Sichtbetonhülle mit Infraleichtbeton von Liapor
(19.11.2025) In Kleinmachnow südlich von Berlin wurde ein Einfamilienhaus mit einer Sichtbetonhülle aus Infraleichtbeton von Liapor errichtet. Der Entwurf stammt von Baumgarten Simon Architekten aus Berlin. Die Entscheidung für den Baustoff orientierte sich an zuvor durchgeführten Projekten, in denen Infraleichtbeton bereits eingesetzt wurde. Die Sichtbetonflächen entstanden in speziell gefertigten Schalungen, deren feine Schichtungen eine an natürliches Gestein erinnernde Struktur erzeugen. Die Ausführung bleibt sowohl an der Fassade als auch im Innenraum sichtbar und wird durch Terrazzoböden und Holzelemente ergänzt.
Erscheinungsbild
Der Baustoff beeinflusst die architektonische Wirkung des Gebäudes deutlich. Zur Straße hin erscheinen monolithische Betonflächen mit wenigen Öffnungen, während sich der Baukörper zum Garten durch große Glasflächen öffnet. Dadurch entsteht im Inneren ein ausgeprägter Wechsel von Licht und Schatten. An der Rückseite wurde ein auskragender Raum auf zwei Stahlstützen angeordnet, der das Volumen erweitert.
Energieeffizienz und Materialkreislauf
Die Außenwände erreichen bei einer Wanddicke von 50 cm ohne zusätzliche Dämmung einen U-Wert von 0,4 W/(m²K). „Hier verschmilzt die Tragstruktur mit der Dämmung zu einem monolithischen System”, so Roger Baumgarten. „Das spart Ressourcen und garantiert eine Lebensdauer von mindestens 100 Jahren.” Nach Ablauf des Lebenszyklus der Außen- und Innenwände dieses Gebäudes wird der verwendete Beton kein Abfall, sondern wird zum Rohstoff für neue Projekte. Mit diesem Kreislauf werden Ressourcen geschont und CO₂ gebunden.
Zusammenarbeit und Genehmigungsrahmen
Da für Infraleichtbeton derzeit noch keine allgemeine Bauartgenehmigung vorliegt, war für das Projekt eine umfangreiche fachliche Abstimmung erforderlich. Die Tragwerksplanung wurde von der Berliner Weiske und Partner GmbH übernommen. Die bauphysikalische Beratung erfolgte durch Andreas Wilke aus Potsdam. Die bautechnische Prüfung verantwortete Prof. Mike Schlaich, das ZiE Gutachten wurde von der TU Berlin erstellt. Der Deutsche Ausschuss für Stahlbeton arbeitet an einer Richtlinie, die voraussichtlich Ende 2025 in Kraft treten soll.
Baustoffe und Ausführung
Es wurden etwa 400 m³ Infraleichtbeton der Typen ILC 700 und LC 12 13 D 1.2 verbaut. Die Lieferung erfolgte durch Heidelberg Materials und das Zementwerk Königs Wusterhausen. Die Bauausführung lag bei der Horst Kasimir Bauunternehmung GmbH aus Mühlenbeck.
Weitere Informationen können per E-Mail an Liapor angefordert werden.
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