Sammelband: „Raum für Bildung - Ästhetik und Architektur von Lern- und Lebensorten“
(29.1.2013) Seit einigen Jahren greifen die traditionell eher isolierten Fachgebiete Architektur und Städtebau, Pädagogik und Psychologie, Kunst und Musik zunehmend ineinander und inspirieren sich wechselseitig. Im Vordergrund steht dabei die Erkenntnis, dass Bildung, Erziehung und Lernen nicht nur in vielfältiger Weise durch architektonische bzw. städtebauliche Kontexte beeinflusst werden, sondern dass umgekehrt auch die ästhetische Wahrnehmung baulicher Zusammenhänge an komplexe kognitive und erkenntnistheoretische Voraussetzungen gekoppelt ist.
Auf zahlreichen Schnittfeldern von Pädagogik und Architektur - zu nennen wären etwa aktuelle Neu- und Umbauten von Kindergärten, Schulen und Jugendeinrichtungen - sind heute konzeptionelle, theoretische und empirische Neuansätze zu verzeichnen, die darauf abzielen, Beziehungen zwischen Raum, Bildung und Ästhetik zu reflektieren. Auch in den Bereichen Städtebau und Soziale Arbeit gibt es Konzepte - wie z.B. das Quartiersmanagement -, die im öffentlichen Raum als gesellschaftliches und kreatives Handeln aufgefasst werden. Dabei wird nicht zuletzt die Bildende Kunst, auch aufgrund ihrer angestammten Nähe zur Architektur und zur Pädagogik, als aktiver Faktor in Prozessen der Stadtentwicklung erkannt.
Die skizzierte Lebendigkeit auf den Schnittfeldern von
Pädagogik, Kunst und Architektur hat an der Universität Siegen zur
Bildung der Fakultät II unter Fusionierung der ehemaligen
Fachbereiche „Erziehungswissenschaft und Psychologie“, „Kunst- und
Musikpädagogik“ und „Architektur und Städtebau“ geführt. Diese
Fakultät widmete den genannten Zusammenhängen eine internationale
Fachtagung, aus der heraus der Band „Raum für Bildung - Ästhetik
und Architektur von Lern- und Lebensorten“ entstanden ist. Durch die in der bundesdeutschen
Hochschullandschaft einmalige Konstellation wurden die
überraschend zahlreich vorgefundenen
Die Wahrnehmung von Schnittfeldern zwischen Architektur, Bildung und Künsten ist eingelagert in den so genannten „spatial turn“ - die raumbezogene Wende –, wie sie seit einigen Jahren in den Kultur- und Sozialwissenschaften verzeichnet wird. Vor diesem Hintergrund sind die Herausgeber Hildegard Schröteler-von Brandt, Thomas Coelen, Andreas Zeising und Angela Ziesche stolz auf die Vielfalt der Beiträge in dem Band, denn darin ist eine vierfache Erweiterung der bisher verbreiteten Diskurse zum „spatial turn“ zu erkennen - nämlich ...
- Themen, die (neben dem aktuell-praktischen Anlass des Aus- und Umbaus von Schulgebäuden zu Ganztagsschulen) auch außerschulische Bildungsorte benennen. Im Zuge dessen können die ausgereiften Theorien und Methoden sozialräumlicher Konzepte aus der Sozialen Arbeit aufgegriffen werden.
- Themen, die über die Architektur von einzelnen Gebäuden hinaus komplexere Zusammenhänge des Städtebaus und der Siedlungsplanung wahrnehmen lassen.
- Verbindungen zwischen den genannten Feldern mit der Kunst und - sicherlich ungewöhnlich - zur Musik.
- die Erweiterung des Diskurses über die Analyse von raumbezogenen Sachverhalten hin zu Fragen der Vermittlung - also der Didaktik und Methodik. Außerdem wagt man sich über das Deskriptive hinaus, hinein ins Reich des Normativen.
Der Band umfasst 32 Beiträge, die in vier Kapitel gruppiert wurden:
- Raumwahrnehmung und Raumaneignung
- Lebens- und Lernorte
- Schule als Lebens- und Lernort
- Raumkonzepte und Bildungsutopien
Die bibliographischen Angaben zum Buch:
- Raum für Bildung - Ästhetik und Architektur von Lern- und Lebensorten (bei Amazon erhältlich)
- Herausgeber: Hildegard Schröteler-von Brandt, Thomas Coelen, Andreas Zeising, Angela Zieschee
- 2012, 370 Seiten, zahlreiche Abbildungen
- ISBN 978-3-8376-2205-8
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Bildungslandschaften: Wenn Stadtplanung auf Bildung trifft (25.5.2015)
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- weitere Details...
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siehe zudem:
- Schulbau sowie Architektur-Bücher und Architektur Magazin auf Baulinks
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