So wohnt Deutschland ... grafisch aufbereitet
(26.11.2017) Der deutsche Wohnungsmarkt steht bereits seit geraumer Zeit bei Anlegern hoch im Kurs: Seit 2009 hat die Anzahl der Verkäufe nahezu kontinuierlich zugelegt und liegt derzeit bei knapp 250 Deals mit zusammen rund 84.000 Wohneinheiten. Basierend auf der derzeitigen Marktdynamik spricht alles für ein außerordentliches Schlussquartal, und für eines der besten Ergebnisse der letzten Dekade im Gesamtjahr 2017.
BNP Paribas Real Estate beleuchtet in den folgenden 5 Grafiken einzelne Aspekte des Wohn-Investmentmarkts - von der regionalen Umsatzverteilung über verschiedene Sonderwohnformen, Spitzenreiter bei Baufertigstellungen und Mieten, bis hin zum europäischen Vergleich der Wohneigentumsquoten:
Grafik 1: 50% des Wohnimmobilien-Umsatzes in den Bix Six
Das Transaktionsvolumen mit größeren Wohnungsbeständen lag zum 1. Halbjahr 2017 bundesweit bei gut 6,05 Mrd. Euro und damit 40% über dem Vorjahresergebnis. Dies zeigt deutlich das unverändert große Interesse der Investoren am deutschen Wohnungsmarkt. Allerdings sind nicht alle Städte für Anleger gleichermaßen attraktiv: Wie die Grafik zeigt, gehen ganze 50% des Umsatzes auf das Konto der Big Six, konkurrenzlos angeführt von Berlin.
Grafik 2: Studentenwohnungen gefragt
Insgesamt gut 7% des Wohn-Investmentvolumens wurde im 1. Halbjahr in Sonderwohnformen investiert. Der Löwenanteil davon entfällt auf Studentenwohnungen, mit großem Abstand folgen Mikroapartments, Boarding-Houses und Serviced Apartments.
Grafik 3: Bayern Champion im Wohnungsneubau
Die Schwaben bauen Häusle, die Bayern Wohnungen. Im Ranking der neu errichteten Wohnungen im Jahr 2016 steht Bayern mit fast 47.000 Baufertigstellungen an der Spitze. Die weiteren Plätze gehen an NRW und Baden-Württemberg, das kleine Saarland baut am wenigsten.
Grafik 4: München Spitze bei den Mieten
Auch bei den Wohnungsmieten sind die Bayern Spitze. 19,60 Euro kostet in München durchschnittlich der Quadratmeter. Auf dem zweiten und dritten Rang folgen mit deutlichem Abstand Stuttgart und Frankfurt. Unter 10 Euro im Schnitt zahlen Mieter dagegen in Augsburg und Karlsruhe für ein Dach über dem Kopf.
Grafik 5: Deutschlands Wohneigentumsquote hat Luft nach oben
Im europäischen Vergleich ist der Deutsche nach wie vor eher zurückhaltend beim Wohnungskauf. Im Ranking ganz oben stehen osteuropäische Länder wie Polen mit einer Wohneigentumsquote von mehr als 80%, gefolgt von südeuropäischen Ländern wie Spanien und Griechenland. Die eher geringe Quote in Deutschland verdeutlicht, dass der Markt für Mietwohnungen bei uns im Vergleich einen höheren Stellenwert hat.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Ipsos-Wohnstudie: Eigenheimwunsch trifft auf alternative Wohnformen (23.5.2022)
- Ende 2018 gab es 42,2 Mio. im Durchschnitt 91,8 m² große Wohnungen in Deutschland (29.7.2019)
- Saarländer haben 30 m² mehr Wohnraum als Hamburger und Berliner (10.2.2019)
- 7% leben in überbelegten Wohnungen (22.1.2019)
- Mietern ist ein Balkon bis zu 31 Prozent Aufpreis wert (14.6.2018)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- Europace Hauspreis-Index (EPX): Preisanstieg im Gleichschritt (29.10.2017)
- Expo Real-Stimmungsbarometer: Branche wünscht sich koordinierte EU-Finanz- und Wirtschaftspolitik (25.9.2017)
- Große Wohninvestments 2017 rückläufig: die Nachfrage ist da, aber das Angebot gering (27.8.2017)
- Wohnungsmieten steigen weiter bei Angebotsmieten zwischen 4,40 und 16,40 Euro/m² (21.8.2017)
- Wohnungsbestand Ende 2016: 41,7 Mio. Wohnungen mit 3,8 Mrd. m² Wohnfläche (30.7.2017)
- Deloitte Property Index: hohe Kaufpreise und niedrige Mietrendite machen Eigentumsbildung unattraktiv (23.7.2017)
- Postbank Wohnatlas 2017: Wo finden sich noch Immobilienschätze? (25.6.2017)
- LBS-Immobilienpreisspiegel für 960 Städte jetzt online: Keine Entspannung in Sicht (18.6.2017)
- Deutsche Hypo-Studie: „Keine Preisblase am Wohnungsmarkt“ (8.5.2017)
- Investmentbarometer 2017 (Bauletter vom 8.2.2017)
- Kaum Wohnungsleerstand in Großstädten (6.12.2016)
- Europäische Nachbarn bauen immer noch mehr (4.4.2011)
siehe zudem:
- Immobilien und Baurecht auf Baulinks
- Literatur / Bücher zu den Themen Baufinanzierung, Baukosten, Baubeschreibung, Bauvertrag, Baurecht bei Baubuch / Amazon.de