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Thermisch aktive Bauteilsysteme von GF im Trident Park (Malta)

(18.12.2025) Rund 60 Jahre, nachdem sich die historische Farsons Brewery in Mriehel (Malta) niedergelassen hatte, hat der Standort einen beträchtlichen Wandel erfahren: Heute beherbergt er einen modernen Bürocampus mit über 18.000 m² Bürofläche, Konferenzeinrichtungen und weiteren Annehmlichkeiten – ausgestattet mit thermisch aktiven Bauteilsystemen zur Gebäudekühlung.

Trident Park ist ein grüner Bürocampus, der auf dem Gelände der alten Farsons Brewery in Malta gebaut wurde. (Bild: Trident Park Ltd.) 

„Wir sind sehr stolz darauf, den Trident Park als erstklassige Büroumgebung für die wachsende maltesische Wirtschaft zu präsentieren. Wir können mit Stolz sagen, zentral in einem Gebiet mit minimaler Verkehrsdichte gelegen zu sein und Büroflächen mit einem beispiellosen technologischen Rückgrat zu beherbergen, wodurch eine qualitativ hochwertige und nachhaltige Entwicklung erreicht wird”, sagt Luis Farrugia, Vorsitzender der Farsons Group & Trident Estates plc, dem Eigentümer sowohl der alten Brauerei als auch des neuen Geschäftskomplexes. 

Die sieben niedrig verdichteten und niedrig gebauten Bürogebäude auf Malta sind mit thermisch aktiven Bauteilsystemen (TABS) zur Kühlung ausgestattet. Die Betonkernaktivierung nutzt die thermische Masse des Betons in der Gebäudestruktur durch den Einbau von Rohrleitungen, die Heiz- und Kühlwasser befördern. So leisten die Bauteile einen aktiven Beitrag zur Gebäudetemperierung. Für die Ausführung der TABS kamen Flow Solutions von GF (ehemals Uponor Corporation) zum Einsatz; verbaut wurden dabei mehr als 110.000 m 20mm-Ø-Uponor Comfort Pipe Plus Rohre.

Das TABS ist in die Betonkonstruktion des Gebäudes eingelassen. (Bild: Trident Park Ltd.) 

Durch die thermische Trägheit des Betons kann eine Heiz- und Kühllösung mit minimalem Energieverbrauch realisiert werden. (Bild: Trident Park Ltd.) 

Nachhaltiger Planungsansatz

Da die Energieversorgung Maltas überwiegend auf fossilen Quellen basiert, legte das Planungsteam großen Wert auf energieeffiziente Gebäude. Komplexe Energietechnologien sollten möglichst vermieden werden, um Risiken durch potenzielle Lieferschwierigkeiten auf der Insel zu reduzieren. Die Betonkernaktivierung senkte den Bedarf an importierten Materialien und ermöglichte gleichzeitig die Integration passiver Kühlkapazität durch in den Betonplatten verlegte Leitungen für Kaltwasser.

Dieser Ansatz wurde von der Uponor Corporation (heute Teil von GF) weiterentwickelt und als thermisch aktive Bauteilsysteme (TABS) realisiert, um die Innentemperaturen dauerhaft auf einem angenehmen Niveau zu halten. Aufgrund der Lage und des feucht-warmen mediterranen Klimas mit nur kurzen, milden Wintern besteht die Hauptanforderung darin, die Gebäude des Trident Park zu kühlen.

Ganzjährig thermischer Komfort

TABS nutzt die thermische Trägheit der Betonkonstruktionen und erlaubt so eine Heiz- und Kühllösung mit minimalem Energieaufwand. Zur Nutzung dieser thermischen Masse wurde ein Rohrnetz in die Gebäudestruktur eingebaut; die Betonkernaktivierung speichert die eingebrachte Kälte und gibt sie bei Bedarf wieder ab. Die Rohre transportieren Wasser für die Kühlsysteme und sorgen ganzjährig für behagliche Raumtemperaturen.

Insgesamt wurden über 110.000 m 20-er Uponor Comfort Pipe Plus Rohre in den Gebäuden verlegt. (Bild: Trident Park Ltd.) 

Die TABS werden von einer zentralen Kälteanlage gespeist, die aus sechs Einheiten besteht und die Oberflächentemperatur der Betonplatten konstant auf 19°C hält. Nach dem Schließen der Kreisläufe dauert es etwa drei Stunden, bis die Deckenoberflächentemperatur von 19°C auf 20°C ansteigt. Insgesamt wurden über 110.000 m 20er-Uponor Comfort Pipe Plus Rohre in den Gebäuden verlegt. Das TABS-Raster umfasste 15.521 m².

Abdecken von Kühllast und Frischluftbedarf

Im Trident Park ist das gesamte HLK-System auf Energieeffizienz ausgelegt. Das mediterrane Klima Maltas erfordert einen hybriden Ansatz mit zwei Hauptkomponenten: TABS decken die grundlegende Kühllast ab, während die Zufuhr aufbereiteter Frischluft die Luftqualität durch Entfeuchtung sicherstellt.

„Da es [TABS] 80% der Kühllast abdeckt, minimiert es die Größe des Frischluftsystems im Vergleich zu einem herkömmlichen HLK-System”, sagt Rikus Wynmaalen, Sales Manager bei GF Building Flow Solutions, der das Projekt leitete. „Das bedeutet, dass der Einsatz von TABS nicht nur die Kühlung energieeffizienter machte, sondern auch die Frischluftzufuhrkanäle reduzierte, da dieser Teil des Systems einfach eine geringere Kapazität abdeckt.” 

Halbierung der CO₂-Emissionen

In einer 60-jährigen Lebenszyklusanalyse beurteilte das Planungsteam die Auswirkungen des Trident Park auf die globale Erwärmung und verglich das Projekt mit einer konventionellen Ausführung. Der Bericht schätzt, dass der Trident Park – einschließlich Bau und Abriss – insgesamt etwa 57,7 kg CO₂ pro m² ausstoßen wird, gegenüber 127,1 kg CO₂ pro m² bei einem konventionell gestalteten Gebäude. Damit liegen die voraussichtlichen Emissionen des konventionellen Entwurfs mehr als doppelt so hoch wie die des Trident Park.

Beteiligte Unternehmen

Weitere Informationen können per E-Mail an Uponor angefordert werden.

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