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Schlanke Dämmung für denkmalgeschütztes Dach mit puren MetalFix

(22.12.2023) Seit über 155 Jahren steht der Bahnhof Leisnig entlang der Bahnstrecke Grimma-Döbeln (siehe Google-Maps). Doch seine aktive Nutzung liegt längst zurück, und er verfällt zunehmend. Seit dem Jahr 2000 stand das Bahnhofsgebäude still und hatte inzwischen den Besitzer gewechselt. Der jüngste Eigentümerwechsel brachte neuen Schwung für die längst überfällige Sanierung. Mit der Erneuerung der Dachdeckung endete ein erster Abschnitt der auf insgesamt zehn Jahre geplanten Sanierung des Bahnhofs Leisnig. Mit dabei das Dämmsystem MetalFix von puren.

Blick auf das noch unsanierte Dach des Bahnhofgebäudes. (Bild: puren)

Rückbau und Erneuerung

Die Dachhandwerker entfernten zuerst die bestehende Deckung aus Faserzementplatten und die darunterliegende Unterspannbahn. Dadurch wurde die Holzschalung des 130 m² großen Satteldaches freigelegt. Aufgrund von eingedrungener Feuchtigkeit und unzureichender Hinterlüftung war die Schalung stark verrottet und erforderte einen vollständigen Austausch. Beim Entfernen der Rauspundschalung stellte sich heraus, dass einige der darunterliegenden Balken aus der Tragkonstruktion des Daches ebenfalls Schaden genommen hatten. Diese wurden von einem Zimmereibetrieb erneuert, bevor die neue Holzschalung aufgebracht werden konnte.

Das sanierte Dach muss nicht nur dauerhaft funktionsfähig sein, sondern auch dem historischen Vorbild entsprechen. Alte Aufnahmen zeigen, dass die Eingangshalle ursprünglich mit einer Metalldeckung versehen war. Daher wurde der neue Dachaufbau entsprechend auf eine Deckung mit Doppelstehfalz abgestimmt. Gleichzeitig war es wichtig, das Bauteil energetisch zu optimieren, wobei die maximalen Anschlusshöhen an die angrenzenden Bauteile berücksichtigt werden mussten.

Aufbau mit dem Dämmsystem MetalFix

Das System ist für unbelüftete, einschalige Metalldach- und Fassadenkonstruktionen ausgelegt. Die Wärmeleitfähigkeit der PU-Dämmung λ 0,023 bis 0,022 W/(mK) (siehe: Lambda-Wert) gewährleistet bereits ab einer Dicke von 120 mm die geforderte Dämmwirkung (U-Wert unter 0,20 W/(m²K)). Eine geringfügige Erhöhung der Dicke verschiebt den Aufbau in den Bereich von Niedrigenergie- und Passivhaus-Konstruktionen. Das Dämmsystem ist bis zu einer Dicke von 180 mm (U-Wert 0,13 W/(m²K)) erhältlich. Für einen schlanken Dachaufbau sorgen zwei oberflächenbündig in das PU-Dämmelement wasserfest verklebte Einlagen aus 110 x 22 mm großen Mehrschichtholzleisten, wodurch Konter- und Traglattung entfallen können.

Die beidseitig aluminiumbeschichteten PU-Dämmelemente verfügen stirnseitig über ein Nut-Feder-System und längsseitig über einen Stufenfalz. Mit den Maßen 2400 x 620 mm und einem Elementgewicht von etwa 6 bis 10 kg/m² (abhängig von der Dämmstoffdicke) ermöglichen sie eine praxisgerechte Montage an Dach und Wand. Zusätzlich sind die Metall-Dämmelemente biologisch und bauökologisch unbedenklich, unverrottbar, recycelbar sowie schimmel- und fäulnisbeständig.

Blick auf das fertigstellte Dach des Bahnhofgebäudes. (Bild: puren)

Durchdachte Bauphysik

Für die Montage des Dämmsystems auf dem Eingangshallendach des Bahnhofs Leisnig wurde zunächst die puren TOP DSB 100 als Notabdichtung und Konvektionssperre von den Dachhandwerkern verlegt. Die Bahnen im Nahtbereich sind mit dem „Kleber-auf-Kleber-System zur luftdichten Fügung” ausgestattet, was gleichzeitig die Feuchtewanderung durch Kapillare verhindert. Die blendfreien Bahnen weisen einen sd-Wert von ≥ 100 m auf. Im Anschluss sind die einzelnen Dämmplatten des MetalFix-Systems verlegt und durch die integrierten Mehrschichtholzleisten hindurch in der Tragkonstruktion befestigt worden. Um die Konstruktion über die Wintermonate vor Feuchteeintritt zu schützen, verlegten die Dachdecker erneut eine Notabdichtung oberhalb der Dämmebene und fixierten diese zusätzlich mit Dachlatten.

Doppelstehfalz Aluminiumdeckung

Im darauffolgenden Frühjahr begann die Metalldeckung unter idealen Wetterbedingungen. Dabei kamen anthrazitfarbene Aluminium-Scharen zum Einsatz. Zur Belüftung der Alu-Bleche verlegten die Dachhandwerker zuvor eine Trennlage aus diffusionsoffener Unterdeckbahn mit Polypropylen-Mono Filament Gelege. Die 5 m langen Scharen befestigten diese direkt in den integrierten Mehrschichtholzleisten der Dämmelemente mit passenden Winkelstehfalz- und Winkelschiebehaften. Die gekanteten Scharen wurden mittels Doppelstehfalz gefügt. Regenrinnen konnten an den traufseitigen Rändern des Satteldaches montiert und zusätzlich insgesamt zehn Dachflächenfenster integriert werden, die handwerklich an die Metalldeckung angeschlossen. Die Sanierung des 30° geneigten Bahnhofshallendaches war nach knapp drei Monaten abgeschlossen.