CO₂-reduzierter evoBuild Beton im Brückenbau der B39 im Einsatz
(19.11.2025) An der A6-Anschlussstelle Schwetzingen/Hockenheim wurde der südliche Überbau der B39 erneuert – erstmals wurden klare CO₂-Vorgaben im öffentlichen Brückenbau umgesetzt. Entscheidend war auch der Einsatz des CO₂-reduzierten evoBuild-Betons (CSC-Level 3) von Heidelberg Materials.
Projektüberblick
Die Autobahnüberführung B39 an der A6 erhielt im Abschnitt Fahrtrichtung Schwetzingen einen Teilersatzneubau des südlichen Überbaus. Bauzeit: Januar 2024 bis August 2025. Auftraggeber ist die Autobahn GmbH, Niederlassung Südwest, Außenstelle Heidelberg. Das Bauunternehmen BWS Rhein-Neckar setzte für alle Ortbetonarbeiten CO₂-reduzierten Beton ein; Fertigteile wurden in Normalbeton ausgeführt. Ziel war die Umsetzung erstmals verbindlicher CO₂-Vorgaben im öffentlichen Brückenbau.
evoBuild-Beton auf CSC-Level 3
Heidelberg Materials lieferte evoBuild-Betone der Klassen C30/37 und C35/45 (Transportbetonwerke Rheinau und Eppelheim). Der eingesetzte Zement war CEM III/B 42,5 N-LH SR (na) aus dem Werk Lengfurt (evoBuild, GWP ≤ 300 kg CO₂e/t Zement). Das System ist nach dem internationalen Concrete Sustainability Council (CSC) bewertet, inklusive CO₂-Modul und erreichte im Projekt Level 3 (≈ ≥ 50 % CO₂-Reduktion gegenüber CSC-Referenzbeton). Ronald Springer (BWS Rhein-Neckar) zur Ausführung: „Alle Ortbetonmaterialien sind mit CO₂-reduziertem Beton gebaut. Nur die Fertigbauteile sind aus Normalbeton. ... Ob nachhaltiger oder herkömmlicher Beton, die Bauweise ist dieselbe.”
Technische Kennwerte und Normkonformität
Die CO₂-Reduktion wurde über drei Stellschrauben erzielt: optimierte Betonrezeptur, möglichst klinkerarmer Zement sowie der Einsatz von Ökostrom. Robert Bachmann (Heidelberg Materials) fasst den Effekt zusammen: „Genau genommen sind es bei diesem evoBuild-Beton über 50 % an CO₂-Ausstoß weniger als bei normalem Beton.” Und weiter zur Qualitätssicherung im Ingenieurbau: „Durch den zusätzlichen Einsatz von Ökostrom erreichen wir auf diese Weise eine Minderung des CO₂-Fußabdrucks von 50 bis 60 %. Gleichzeitig werden alle Normen, etwa DIN 1045-2 oder ZTV-Ing, ausnahmslos eingehalten. Die Qualität bleibt. Die Endfestigkeit ist gegeben.”
Produkteigenschaften der evoBuild-Betone im Projekt:
- minimierter CO₂-Fußabdruck (≥ 50 % Reduktion, CSC-Level 3),
- 100 % recycelbar,
- 100 % normkonform (u. a. DIN 1045-2, ZTV-Ing).
Pilotcharakter im öffentlichen Brückenbau
Die Kombination aus strikter Ausschreibungsvorgabe (≥ 30 % CO₂-Reduktion, Mengenoptimierung) und nachgewiesenem CSC-Level 3 verleiht der Maßnahme Pilotcharakter für künftige Infrastrukturprojekte. Robert Bachmann unterstreicht die Übertragbarkeit: „Auch Infrastruktur geht mit CO₂-reduziertem Beton. Die Zeit dafür ist reif. Hier ist ein Miteinander aller Beteiligten gefordert.” Robert Zimmermann, Leiter der Außenstelle Heidelberg der Autobahn GmbH ergänzt die organisatorische Dimension: „Nachhaltigkeit ist ein gesellschaftliches Thema, das nur ganzheitlich gelöst werden kann. Bei Bauprojekten eben in Zusammenarbeit zwischen Autobahn GmbH, den Baufirmen und Baustoffherstellern. Das ist uns in diesem Falle sehr gut gelungen.”
Bautafel
- Projekt: Teilersatzneubau Überführung B39/A6, Anschlussstelle Hockenheim/Schwetzingen
- Bauzeit: Januar 2024 bis August 2025
- Auftraggeber: Autobahn GmbH, Niederlassung Südwest, Außenstelle Heidelberg
- Bauunternehmen: BWS Rhein-Neckar, Heidelberg
- Bauwerk: Erneuerung des südlichen Überbaus der Autobahnüberführung B39 (Fahrtrichtung Schwetzingen)
- Zement: CEM III/B 42,5 N-LH SR (na) (EvoBuild, GWP ≤ 300 kg CO₂-Äq./Tonne Zement), Heidelberg Materials, Werk Lengfurt
- Beton: EvoBuild C30/37 und C35/45, CO₂-reduzierter Beton, CSC Level 3; Heidelberg Materials Beton, Werke Rheinau und Eppelheim
Weitere Informationen können per E-Mail an Heidelberg Materials angefordert werden.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
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siehe zudem:
- Betonbau, Rohbau bei Baulinks
- Literatur / Bücher über Betonbau bei Baubuch / Amazon.de



