Starker Euro hält die Zinsen tief
(15.2.2004) Entgegen den Ankündigungen im Vorfeld des G7-Meetings in Boca Raton konnten sich die Europäer mit ihrer Forderung nach Stabilitätsmaßnahmen in den Währungsmärkten nicht durchsetzen. Die Richtung ist klar: Die Amerikaner wollen einen schwächeren Dollar und haben dabei weniger die Relation Dollar/Euro oder Dollar/Yen im Kopf, sondern die Relation des Dollars gegen den gesamten Korb an Währungen ihrer Handelspartner. Gegenüber diesem Korb ist der Dollar erst 14% gefallen, also deutlich weniger als gegenüber dem Euro. Nachdem die USA jahrelang über Zinssenkungen den Binnensektor ihrer Wirtschaft - und dabei insbesondere den privaten Konsum - gestützt haben, möchte man jetzt über den schwachen Dollar seine Exportkraft stärken und ebenfalls die inzwischen sehr teuren Importe substituieren. Damit soll das enorme Leistungsbilanzdefizit abgebaut werden. Die Rolle der USA als Konjunkturlokomotive für Europa verliert damit immer mehr an Bedeutung. Europa zahlt den Preis in Form von geringeren Wachstumsimpulsen. Der Druck, die eigene Binnenkonjunktur in Gang zu bringen und die notwendigen Voraussetzungen über Strukturreformen zu schaffen, wird noch größer.
Die gute Seite dieser Entwicklung ist für Europa,
- dass Importe billiger werden,
- dass die Inflation damit niedrig bleibt und
- dass die Chance immer mehr steigt, dass die Leitzinsen im Laufe des Jahres von der EZB noch einmal gesenkt werden. Das bedeutet auch für die Langfristzinsen, dass die Gefahr von Zinsanstiegen relativ gering ist.
Für das Wachstum in Europa kann man in 2004 nur hoffen, dass der "durchtrainierte" Exportsektor sich den widrigen Währungsumständen noch lange widersetzen kann. Als dem seit Jahren einzigen Wachstumstreiber könnte aber auch diesem Sektor irgendwann ein Kollaps drohen. Mit 4,25% - gemessen an den 10-jährigen Pfandbriefrenditen - nähern wir uns derzeit wieder dem unteren Ende der Bandbreite, die wir für die nächsten Wochen bei den Kapitalmarktzinsen zwischen 4,15% und 4,60% sehen.
Besonders Kombi-Darlehen bieten laut INTERHYP derzeit für Immobilienkäufer eine gute Möglichkeit, eine lange Zinsbindung mit den Vorteilen flexibler Sondertilgungen ohne Aufpreis zu vereinen. Dabei werden bis zu 50% der Darlehenssumme an den EURIBOR-Satz gebunden, was zu einer deutlichen Reduzierung der laufenden Belastung führt. Finanzierungskunden, die auch für die nächsten Jahre auf schwaches Wachstum und damit niedrige Geldmarktzinsen setzen, können mit dem FlexPlus-Darlehen, das wiederum an den 6-Monats-EURIBOR-Satz gekoppelt ist, ihre monatliche Belastung besonders niedrig halten.
siehe auch:
siehe zudem:
- Literatur / Bücher zu den Themen Immobilienfinanzierung, Eigenheimförderung bei Amazon - konkret z.B.:
- Rechenmodelle für die Baukostenberechnung
- Finanzdienstleistungen, Bausparkassen, Banken, ... bei Baulinks