Smart Home-Studie: Vernetzte Alarmsysteme sind gefragt
(29.9.2015) Die Studie „Ready for Take-off? - Smart Home aus Konsumentensicht“ von Deloitte und der TU München kommt zu dem Ergebnis, dass Smart Home bei deutschen Verbrauchern großes Interesse weckt. Für die Studie wurden 1.000 Konsumenten in Deutschland zu ihren Erwartungen an die intelligente Hausvernetzung befragt. Beliebt sind danach insbesondere vernetzte Alarmsysteme für das eigene Heim: 38% sind an smarten Alarmanlagen interessiert oder wollen diese im nächsten Jahr anschaffen - meist jüngere Nutzer und Hauseigentümer. Aber auch Mieter stehen Smart-Home-Angeboten aufgeschlossen gegenüber. Die Zahlungsbereitschaft für intelligente Lösungen ist relativ hoch, Bedenken haben viele Verbraucher aber noch hinsichtlich der Datensicherheit.
„Aus der Popularität von Smart Home ergeben sich bereits heute beträchtliche Vermarktungsmöglichkeiten. Viele Konsumenten haben sich allerdings hierzu noch keine Meinung gebildet. Über ein umfassendes Informationsangebot kann daher sogar weiteres Potenzial für die intelligente Hausvernetzung erschlossen werden“, resümiert Dr. Andreas Gentner, Partner und Leiter TMT EMEA bei Deloitte.
Zusammenspiel von Komfort und Sicherheit
Speziell der Wunsch nach zusätzlicher Sicherheit und höherem Komfort sorgt für die Beliebtheit der smarten Heimvernetzung. Für jüngere Nutzer zählt in erster Line die Bequemlichkeit: 47% geben den zusätzlichen Komfort als Grund für ihr Interesse an Smart Home an. Die Fernsteuerung von Gebäudefunktionen erweist sich dabei als Erfolgskriterium - bevorzugtes Steuergerät ist für 49% das Smartphone.
Zahlungsbereitschaft für Zusatzdienste
In Deutschland ist laut Studie eine Zahlungsbereitschaft für vernetzte Lösungen vorhanden. Fast ein Viertel der Umfrageteilnehmer würde über 30 Euro im Monat für ein Smart-Home-Komplettpaket bezahlen. Zudem sind zwei Drittel bereit, für Zusatzservices Geld auszugeben. Unter den 25- bis 34-Jährigen ist das Interesse besonders hoch. Davon profitieren könnten vor allem Wach- und Sicherheitsdienste. Es herrscht überdies eine hohe Nachfrage nach Wartungs- und Installationssupport. Die Kunden wünschen sich einen Service vor Ort, kostenpflichtige Servicehotlines sind weniger gefragt.
Datenschutzbedenken hemmen Interesse
29% fürchten um die Sicherheit ihrer Smart-Home-Nutzungsdaten. Diese
Sorge ist insbesondere bei älteren Nutzern ausgeprägt. Altersübergreifend
stehen nur wenige Verbraucher der Weitergabe und Verwendung ihrer Daten an
und durch Smart-Home-
- Telekommunikationsanbieter genießen das größte Vertrauen,
- Skepsis herrscht gegenüber Internetunternehmen.
Transparenz als Wettbewerbsvorteil
Deutsche Smart-Home-Anbieter könnten beim Thema Datensicherheit profitieren: Über zwei Drittel der Befragten würden ihre Daten bevorzugt einheimischen Unternehmen anvertrauen. Insgesamt bietet die steigende Beliebtheit von Smart-Home-Lösungen allen Beteiligten in der Wertschöpfungskette bis zur Wohnungswirtschaft erhebliches Potenzial. Allerdings sind die Marktstrukturen noch nicht klar entwickelt, Konsumenten haben bei den Anbietern noch keine eindeutige Präferenz.
„Viele intelligente Gebäudefunktionen werden durch die Verwendung von Nutzungsdaten erst möglich oder erheblich verbessert. Die Bereitschaft zum Teilen dieser Daten ist ein wesentlicher Erfolgsfaktor für das Smart Home. Bei Verbrauchern kann aber über eine größere Transparenz zusätzliches Vertrauen geschaffen werden“, erwartet Prof. Dr. Alwine Mohnen, Professor für Unternehmensführung an der TU München.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- PDF-Download: Studie „Ready for Take-off? - Smart Home aus Konsumentensicht“
- Deloitte & Touche GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
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- Deutsche schließen aus Angst vor Datendiebstahl ihre smarten Heimgeräte nicht ans Internet an (Bauletter vom 3.9.2014)
- Smart-Home: Smart genug für den Massenmarkt? (10.2.2014)
- VDE: „Smart Home wird 2025 Standard sein“ (18.7.2013)
siehe zudem:
- Gebäudeleittechnik im Haustechnik-Magazin und Zugangskontrollen im Sicherheitstechnik Magazin von Baulinks
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