Trendstudie sieht Sicherheits- und Haustechnikbranche vor einem grundlegenden Wandel
(30.9.2016; Security-Bericht) Die Welt in zehn Jahren wird sich gegenüber heute grundlegend verändert haben. Dazu beitragen werden u.a. die sich rasant entwickelnde Digitalisierung und Vernetzung. Diese neuen Technologien haben auch für die Sicherheit von Gebäuden eine enorme Bedeutung. Wer hier als Unternehmen im Spiel bleiben will, muss sich vom Anbieter einer begrenzten Palette technischer Produkte zu einem kompetenten Anbieter von Komplettlösungen entwickeln, um das individuelle Sicherheitsbedürfnis seiner Kunden bedienen zu können. Welche Chancen und welche Herausforderungen dies für die Branche mit sich bringt, will die Trendstudie „Das sichere Gebäude der Zukunft“ aufzeigen, die auf der Security präsentiert wurde. Erstellt wurde die Studie vom Zukunftsforschungsinstitut 2b AHEAD ThinkTank in Zusammenarbeit mit dem Sulzburger Brandschutzspezialisten Hekatron und dem Berliner Sicherheitsfacherrichter Schlentzek & Kühn.
Weit über Computer und Smartphones hinaus entwickeln sich nach und nach alle Gegenstände, deren Nutzen sich durch Vernetzung steigern lässt, zu Internetgeräten. Das „Internet der Dinge“ (Internet of Things; IoT) werde in Zukunft nicht nur einzelne Häuser, sondern ganze Städte, letztlich die ganze Welt umfassen, sagen die Autoren der Trendstudie voraus. Smart Home und Smart Building würden sich weiter perfektionieren und zur Smart City zusammenwachsen. „Entscheidend ist dabei, dass in Zukunft alle Bauteile eines Gebäudes - also wirklich jedes einzelne Teil - zur Sicherheit eines Gebäudes beitragen werden“, erwartet Peter Ohmberger, Geschäftsführer der Hekatron Vertriebs GmbH. Dies werde durch die Tatsache ermöglicht, dass ...
- die notwendige Sensorik in den nächsten Jahren noch deutlich kostengünstiger werde und sich praktisch in jedes Bauteil integrieren lasse,
- alle Gewerke über interoperatible Netzwerke verbunden seien und
- neue Algorithmen und die notwendigen Rechnerleistungen zur Verfügung stünden.
Dadurch würden ganz neue Geschäftsmodelle entstehen, Produkte würden Mittel zum Zweck, viele analoge Prozesse könnten digitalisiert werden ... mit der Folge, dass ganze Wertschöpfungsketten und Wertschöpfungscluster einfach verschwinden würden. Peter Ohmberger prognostiziert weiter: „Firmen, die heute nur Teilgewerke wie Brandmeldeanlagen, Einbruchmeldeanlagen oder z.B. Zutrittskontrollen herstellen und vertreiben, müssen sich grundlegend neu aufstellen, wenn sie am Markt im digitalen und vernetzten Zeitalter der Gebäudetechnik bestehen wollen.“
Über die Sicherheit für Leib und Leben hinaus
Elektronik steigert bereits heute die Sicherheit von Gebäuden dank Brand- und Rauchmeldetechnik, Gegensprechanlagen, Überwachungskameras und Zugangskontrollen. Aber die Entwicklung geht weiter und bietet sieben technologisch mögliche Sicherheitsversprechen: Das sichere Gebäude ...
- wehrt Gefahren ab,
- wird einfach zu bedienen und installieren sein,
- steigert den Komfort, indem es seinen Bewohnern Aufgaben abnimmt,
- wird sich flexibel auf die individuellen Lebensphasen und -situationen seiner Nutzer einstellen können,
- wird effizient - vor allem hinsichtlich des Einsatzes von Energie, Zeit und Geld -,
- fördert die Gesundheit seiner Nutzer, indem Daten erfasst werden, die Aufschlüsse über die Gesundheit der Bewohner erlauben, und es ferner ermöglichen, auch proaktiv beispielsweise Stürze älterer Menschen zu verhindern,
- wird integraler Teil des Lebens: Das sichere Gebäude wird zur zentralen Schnittstelle für Finanzen, Entertainment und Gesundheit, es verarbeitet Daten aus allen diesen Bereichen und schafft einen Mehrwert für den Nutzer, indem es auf seine Bedürfnisse zielgenau reagiert.
Datenschutz bekommt eine neue Bedeutung
Bei der Vielzahl der Daten, die zukünftig gesammelt und auch im Zusammenhang mit der Vernetzung per Fernzugriff verfügbar gemacht werden können (Stichwort: „Big Data“), sollte selbstredend auch der Datenschutz eine immer wichtigere Rolle spielen. Es zeichnet sich ab, dass zwar immer größere Teile der Bevölkerung ihre Daten nicht verheimlichen wollen, dass ihnen der Datenschutz gleichwohl aber nach wie vor eminent wichtig ist.
„Vertrauen ist gerade in der digitalen Welt der entscheidende Keyfaktor. Dabei spielen Datenschutz, Datensicherheit sowie die Hoheit über ‚meine’ Daten die entscheidende Rolle. Gerade beim Thema Sicherheit ist es unabdingbar, dass der Kunde Herr über ‚seine’ Daten bleibt. Er allein entscheidet darüber, welchen Grad der Datenbereitstellung und damit auch welchen Grad des Mehrwertes und der Performance er durch die digitalen Geschäftsmodelle nutzen möchte. Wir liefern absolute Transparenz, garantieren den sicheren Umgang mit seinen Daten und verpflichten uns ohne wenn und aber, ihm am Ende der Geschäftsbeziehung ‚seine’ Daten wieder komplett zurückzugeben“, erläutert Hekatron-Geschäftsführer Peter Ohmberger. „Damit wir als Spezialist für Brandmeldetechnik eine solche Garantie auch geben können, ist es entscheidend, dass wir die gesamte Kette - vom eigenen Sensor im Gebäude bis zur eigenen Cloud - beherrschen, also die Hoheit über die uns anvertrauten Daten besitzen. Und diese haben wir dank unserer durchgängigen Systemtechnik für den privaten und industriellen Bereich bis hin zum eigenen Cloud Datenzentrum in der Schweiz.“
Radikale Änderungen weit über die Branche hinaus
Wie Peter Ohmberger in Essen weiter ausführte, bringt die fortschreitende Digitalisierung und Vernetzung nicht nur für die Bewohner und Nutzer eines Smart Homes oder Smart Buildings radikale Änderungen mit sich: „Viele Berufsbilder werden sich durch diesen Prozess komplett verändern oder gar verschwinden. Wer braucht denn noch den Berater, den Verkäufer oder z.B. den Wartungstechniker und den Instandhalter, wenn die digitale Plattform so viel Wissen, Expertise, Flexibilität und Transparenz mitbringt und damit den Status der Systeme oder die Bedürfnisse der Nutzer oder Bewohner vielleicht sogar besser kennt als diese selbst? Die Trendstudie prognostiziert eine Ära der Vollbeschäftigung, aber die Tätigkeiten werden andere sein und viele Menschen und damit auch Firmen werden sich für neue Aufgaben und neue Herausforderungen qualifizieren und weiterentwickeln müssen oder durchs Raster fallen.“
Die gesamte Studie mit allen Ergebnissen ist unter 2bahead.com > Studien > Zukunft der Sicherheit kostenlos nach Angabe von Kontaktdaten downloadbar.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- 2b AHEAD ThinkTank GmbH
- HEKATRON Vertriebs GmbH
- Schlentzek & Kühn GmbH
- Security Essen (27. bis 30. September 2016)
- KNX Secure verspricht maximalen Datenschutz für smarte Gebäude (20.6.2018)
- IP-Router Secure mit KNX-Sicherheitstechnik neu von ABB und Busch-Jaeger (20.6.2018)
- Gira verschlüsselt mit S1 den Fernzugriff (20.6.2018)
- TÜV Rheinland rät: Nur Smart Home-Geräte mit Datenschutzerklärung kaufen (19.6.2018)
- Trendstudie „Smart Building 2030: Geschäftsmodelle in der Sicherheitstechnik der Zukunft“ (18.12.2017)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- Rauchmelder endlich bundesweit Pflicht (29.9.2016)
- Zahlen, Daten und Fakten zum Sicherheitsmarkt in Deutschland 2015 (28.9.2016)
- Sicherheitswirtschaft: Einbruchschutzmaßnahmen in der Baugesetzgebung verankern?! (28.9.2016)
- c't warnt vor Sicherheitsleck beim Smart-Home-System von Loxone (4.9.2016)
- Smart Home und AAL: Studie unterstreicht Investitionsbereitschaft der Wohnungswirtschaft (14.6.2016)
- Smart Meter, Spion in den eigenen vier Wänden? (7.6.2016)
- Plakative Infografik zur Erinnerung: Staatliche Förderung zum Einbruchschutz (31.5.2016)
- Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) 2015: 10% mehr Wohnungseinbrüche (31.5.2016)
- Das Smart Home öffnet Fluchtwege automatisch (20.1.2016)
- Datenschutz und Datensicherheit im Smart Home (16.12.2015)
- Smart Home-Studie: Vernetzte Alarmsysteme sind gefragt (29.9.2015)
- Zukunfts-Studie von RWE Effizienz und future matters: Deutschland wohnt 2018 smart (10.11.2014)
- Deutsche schließen aus Angst vor Datendiebstahl ihre smarten Heimgeräte nicht ans Internet an (Bauletter vom 3.9.2014)
- Smart-Home: Smart genug für den Massenmarkt? (10.2.2014)
- VDE: „Smart Home wird 2025 Standard sein“ (18.7.2013)
siehe zudem: