weiter rückläufig: Im ersten Halbjahr 2017 kam es nur zu 13 Verkäufen, bei denen 26.600 Wohnungen gehandelt wurden. Der Handel mit kleineren Beständen gewinnt dagegen an Bedeutung - zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Auswertung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR).
In der ersten Jahreshälfte wechselten ein Portfolio mit mehr als 5.000 Einheiten und drei Portfolios mit 2.000 bis 5.000 Einheiten den Eigentümer. Bestände mit mehr als 10.000 Wohnungen wurden nicht gehandelt. In der Größenordnung 100 bis 800 Wohnungen nahmen die Transaktionen dagegen zu: In diesem Bereich wurden bei 44 Verkäufen insgesamt 12.500 Wohnungen veräußert.
Wie bereits in den vergangenen Jahren dominieren börsengelistete Eigentümer den Markt. Bei den börsengelisteten Unternehmen ohne kontrollierenden Eigentümer - den so genannten Publikums-AGs - traten einige der größten deutschen Wohnungsunternehmen als Käufer auf: die Vonovia SE, die Deutsche Wohnen AG, die LEG Immobilien AG und die TAG Immobilien AG. Bei den deutschen Privatakteuren war die ZBI AG besonders aktiv. Sie erwarb mehrere Portfolios mit insgesamt über 5.000 Wohneinheiten.
„Wir erwarten für die zweite Jahreshälfte ein ähnliches Bild wie in den ersten sechs Monaten“, sagt BBSR-Immobilienmarktexperte Jonathan Franke. „Investoren suchen nach Anlagemöglichkeiten, finden aber nur ein geringes Angebot an Wohnungsportfolios vor. In der Folge handeln die Akteure am deutschen Transaktionsmarkt vornehmlich kleinere und mittlere Portfolios. Großtransaktionen und weitere Unternehmensübernahmen sind derzeit nicht in Sicht.“
Das BBSR erfasst seit Ende der 1990er Jahre den Verkauf von Mietwohnungsbeständen und ganzen Wohnungsunternehmen in Deutschland. Die Analysen des Handels zeigen, wie sich die Anbieterstruktur auf dem Wohnungsmarkt verändert.
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