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DIW-Studie zur Kernfusion: Forschungsdynamik trotz fehlender Relevanz für Energiewende

(5.5.2025) Kernfusion wird für die aktuelle Energiewende keine Rolle spielen. Zu diesem Schluss kommt eine neue Analyse des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). Während grundlegende technische Probleme ungelöst bleiben, bringt besonders privates Kapital frischen Wind in die Forschungslandschaft.

Kernfusion Infografik (Bild: DIW Berlin) 

Seit Mitte des 20. Jahrhunderts wird die Kernfusion als Energiequelle der Zukunft gepriesen. Doch die immer wieder prognostizierte Marktreife bleibt aus. Das internationale Pilotprojekt ITER in Frankreich verdeutlicht die Problematik: Ursprünglich für die 2020er Jahre geplant, wird der Forschungsreaktor voraussichtlich erst in der zweiten Jahrhunderthälfte in Betrieb gehen. Die Kosten explodierten von anfänglich 5 auf mittlerweile über 50 Mrd. Euro.

Die DIW-Forscher haben zahlreiche wissenschaftliche Prognosen ausgewertet und dabei ein erstaunliches Muster entdeckt: Unabhängig vom Zeitpunkt der Prognose liegt die geschätzte Zeit bis zur kommerziellen Nutzung konstant zwischen 20 und 40 Jahren. Man könnte von einer „Fusionskonstante” sprechen – die Marktreife verschiebt sich ständig weiter in die Zukunft.

Gleichzeitig hat die Forschung in den letzten Jahren neuen Schwung bekommen. Private Unternehmen haben mit zweistelligen Milliardenbeträgen etwa 80 kleine und mittlere Firmen in der Branche finanziert. Diese setzen auf innovative Ansätze wie leistungsfähigere Magnetspulen und moderne Lasertechnologien.

Die Studienautoren empfehlen, die öffentliche Forschungsförderung anzupassen. Anstatt Milliarden in hypothetische Fusionskraftwerke zu investieren, sollte der Fokus auf anwendungsorientierte Forschung gelenkt werden. Die Kernfusion bleibe ein langfristiges Forschungsprojekt ohne kurzfristige Aussicht auf kommerzielle Energienutzung.

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