Verbraucherzentrale Berlin: „Stromheizung oft unwirtschaftlich“
(24.2.2016) Immer wieder werden elektrische Nachtspeicher- und Infrarotheizungen mit dem Versprechen niedriger Heizkosten, hohem Komfort und einer guten Klimabilanz angeboten. Roland Scharathow, Koordinator des Energieprojekts bei der Verbraucherzentrale Berlin, hält von diesen Versprechungen pauschal wenig.
Nachtspeicherheizungen
Eine Idee der Energiewende ist, elektrische Nachtspeicherheizungen als Zwischenspeicher bzw. Puffer für überschüssigen Strom aus erneuerbaren Energien zu verwenden. „Die Idee ist gut“, bestätigt Roland Scharathow. In der Praxis sei sie aber schwierig umzusetzen: „In den entsprechenden bestimmten Regionen, etwa dem dünner besiedelten Norden Deutschlands, sind gar nicht genug Speicherheizungen angeschlossen, um die Netze spürbar zu entlasten. Außerdem sind viele Anlagen nicht vom Netzbetreiber aus der Distanz regelbar - damit können sie bei Bedarf nicht zugeschaltet werden.“ Hinzu komme - so Scharathow -, dass die Geräte auch dann Strom zum Heizen brauchen, wenn dieser knapp und teuer ist und nicht nur an den paar Tagen, an denen überschüssige Energie verfügbar wäre. „So bleiben Nachtspeicherheizungen in erster Linie Strom- und Geldfresser“, resümiert Scharathow.
Infrarot-Flächenheizungen
Als kostengünstige und umweltfreundliche Alternative zur
Nachtspeicherheizung wird gerne die Infrarot-Flächenheizung beworben. Da sie
mit Strahlungswärme heize, soll sich auch bei vergleichsweise niedrigeren
Raumtemperaturen ein behagliches Wohnklima einstellen können - argumentieren
die Hersteller. Allerdings verbraucht die Infrarotheizung vor allem tagsüber
Strom, zu derzeit durchschnittlich 25 Cent pro kWh (zum Vergleich: Gas ca. 6
Cent/kWh, Heizöl und Holzpellets umgerechnet ca. 5 Cent/
Fazit
„Generell sind Elektroheizungen also nur in wenigen Einzelfällen sinnvoll“, fasst der Projektkoordinator zusammen. „Allerdings ist der Umstieg auf ein anderes Heizsystem nicht ganz unkompliziert, Leitungen müssen verlegt und Heizkörper montiert werden.“ Bevor sie sich für den Austausch der Heizung entscheiden, sollten Verbraucher daher unbedingt eine unabhängige Beratung in Anspruch nehmen - besonders dann, wenn sie eine Photovoltaik-, Kleinwind- oder KWK-Anlage betreiben und damit selber elektrische Energie erzeugen.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Energieberatung der Verbraucherzentrale
- telefonisch: 0800 – 809 802 400 (kostenfrei)
- Verbraucherzentrale Berlin e.V.
- EnergieSparRatgeber
- Förderratgeber von co2online und Fördermitteldatenbank von fe.bis
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siehe zudem:
- Elektroheizung und Heizkörper im Heizungs-Magazin auf Baulinks
- Literatur / Bücher zu den Themen Heizung und Heiztechnik bei Baubuch / Amazon.de