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BIMwood: BIM für den Holzbau optimieren

(27.8.2019) BIM hat das Potenzial, den industrialisierten Holzbau technisch und wirtschaftlich zu revolutionieren und dem Bauen mit Holz zu breiterem wirtschaftlichen Erfolg zu verhelfen. Allerdings ist die BIM-Methode für die Anforderungen des modernen Holzbaus derzeit noch nicht optimiert worden. Die Lehrstühle „Entwerfen und Holzbau“ und „Architekturinformatik“ der Technischen Universität München (TUM) möchten mit dem Forschungsprojekt BIMwood nun dazu beitragen, diese Lücke zu schließen. Zusammen mit dem Praxispartner Prause Holzbauplanung, den BIM-Experten AEC3, lattkearchitekten und dem Holzbauunternehmen Gumpp & Maier startet das aus Mitteln des Förderprogramms Nachwachsende Rohstoffe unterstützte Projekt mit dreijähriger Laufzeit im August 2019.

BIM-Modell vom Tragwerk eines Gebäudes in Holzständerbauweise. (Bild © Prause Holzbauplanung) 

Die Partner wollen untersuchen, welche Hemmnisse einer BIM-Anwendung im Holzbau momentan entgegenstehen, und daraus konkrete Vorschläge für eine holzbaugerechte BIM-Anwendung entwickeln. Die Ergebnisse sollen in Form eines Handbuches dann veröffentlicht werden. Sicher ist man sich aber jetzt schon, dass ohne den Einstieg in die Planungsmethode BIM die Holzbauweise - insbesondere beim urbanen und großvolumigen Bauen - in Zukunft nicht konkurrenzfähig sein kann.

Zur Erinnerung: In der Charta für Holz 2.0 des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) ist die Steigerung der Holzbauquoten im Wohnungs-, öffentlichen und Industriebau ein wichtiges Ziel. Mit der Charta für Holz strebt das BMEL eine stärkere und ressourceneffizientere Holzverwendung aus nachhaltiger Forstwirtschaft an, für mehr Klimaschutz und Wertschöpfung.

Kongenial: BIM und Holzbau

Wie beim Planen und Bauen mit der BIM-Methode sind auch beim vorgefertigten Bauen mit Holz Entscheidungen in frühen Planungsphasen erforderlich. Ebenso wichtig ist das frühe Einbinden der Holzbaukompetenz über Fachingenieure oder Holzbauunternehmen, denn auf der Baustelle sind Korrekturen nicht mehr möglich.

BIM-Modell von Dachfenstern, Treppen, Verbindungsmitteln, Versorgungsleitungen, Stahlträgern und Betonbauteilen des obigen Gebäudes (Bid © Prause Holzbauplanung) 

Untersuchungen aus dem Vorläuferprojekt leanWOOD der TU München haben gezeigt, dass es hier aktuell noch hakt: Holzbauprojekte mit Vorfertigung werden häufig nach dem klassischen, phasenweisen Ablauf abgewickelt, wie er aus dem konventionellen Bauen bekannt ist. Holzbaukompetenz wird dabei in der Regel zu spät in den Prozess mit einbezogen, was oftmals zu langwierigen und aufwändigen Korrekturen im Nachhinein führt.

Das Team um die TU München will zügig in die Untersuchungen einsteigen um, parallel zu den schnell voranschreitenden Entwicklungen in der digitalen Planung, der Branche neuste Erkenntnisse aus BIMwood zu bieten. Die Ergebnisse der Branchenanalyse im 9-monatigen Vorprojekt HOLZundBIM (ebenfalls ein Vorhaben des BMEL und über die FNR gefördert) liefern die Grundlage für den Beginn der Forschungsarbeit und geben Aufschluss über Art und Umfang der Anwendung von BIM in der gesamten Prozesskette beim Planen und Bauen mit Holz in Deutschland. Die Zwischenresultate aus BIMwood sollen begleitend mit Experten und Forschungskollegen im deutschsprachigen Raum diskutiert und mit dem Stand in anderen Ländern verglichen werden, in denen BIM teilweise schon stärker etabliert ist.

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