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Kindergesundheit: Ratgeber von 4 Bundesbehörden u.a. zu dicker Luft in Schul- und Wohnräumen

(15.9.2013; Download-Link zuletzt am 21.5.2016 korrigiert.) „Dicke Luft“ in Schulen kann sich direkt auf die Kindergesundheit auswirken. Jetzt am Schulanfang, nachdem Schulgebäude saniert oder renoviert wurden, kann es zu che­mischen Belastungen in den Schulräumen kommen. Da sich in Schulen und Kindereinrichtungen viele Menschen auf engem Raum aufhalten, kann zudem die Konzentration an Kohlendioxid schnell ansteigen. Lüften ist deshalb besonders wichtig. Kinder reagieren oft empfindlicher gegenüber schädlichen Umweltein­flüssen als Erwachsene. Obwohl eine Reihe von Chemikalien für Spielzeug verboten wurde, kann die Konzentration problemati­scher Stoffe im Hausstaub oder in der Raumluft, die zum Teil aus Alltagsgegenständen stammen, nach wie vor hoch sein. Das zeigt sich besonders in Schul- und Kinderzimmern, in de­nen häufig hohe Belastungen mit unerwünschten Stoffen auftreten. Darüber informiert der Ratgeber „Umwelt und Kindergesundheit - gesünder groß werden“, der von vier Bundesbehörden kostenlos herausgegeben wird:

Neben zahlreichen Tipps für gesunde Innenräume enthält der Ratgeber auch prakti­sche Informationen zu umweltbedingten Kindererkrankungen oder zur Gesundheitsvor­sorge bei Kindern, z.B. zu sicheren Kindermöbeln und -sitzen oder zum Umgang mit elektromagnetischer Strahlung aus Babyfonen und Telefonen.

Kohlendioxid, Feinstäube, toxische  Stoffe, Schimmel

Kinder und Jugendliche verbringen häufig mehr als 90 Prozent ihrer Zeit in Innenräu­men. Der Eltern-Ratgeber „Umwelt und Kindergesundheit – gesünder groß wer­den“ widmet sich daher der Lebensqualität von Kindern in Innenräumen, unter ande­rem in Schulen. Denn je nach Altersstufe und Schulform halten sich Kinder bis zu 8 Stunden - bei Hortbetreuung auch länger - in Schulräumen auf. Diese fallen aber im­mer wieder durch zu hohe Konzentrationen an Kohlendioxid und Feinstäuben auf. Ins­besondere nach Renovierungen können zudem aus Bauprodukten oder neuen Einrich­tungsgegenständen unerwünschte Stoffe austreten. In älteren Schulgebäuden oder solchen mit baulichen Mängeln kann es zu Schimmelbelastungen kommen. Durch die schlechte Luft können Kinder müde werden und Kopfschmerzen bekommen. Das be­einträchtigt ihre Konzentration und somit ihren Lernerfolg. Regelmäßiges Stoßlüf­ten, nicht nur während der Pausen, sondern auch während des Unterrichts, ist darum besonders wichtig. Gerade im Sommer reicht das Lüften in den Pausen nicht aus, weil der Luftaustausch zwischen Außen- und Innenbereichen wegen des geringen Temperaturunterschieds geringer ausfällt. Gesunde Atemluft ist für den Lernerfolg mindestens genauso wichtig, wie gute Ernährung und ausreichend Schlaf. Auch für Kinderzimmer gilt: regelmäßig Lüften. Von jeder Art von Duftsprays oder anderen Raumlufterfrischern rät das UBA dagegen ab. Solche Produkte bringen zusätzliche Chemikalien in die Raumluft und verschleiern eine mangelhafte Luftqualität.

Kinder sind näher dran ... an den Schadstoffen

Worauf der Eltern-Ratgeber auch hinweist: Kinder verhalten sich anders als Erwach­sene. Sie krabbeln und spielen häufig auf dem Boden, wodurch sie größeren Mengen an Schadstoffen ausgesetzt sein können als Erwachsene. Die Wahrscheinlichkeit, Schadstoffe aufzunehmen, kann sich zusätzlich erhöhen: durch den für Kinder typi­schen Hand-zu-Mund-Kontakt oder das Nuckeln an Gegenständen. Daran sollten El­tern speziell beim Einkauf von Kindersachen denken. So ist es bei neuen Spielsachen wichtig, auf deren Beschaffenheit zu achten. Produkte, die unangenehm riechen oder speziell beduftet sind, sollten gemieden werden. Gute Orientierung bei der Auswahl von Kindersachen bieten das GS-Siegel für Geprüfte Sicherheit und der Blaue En­gel für umweltfreundliche und schadstoffarme Produkte. Ausführlich gehen die Autoren und Autorinnen darauf ein, worauf bei Wickeltischen, Badewannen oder Kin­derhochsitzen geachtet werden soll. Darüber hinaus geben sie Tipps für den Woh­nungsumzug mit Kleinkindern.

Festnetz und Kabel vor Handy und WLAN

Vorsorgen lässt sich auch bei Babyfon, WLAN-Router und Handy. Sie nutzen Funkwel­len - so genannte elektromagnetische Felder - für die Datenübertragung. Grenzwerte beschränken die Belastung. Doch Kinder könnten empfindlicher reagieren als Erwach­sene. Und sie werden ihr Leben lang mit diesen Techniken umgehen. Das Bundesamt für Strahlenschutz rät deswegen vorzusorgen und die Belastung so gering wie möglich zu halten. Wie das geht, ohne auf die Vorteile von Mobiltelefon und Babyfon zu ver­zichten, erklären die BfS-Fachleute in dem neuen Ratgeber. Schon bei Babyfonen gibt es große Unterschiede. Bei Produkten mit dem Blauen Engel ist die Strahlung geringer als bei anderen Geräten. Wichtig: der Abstand verringert die Belastung. Das Babyfon sollte also so weit wie möglich vom Kinderbett entfernt stehen. Ein weiterer Tipp: Mo­delle mit Akkus sind nicht nur praktischer, sondern auch strahlungsärmer als solche mit Netzteil.

Handys sollten grundsätzlich aus dem Kinderzimmer verbannt werden. Sie sind kein geeignetes Spielzeug für Säuglinge und Kleinkinder. Denn die stärkste Belastung im Alltag ist meist das Handy, wenn seine Antenne sendet – auch für Erwachsene. Te­lefonieren sollten Kinder mit dem Handy nur, wenn nötig. Besser ist das altbekannte Festnetztelefon mit Kabel. Auch bei Schnurlostelefonen ist die Belastung deutlich ge­ringer als bei Handys. Beim Kauf kann man von vornherein auf strahlungsarme Handys und Schnurlostelefone achten. WLAN-Access-Points, WLAN-Router und Basisstatio­nen von Schnurlostelefonen kommen am besten in den Flur oder einen anderen Raum, in dem man sich nicht dauernd aufhält. Schlaf- und Kinderzimmer sind dagegen nicht geeignet. WLAN-Router lassen sich abschalten, wenn man sie nicht benutzt. Beson­ders nachts ist das empfehlenswert.

Die Broschüre „Umwelt und Kindergesundheit – Gesünder groß werden“ entstand im Rahmen des Aktionsprogramms Umwelt und Gesundheit (APUG), bei dem Ver­treter verschiedener Bundesinstitutionen in Forschungsprojekten sowie Informations- und Aufklärungsaktivitäten zusammenarbeiten. Sie kann kostenlos bestellt oder herun­tergeladen werden unter umweltbundesamt.de > Publikationen > Gesundheit (direkter PDF-Downlad).

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