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Drees & Sommer: Solarstrom für das denkmalgeschützte Olympiadorf München

(5.5.2025) Das denkmalgeschützte Olympiadorf in München steht vor einer nachhaltigen Transformation: Eine Solarpotenzialanalyse von Drees & Sommer und Auer Weber offenbart, dass rund zwei Drittel der Dachflächen für Photovoltaik geeignet seien. Ein geplanter PV-Rahmenplan soll Eigentümern ab Sommer 2025 konkrete Umsetzungswege aufzeigen.

Das ehemalige olympische Dorf ist heute eines der beliebtesten Wohngebiete Münchens. (Bild: Landeshauptstadt München / Martin Rössler) 

Hälfte der Haushalte kann mit Solarstrom versorgt werden

Die energetische Zukunft des Olympiadorfs München nimmt Gestalt an: Die aktuelle Analyse des Beratungsunternehmens Drees & Sommer SE und des Architekturbüros Auer Weber ergab, dass etwa 65.000 m² Dachfläche gut bis sehr gut für die Nutzung von Photovoltaik geeignet sind. Weitere 11.000 m² sind bedingt nutzbar. Damit könnten bilanziell rund 50% der Haushalte des 40 ha großen Areals theoretisch mit Solarstrom versorgt werden.

Auch Fassaden und Balkone wurden in die Analyse einbezogen – angesichts der vielfältigen Gebäudetypen im Olympiadorf: von eingeschossigen Bungalows und ein- bis fünfgeschossigen Reihen- und Mehrfamilienhäusern bis hin zu markanten Terrassenhäusern und Hochhäusern mit bis zu 23 Geschossen.

Ein 3D-Modell des gesamten Olympiadorfs, erstellt von Drees & Sommer und Auer Weber, bildete die Grundlage der detaillierten Sonneneinstrahlungsanalyse. Diese methodische Präzision schafft die Basis für ein durchdachtes, denkmalschutzkonformes Energiekonzept.

Spagat zwischen Denkmalschutz und Nachhaltigkeit

Die Untere Denkmalschutzbehörde der Stadt München betont, dass der Erhalt des historischen Charakters und die energetische Erneuerung Hand in Hand gehen müssen. „Entscheidend ist dabei, dass die PV-Anlagen sich harmonisch in die denkmalgeschützte Umgebung einfügen und das Gesamtbild nicht dominieren”, sagt Adrian Gessner von Auer Weber Architekten.

Im nächsten Schritt werden deshalb die Gestaltungsanforderungen präzisiert: Für jeden Gebäudetyp wird untersucht, welche PV-Module hinsichtlich technischer Machbarkeit, ästhetischer Integration und denkmalschutzrechtlicher Anforderungen geeignet sind.

PV-Rahmenplan als Leitfaden für Eigentümer

Ab Sommer 2025 wird den Bewohnern und Eigentümern ein umfassendes Handbuch zur Verfügung gestellt. Dieses PV-Rahmenhandbuch beantwortet unter anderem folgende Fragen:

  • Wo genau dürfen Solaranlagen installiert werden?
  • Welche Farbgebungen und Modultypen sind zulässig?
  • Wie können Stromnutzung und -speicherung sinnvoll organisiert werden?

Ziel ist es, die Eigentümer bei Planung und Umsetzung zu unterstützen und gleichzeitig die denkmalgeschützte Struktur des Ensembles zu bewahren.

Breite Projektbeteiligung

Neben Drees & Sommer und Auer Weber sind weitere spezialisierte Partner beteiligt: die Stauss Processform GmbH, die Sailer Stepan Tragwerkteam München GmbH sowie die Uniola GmbH begleiten die Umsetzung. Das Projekt ist Teil eines umfassenden, geplanten Denkmalkonzepts für den gesamten Olympiapark.

Mit der geplanten Integration von Solarenergie setzt das Olympiadorf nicht nur ein Zeichen für nachhaltige Stadtentwicklung, sondern zeigt auch, wie regenerative Energien sensibel in historische Strukturen eingebettet werden können.

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