7% leben in überbelegten Wohnungen
(22.1.2019) In Deutschland lebten 2017 rund 7% der Menschen in einer überbelegten Wohnung - damit war laut Statischem Bundesamt die bundesweite Überbelegungsquote im Vergleich zum Vorjahr stabil.
Zur Erinnerung: Als überbelegt gilt eine Wohnung, wenn mindestens einer der folgenden Räume fehlt:
- ein Gemeinschaftsraum,
- ein Raum pro Paar, das in dem Haushalt lebt,
- ein Raum pro weiterer Person ab 18 Jahren,
- ein Raum für zwei Kinder unter 12 Jahren,
- ein Raum für zwei Kinder desselben Geschlechts zwischen 12 und 17 Jahren,
- ein Raum je Kind zwischen 12 und 17 Jahren, wenn sie unterschiedlichen Geschlechts sind.
Beispiele für eine Überbelegung wären Wohnungen, in denen ...
- sich drei Kinder ein Kinderzimmer teilen,
- sich Bruder und Schwester - beide im Teenageralter - ein Kinderzimmer teilen oder
- Eltern das Wohnzimmer gleichzeitig als ihren Schlafraum nutzen.
Armutsgefährdete, Alleinerziehende, Ausländer, Städter
Besonders von Überbelegung betroffen waren 2017 in Deutschland armutsgefährdete Personen sowie Alleinerziehende und ihre Kinder (jeweils 19%). Erwachsene mit ausländischem Pass (17%) lebten ebenfalls deutlich häufiger auf engem Raum als Erwachsene mit deutschem Pass (6%). Ferner war die Bevölkerung in Städten mit einem Anteil von 11% rund drei Mal so häufig von Wohnraummangel betroffen wie in ländlichen Gebieten (4%).
16% Überbelegungsquote im EU-Durchschnitt
Vergleichsdaten der EU-Statistikbehörde Eurostat zeigen, dass in den Nachbarländern der Wohnraummangel im Jahr 2017 zum Teil noch deutlich größer war. So lebten beispielsweise ...
- in Polen 41% der Bevölkerung in einer überbelegten Wohnung,
- in Österreich waren es 15% und
- in Frankreich 8% der Bevölkerung.
Niedriger als in Deutschland lag die Quote in den Niederlanden (4%). EU-weit am geringsten waren die Überbelegungsquoten in Zypern und Malta (je 3%).
Ebenso wie in Deutschland war im EU-Durchschnitt die Überbelegungsquote unter armutsgefährdeten Personen und Erwachsenen mit ausländischem Pass (je 27%) sowie Alleinerziehenden und ihren Kindern (23%) überdurchschnittlich hoch.
Die Ergebnisse zur Überbelegung stammen aus der europaweiten Erhebung EU-SILC und können in der Eurostat-Datenbank im EU-Vergleich sowie nach Einkommen, nach Haushaltstyp, nach Staatsbürgerschaft und nach Verstädterungsgrad abgerufen werden.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- 8,5 Mio. Menschen lebten 2020 in überbelegten Wohnungen (7.11.2021)
- Kleiner Wohnen 2021/2022 – das Tiny-House-Magazin (19.9.2021)
- XScubes: Schwebende, 19 m² große Tiny Houses für zusätzlichen Wohnraum über Garagen (9.9.2021)
- Studie „Wohnen 65plus“ erwartet „Graue Wohnungsnot“ in Deutschland (22.1.2019)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- Interaktive Karte über die gesündesten deutschen Wohngebiete aktualisiert (9.12.2018)
- 25 Beiträge zu Sharing-Ansätzen für Wohnen und Quartier (9.12.2018)
- Studie: Mehrgenerationenhaushalte kommen wieder in Mode (11.11.2018)
- Das Wunschhaus der Deutschen ist schlüsselfertig und 120 bis 160 m² groß (11.11.2018)
- Die meistgesuchte Wohnung Deutschlands: 66 m² für 446 Euro Kaltmiete (23.9.2018)
- Property Index 2018: „Wohnen in Deutschland noch immer erschwinglich“ (7.10.2018)
- Postbank Wohnatlas 2018: Wo die Kaufpreise in Relation zu den Mieten noch erschwinglich sind (2.9.2018)
- Pendeln spart Geld, eine Zweitwohnung Nerven (Bauletter vom 6.6.2018)
- So wohnt Deutschland ... grafisch aufbereitet (26.11.2017)
- Kaum Wohnungsleerstand in Großstädten (6.12.2016)
- Wie aussagekräftig ist die „Leerstandsquote“? (22.11.2015)
siehe zudem:
- Mieter- und Immobilien-Magazin auf Baulinks
- Literatur / Bücher zu den Themen Bauen, Baubetrieb, Baurecht, Architekt und Wirtschaft bei Amazon.de