PERI 3D: Erstes 3D-gedrucktes Wohngebäude Frankreichs entsteht in Bezannes
(26.5.2025) In Bezannes, Frankreich, entsteht das erste vor Ort 3D-gedruckte Wohngebäude des Landes. Unter dem Namen ViliaSprint² wird ein dreigeschossiges Wohnhaus mit 12 Sozialwohnungen gebaut. Die Fassaden- und Innenwände werden mithilfe eines großformatigen 3D-Portaldruckers direkt auf der Baustelle gefertigt. Der Druck hat bereits begonnen und soll bis Juni 2025 abgeschlossen sein. Die Fertigstellung des Gesamtprojekts ist für das erste Quartal 2026 geplant. ViliaSprint² erreicht dabei den Status des größten 3D-gedruckten Mehrfamilienhauses in Europa und ist das erste Projekt dieser Größe, bei dem alle Lasten vollständig über 3D-gedruckte Strukturen getragen werden.
Vergleich von 3D-Druck und traditionellem Bau
Um die Vorteile der neuen Bauweise zu testen, wird auf dem gleichen Grundstück ein baugleiches Gebäude in traditioneller Bauweise errichtet. So können Bauzeiten und Ressourceneinsatz direkt verglichen werden. Die Druckphase des 3D-Gebäudes dauert weniger als drei Monate, wobei jede Etage in maximal vier Wochen fertiggestellt wird. Im Vergleich zu konventionellen Methoden verkürzt sich der Bau der tragenden Strukturen um etwa zwei Monate. Der 3D-Druck erfolgt mit dem Portaldrucker COBOD BOD2, der eine Druckbreite von 12 m und eine Höhe von 11 m erreicht. Die Wände bestehen aus einer 8 cm dicken äußeren Schicht und einer 16 cm doppelten inneren Schicht, der Zwischenraum wird mit Dämmmaterial ausgefüllt.
Nachhaltige Materialien und Energieeffizienz
Zum Einsatz kommt ein Hochleistungsbeton von Holcim, der speziell für den 3D-Druck entwickelt wurde. Dieser Beton gehört zur ECOPact-Produktlinie und soll mindestens 30% weniger CO₂-Emissionen im Vergleich zu herkömmlichem Beton verursachen. Ergänzend wird auf dem Dach eine 500 m² große Photovoltaikanlage installiert, unterstützt durch eine zentrale Wärmepumpe für Heizung und Warmwasser. Eine optimierte Gebäudeausrichtung, ermittelt durch Sonnenstandanalysen, soll eine Energieautarkie von 60% ermöglichen. Durch innovative Materialien wie Perlit und Holz sowie digitale Planungsverfahren wird der Materialeinsatz weiter reduziert.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
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siehe zudem:
- Betontechnologie und Betonbau im Rohbau-Magazin bei BAULINKS.de
- Literatur / Bücher über Betonbau bei Baubuch / Amazon.de