Sieger des Intersolar Awards 2016
(23.6.2016; Intersolar-Woche) 2016 verzeichnete der Intersolar Award mit 149 Einreichungen einen Rekord. Aufgerufen zur Bewerbung waren die ausstellenden Unternehmen aller Intersolar-Messen und ees-Messen weltweit. Voraussetzung war, dass sich die eingereichten Produkte, Projekte und Dienstleistungen bereits in der Erprobungs- oder Anwendungsphase befinden und darüber hinaus erstmals vorgestellt werden oder wesentliche Weiterentwicklungen bestehender Technologien darstellen. 2016 gab es zusätzlich zu den vorgestellten Innovationen eine Premiere: Der Intersolar Award wurde um die Kategorie „Herausragende Solare Projekte“ erweitert. Diese neue Kategorie würdigt weltweit Projekte, die sich um die Umsetzung der Energiewende verdient machen. Erstmals konnten hier auch Eigentümer solarer Projekte teilnehmen.
Die Sieger des Intersolar- und ees-Awards 2016 (© Intersolar;
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Kategorie "Photovoltaik"
Die
LG Electronics Deutschland GmbH hat mit dem neuen bifazialen
Solarmodul LG NeON 2 BiFacial gewonnen. Das Modul wartet mit NeON-Zelltechnologie
und 12-
Die in Deutschland ansässige Firma M10 Industries AG entwickelt, produziert und wartet Fertigungssysteme für die Solarbranche. Der Multi-Tray-Stringer Kubus“ ist weltweit der einzige Stringer, der bis zu 5.000 Solarzellen pro Stunde verlötet und damit die Kapazität enorm steigert. Das System verbindet ein gesamtes Modul in einem einzigen Lötprozess. Die Jury lobte die Leistungsstärke, den geringen Materialverbrauch und die Einmannbedienung. Allesamt Faktoren, die zur Kostenersparnis für Photovoltaik beitragen.
SolarEdge Technologies Inc. ist ein weltweit tätiger Anbieter von Wechselrichterlösungen für den Photovoltaikmarkt. Das Unternehmen strebt eine bessere Verfügbarkeit von Solarenergie an. Der Einsatz der HD-Wave-Technologie von SolarEdge führt zu einem kompakten, leichten Wechselrichter und verspricht einen rekordverdächtigen Wirkungsgrad von bis zu 99%. Durch die Verwendung einer Multi-Level-Technologie mit verteilten Schaltern werden Spannungen erzeugt, die der Sinusform der Netzspannung sehr nahe kommen. Deshalb können die magnetischen Bauteile deutlich kleiner dimensioniert werden. SolarEdge rechnet zudem mit niedrigeren Fertigungskosten, womit eine der Hauptkomponenten der PV-Anlage deutlich günstiger werden könnte. Die Jury war sich sicher, dass diese Innovation die gesamte PV-Wertschöpfungskette beeinflussen wird und würdigte sie mit dem Intersolar Award 2016.
Kategorie „Herausragende Solare Projekte“
Jakson Engineers LTD aus Indien bietet diversifizierte Energielösungen für nachhaltiges Wachstum. Für den Intersolar Award 2016 reichte das Unternehmen ein Solardorf-Projekt ein, durch das das indische Dorf Baripatha (Odisha) mit zentralen und dezentralen Anlagen zu 100 Prozent mit Solarstrom versorgt wird. Die Lebensqualität aller Bewohner der ländlichen Siedlung habe sich so maßgeblich verbessert. Sie übernehmen auch die Reinigung der Solarpaneele und prüfen den Batteriewasserstand. Bei Zyklonen oder starkem Wind kann die Solaranlage innerhalb von zwei Minuten zusammengefaltet und verstaut werden. Ein entscheidender Faktor bei der Realisierung des Projekts war die Mikrofinanzierung, die dessen Langzeiterfolg positiv beeinflusst. Die netzunabhängige Anlage ist leicht nachzubauen. Dadurch trägt sie zum Umweltschutz bei und macht die Bewohner vom Petroleum unabhängiger. Die herausragende Kombination aus sozialer und ökologischer Wirkung des Projekts konnte die Jury überzeugen.
ME SOLshare Ltd. aus Deutschland bietet Kleinverdienern in ländlichen Gebieten Bangladeschs eine Plattform für den nachhaltigen und erschwinglichen Zugang zu Elektrizität. Das Smart PV DC Village Micro-Grid in Shariatpur ist das weltweit erste Peer-to-Peer-Netzwerk, das Strom-Sharing zwischen privaten Solaranlagen ermöglicht. Bidirektionale Zähler erlauben es den Nutzern, Strom über das Netz zu verkaufen und zu beziehen. Haushalte, die über keine eigene Solaranlage verfügen, können nun Strom von ihren Nachbarn kaufen. Der Ausbau der Solarenergie senkt den Verbrauch an fossilen Brennstoffen und verbessert den Zugang der Dorfbewohner zu Energie. „Solche lokalen Märkte für Solarstrom sind zukunftsweisend. Der dezentralisierte Bottom-up-Ansatz bietet eine bessere Stromversorgung dank eines durch Angebot und Nachfrage gesteuerten Systems. Dieses neue Geschäftsmodell ist einfach auf andere Dörfer übertragbar“, lobte die Jury das Projekt.
Schneider Electric SE aus Frankreich bietet Lösungen für die gesamte Energiekette an. Ihr Projekt in Lagos in Nigeria ermöglicht es, Dieselgeneratoren in großem Umfang durch Solartechnik zu ersetzen - und das in einer geographisch schwierigen Region. Zur Lösung für 170 Schulen und 11 Gesundheitsstationen gehören ein Laderegler, der den Betrieb von PV unter Hochspannung bei reduzierter Leitungsführung ermöglicht, ein Plug-and-Play-Communication-Gateway, robuste Produkte, die den schwierigen Umweltbedingungen in Afrika standhalten, sowie ein für einen vorgefertigten Container konzipiertes System. Der große soziale Nutzen des Projekts überzeugte die Jury. Die Entwicklung der nachhaltigen Plug-and-Play-Anlage basiert auf dem Zusammenspiel von Technik, Fortschritt, Kompetenz und Kapitalbeschaffung. Das Projekt belegt, dass sich die Technik auszahlt und die Versorgungssicherheit in abgelegenen, ländlichen Gebieten stabilisieren kann.
Die SMA Sunbelt Energy GmbH aus Deutschland ist ein Tochterunternehmen der SMA Solar Technology AG,, das an Photovoltaik-Hybrid-Projekten auf der ganzen Welt beteiligt ist. Die Elektrifizierung der Insel St. Eustatius durch das Hybridgroßprojekt für solare Stromerzeugung und -speicherung ist das erste Projekt dieser Art und Größe in der Karibik und unterstützt die Unabhängigkeit der Insel von Dieselgeneratoren. Es dient einer großen Zielgruppe als Beispiel für die technische Machbarkeit und regt zu weiteren Investitionen an. Insbesondere aufgrund des eingesetzten Speichers ist das Projekt für den Ersatz von Dieselgeneratoren richtungsweisend, war sich die Jury sicher. Da es große Mengen an Solarstrom in ein Diesel-Solarstromnetz integriert, werden Betriebskosten gesenkt sowie der CO₂-Ausstoß und die Abhängigkeit von Dieseltreibstoff verringert. Die Speicherkomponente sorgt mit Frequenzregelung, Begrenzung der wetterbedingten Leistungsfluktuationen sowie durch die Optimierung des Dieselgeneratorbetriebs für mehr Stabilität. Der Einsatz von Diesel und die damit verbundenen Emissionen werden drastisch reduziert.
Die S.O.L.I.D. Gesellschaft für Solarinstallation und Design mbH ist eine Solartechnikfirma aus Österreich, die sich auf thermische Großsolaranlagen spezialisiert hat. Sie hat die größte solare Kühlungsanlage ihrer Art an der Mountain High School in Scottsdale, Arizona, USA konzipiert. Die Anlage versorgt eine einstufige Lithium-Bromid-Absorptionskältemaschine mit Wärme. Obwohl in Scottsdale die Temperaturen im Sommer auf bis zu 43 Grad Celsius steigen können, deckt die Anlage den gesamten Kühlungsbedarf. Sie dient außerdem als ökologisches Bildungsprojekt für 2.600 Schüler und die örtliche Bevölkerung. Dieses Großprojekt zeigt, wie gut ein Geschäftsmodell funktioniert, in dem erprobte Technik zum Einsatz kommt, fossile Brennstoffe eingespart werden und der CO₂-Ausstoß drastisch gesenkt wird. „Die signifikante Energieersparnis der Anlage zeigt die Realisierbarkeit und die Refinanzierungschancen einer Solarthermieanlage dieser Größe besonders in Regionen, in denen der Kühlungsbedarf hoch ist“, erklärt die Jury die Vergabe der Intersolar Award 2016.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
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siehe zudem:
- Photovoltaik und Solarthermie im alternative Energien-Magazin bei Baulinks
- Literatur / Bücher über Photovoltaik bei Baubuch / Amazon.de