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IG BAU fordert Einhaltung der Mindestlöhne bei Vergabe

(23.3.2004) Die IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) macht sich stark für die Einhaltung der Tarifverträge: "Ohne Regeln geht es nicht", stellt Christoph Burmester vom IG BAU-Bundesvorstand fest. Unter diesem Motto hat die Gewerkschaft eine Kampagne gegen Lohndumping und illegale Beschäftigung gestartet. Vorfahrt für Tarifverträge will die Gewerkschaft auch bei der öffentlichen Auftragsvergabe durchsetzen. Der Mindestlohn von 9,65 EUR für Fachwerker müsse schon bei der Submission berücksichtigt werden - alle Angebote darunter seien illegal.

"Schwarzarbeit und Lohndumping auf dem Bau ruinieren die Bauwirtschaft und machen viele Tausend ausgebildete Bauarbeiter arbeitslos", sagte Burmester am Samstag zum Auftakt der Kampagne auf dem Bezirksverbandstag der IG BAU in Dresden. "Wenn die CDU hier in Sachsen, aber auch im Bund an der Tarifautonomie rüttelt, dann tut sie das auf Kosten der Arbeitsplätze und der Bezahlung der Arbeitnehmer", sagte Burmester. "Es ist kein Zufall, dass die Löhne hier in Sachsen am niedrigsten sind und gleichzeitig die Arbeitslosigkeit am höchsten." Ein wirtschaftlicher Aufschwung komme so im Osten nicht zustande.

In Sachsen sind derzeit nach Angaben der Arbeitsverwaltung über 50.000 (46,6 Prozent) Bauarbeiter arbeitslos, auf Dresden bezogen sind dies über 3.800 (43,5 Prozent) Bauarbeiter. "Fast jeder zweite Bauarbeiter in den östlichen Bundesländern ist arbeitslos, dies ist ein unhaltbarer Zustand", so Burmester. "Gemeinsam mit arbeitslosen Kollegen werden Mitarbeiter der IG BAU und Vertrauensleute aus den Betrieben in den nächsten Wochen Baustellen besuchen und dort nach dem Rechten sehen", erklärte der Dresdner IG BAU-Chef, Frank Kunze. Auf Zusammenarbeit bauen die Gewerkschafter auch mit den Bau-Arbeitgeberverbänden und dem Hauptzollamt. Letzteres ist seit Beginn dieses Jahres für die Kontrolle und Bekämpfung der Schwarzarbeit zuständig.

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