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VDE-Studie: Elektro- und IT-Branche verhalten optimistisch

(14.4.2013) Die Elektro- und Informationstechnik bleibt ein Wirtschaftsmotor in Deutschland. Ob sich die wirtschaftliche Lage der deutschen Elektro- und IT-Branche 2013 gegenüber dem Exportrekordjahr 2012 verbessern wird, ist allerdings noch unsi­cher. 55 Prozent der Elektro- und IT-Unternehmen sind hier unentschieden, 38 Pro­zent sehen die Entwicklungsperspektiven optimistisch. Das zeigt eine neue VDE-Stu­die, die auf einer Umfrage unter den 1.300 VDE-Mitgliedsunternehmen und Hochschu­len basiert:

  • 73 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass Industrie 4.0, das heißt die Vernetzung von Maschinen, Anlagen und Produktionsprozessen, den Wirt­schaftsstandort Deutschland stärken wird.
  • Dass Deutschland seine wirtschaftliche Position aufgrund seiner guten Techno­logieposition weiter stärken kann, erwarten 61 Prozent.
  • Die stärksten Impulse für den Standort gehen von den Bereichen Energieeffi­zienz, Smart Grids und Elektromobilität aus.
  • Die wichtigsten Schlüsseltechnologien sind die Energietechnik sowie Batterie- und Speichertechnologien, gefolgt von der Automatisierungstechnik, der Infor­mations- und Kommunikationstechnik (IKT) sowie der Mikroelektronik / Mikro­systemtechnik.
  • Haupt-Innovationstreiber ist das hohe Ausbildungsniveau in Deutschland, das größte Innovationshemmnis die eingeschränkte Verfügbarkeit qualifizierten Per­sonals. Damit bleibt der Faktor Wissen der wichtigste Dreh- und Angelpunkt der Innovationskraft im deutschen Elektro- und IT-Sektor.

Das Innovationsklima bleibt wohl trotz der kühleren europäischen und internationalen Konjunkturlage mild: Mehr als drei Viertel der Unternehmen wollen ihre Ausgaben für Forschung und Entwicklung (FuE) 2013 gegenüber dem Vorjahr nicht verändern. Ein Fünftel will sie erhöhen, kaum ein Unternehmen will sie zurückfahren.

Die Situation in Hochschulen sieht etwas differenzierter aus. Die Hälfte der Hochschul­lehrer erwartet, dass die zur Verfügung stehenden Erstmittel gleich bleiben, aber ein gutes Drittel rechnet mit einem niedrigeren Budget. Dass die Zweitmittel konstant bleiben, erwarten etwa drei Viertel der Professoren. Die Erwartungen bei Drittmitteln sind positiver. Fast die Hälfte der Hochschullehrer rechnet mit entweder mehr oder gleichbleibendem Budget. Dies unterstreicht die Bedeutung der guten Vernetzung von Hochschulen und Unternehmen.

Innovationsstarker Standort mit "außertechnischen" Schwächen

Besondere Stärken des Industriestandorts Deutschland liegen im Qualifikationsniveau sowie in der Technikposition und der Innovationstätigkeit der Elektro- und IT-Branche. Neben dem hohen Ausbildungsniveau in Deutschland werden vor allem die Netzwerke aus Unternehmen und Hochschulen (54 Prozent), die technische Infrastruktur und das effiziente Systemdenken deutscher Ingenieure sowie die führende Technologieposition als Haupt-Innovationstreiber genannt. Wichtige Standortchancen eröffnen - auch vor dem Hintergrund des Umbaus des Energieversorgungssystems - für 62 Prozent die in­telligente Stromversorgung mit Smart Grids und für 54 Prozent das Zusammenwachsen des Strom- und IKT-Netzes.

Die Probleme des Technikstandorts Deutschland liegen eher im außertechnischen Be­reich. Das größte Innovationshemmnis ist laut VDE-Trendreport die Verfügbarkeit qualifizierten Personals, also das Problem des Ingenieurnachwuchses. Aber auch Akzeptanzprobleme bei Großprojekten sowie gesetzliche Rahmenbedingungen werden als innovationshemmende Faktoren angesehen. Die mangelnde Technikak­zeptanz in der Bevölkerung und unangemessene politische Rahmenbedingun­gen werden von je einem Drittel der Befragten beklagt. Dass die steuerliche For­schungsförderung wichtige Impulse geben wird, glaubt knapp ein Viertel. Mehr als die Hälfte ist in dieser Frage unentschieden.

Über den VDE-Trendreport: An der Umfrage unter den 1.300 VDE-Mitgliedsunter­nehmen und Hochschulen nahmen insbesondere Unternehmen mit Hauptsitz in Deutschland (90 Prozent) teil. Etwa die Hälfte der befragten Unternehmen zählt bis 100 Mitarbeiter. Der Anteil der Ingenieure an der Belegschaft liegt in den befragten Unternehmen bei knapp 17 Prozent. Die meisten Unternehmen ordnen sich der Elek­trotechnik zu (48 Prozent). Die Branchen Energietechnik, Elektronik und IKT folgen mit Anteilen zwischen 19 Prozent und 26 Prozent. 79 Prozent der befragten Hoch­schullehrer kommen aus Fachhochschulen, 21 Prozent aus Universitäten. Elektro­technik ist der häufigste Fachbereich (44 Prozent), gefolgt von Elektro- und Infor­mationstechnik (24 Prozent).

Die Studie kann für 250 Euro im InfoCenter unter vde.com bestellt werden. Für VDE-Mitglieder und für Journalisten ist sie kostenlos.

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