Der Hype ist endgültig vorüber! Intersolar wird zur normalen Spezialmesse.
(15.6.2015; Intersolar-Bericht) Auf der diesjährigen Intersolar und der parallel stattfindenden ees, der Fachmesse für Batterien und Energiespeichersysteme, standen neben der solaren Energiegewinnung vor allem die Netzintegration, das smarte Energiemanagement sowie die Speicherung im Fokus. Die Stimmung bei Ausstellern und Besuchern war geprägt von den zunehmenden Investitionen in die Solarenergie und dem enormen Ausbau der Photovoltaik (PV) weltweit.
Laut offiziellen Angaben besuchten gut 38.000 Besucher vom 10. bis 12. Juni die beiden Messen - über 13% weniger als im vergangenen Jahr und über 50% weniger als 2011 (siehe auch Tabelle unten). Dass sich das Besucherinteresse so stark abgekühlt hat, dürfte u.a. daran liegen, dass sich Photovoltaik und vor allen auch Solarthermie zu Mainstream-Technologien entwickelt haben, die inzwischen zum Standardrepertoire breiter aufgestellter Fachmessen zählen:
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Vergleich offiziell angegebener Besucherzahlen relevanter Messen |
Das Messeangebot in 6½ Hallen auf 72.000 m² Ausstellungsfläche (2011 und 2012 waren es 15 Hallen) soll in diesem Jahr Besucher aus über 140 Ländern und Aussteller aus 42 Ländern angezogen haben. Etwa 50% der Besucher seien aus dem Ausland gekommen. Die meisten Aussteller kamen aus Deutschland, China, Österreich, Frankreich und Italien.
Drehte sich die Welt der Photovoltaik jahrelang um die Energiegewinnung selbst, so rückt heute die Einbindung in die Stromnetze und das Management des Solarstroms in den Mittelpunkt. Damit werden auch effiziente Energie- und Batteriespeichersysteme immer wichtiger, denn sie gleichen nicht nur Lastspitzen aus und erhöhen die Verfügbarkeit des Sonnenstroms, sondern sind auch ein wichtiger Bestandteil der Netzintegration und der Energiewende.
Die wachsende Relevanz der Speichertechnik zeigte sich auch auf der Intersolar Europe und der parallel stattfindenden ees Europe: Verzeichneten die Messen letztes Jahr noch rund 250 Aussteller in diesen Bereichen, so waren es in diesem Jahr 330. Sinkende Preise treiben den Markt zusätzlich an: Solare Heimspeicher bis 10 Kilowattstunden (kWh) kosten heute rund 26 Prozent weniger als noch vor einem Jahr. Das ergab der am 10. Juni auf der Messe vorgestellte aktuelle Solarstrom-Preismonitor des Bundesverbands Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) und der Intersolar Europe. Neben Stromspeichersystemen spielen dabei auch Wärmespeicher eine zunehmend wichtige Rolle in komplexen vernetzten Versorgungssystemen.
Die Veränderung des Branchenfokus hin zu smarten Systemen, Netzintegration und Energiespeicherung ist kein Zufall. Weltweit verzeichnet die PV-Branche ein enormes Wachstum. Nach Angaben des Branchenverbands SolarPower Europe (vormals EPIA) wurden 2014 weltweit über 40 Gigawatt (GW) PV-Leistung neu installiert. Die weltweite Gesamtkapazität erreichte damit im vergangenen Jahr 177 GW.
Mit dem großen Zuwachs an Solarstrom stellt sich zunehmend die Frage, wie diese Mengen an erneuerbaren, dezentralen und fluktuierenden Energiequellen in die bisher zentralisierte Stromversorgung eingebunden werden können. Die Aussteller präsentierten dazu eine Vielzahl vielversprechender Lösungen. Dazu gehörten neben den Speichertechnologien auch neue Energiemanagementlösungen, smarte Stromzähler und Systemtechnik, die nicht nur im privaten Eigenheim, sondern auch für Gewerbe und Industrie die verschiedenen Erzeuger und Verbraucher im Bereich Wärme und Strom verbindet und steuert. Auch zahlreiche Unternehmen der "klassischen" Energiebranche präsentierten sich und ihre Konzepte auf der Messe.
Photovoltaik im großen Stil
Nicht nur im „Smart Home“ wird die Stromversorgung intelligent. Moderne Energiemanagementsysteme vernetzen kleine und große Erzeuger zu virtuellen Kraftwerken, die die Leistungen einzelner Anlagen bündeln und gemeinsam vermarkten. Auch Batterie- und Energiespeicher werden zunehmend virtuell vernetzt um deren Potenziale als „Schwarmspeicher“ zu maximieren. Mit diesen und vielen weiteren neuen Konzepten entsteht eine Vielzahl von Geschäftsmodellen, die verstärkt auch wieder internationale Investoren und Unternehmen anziehen. Auch PV-Großanlagen treiben den Markt an, was sich auf der Messe beispielsweise in der neuen Kooperation von SMA und Siemens zeigte, die in Zukunft gemeinsam große Solarparks realisieren wollen.
Die Intersolar Europe 2016 soll übrigens vom 22. bis 24. Juni auch wieder in München stattfinden.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Intersolar Europe
- electrical energy storage (ees)
- SolardachCheck und weitere EnergieSparRatgeber
- Förderratgeber von co2online und Fördermitteldatenbank von fe.bis
- Intersolar wird 30 (20.7.2021)
- Zum 25-jährigen Jubiläum: 10% mehr Besucher auf Intersolar und ees 2016 (24.6.2016)
- Sieger des Intersolar Awards 2016 (23.6.2016)
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- VBI-Planungshandbuch „Erneuerbare Energien“ im Zeichen der Energiewende (16.6.2015)
- weitere Details...
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- Sechs + Drei: Die 2015er Sieger des Intersolar Awards und des ees Awards sind gefunden (11.6.2015)
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siehe zudem:
- Photovoltaik im alternative Energien Magazin auf Baulinks
- Literatur / Bücher zum Thema Photovoltaik bei Amazon