VDE-Studie: „Ja“ zu Smart City, „Nein“ zum vernetzten Kühlschrank
(10.11.2014) Laut einer Verbraucherumfrage will wohl die Mehrheit der Bundesbürger die „Smart City“. Auch wenn 84% mit dem Begriff noch nicht viel verbinden können, so erahnen sie die Potenziale „intelligenter Städte“:
- 68% wollen eine effizientere Energieversorgung,
- 60% erwarten neuartige Schutzsysteme vor Unfall, Feuer und Kriminalität und
- 60% versprechen sich eine höhere Lebensqualität, mehr Ressourceneffizienz und besseren Umweltschutz,
- 50% wünschen sich intelligent vernetzte Verkehrssysteme sowie Elektromobilität und
- 50% glauben zudem an eine stärkere Wettbewerbsfähigkeit für die hiesige Industrie.
Die höchsten Hindernisse auf dem Weg zur intelligenten Stadt sind dagegen ...
- die Kosten (68%) und
- die IT- bzw. Datensicherheit (62%).
Dass mangelnde Technikakzeptanz und die Komplexität der Technik die Realisierung von Smart Cities behindern könnten, glaubt weniger als die Hälfte der Befragten. Vielmehr finden über 70% es gut oder sehr gut, dass in einer intelligenten Stadt Infrastrukturen, Technologien, Produkte, Dienstleistungen und Prozesse durch Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) effizienter und nachhaltiger gestaltet werden können - so die Zusammenfassung der Ergebnisse einer repräsentativen Verbraucherumfrage, die der VDE mit dem Marktforschungsinstitut SMR durchgeführt hat.
Für Verbraucher ist Energiesparen Hauptthema
Wichtiger Bestandteil einer intelligenten Stadt ist das Smart Home, sprich die digitale Heimvernetzung. 62% hätten gerne ein modernes Energiemanagement und können sich für die Vernetzung von Photovoltaik-Anlage, Energiespeicher und Heizung durch entsprechende Steuerungstechnik begeistern. 51% der Befragten wünschen sich Hausautomation, also die automatische (Fern-)Steuerung von Beleuchtung, Fenster, Jalousien, Heizung, Alarmanlage etc.
Die Hälfte der Befragten sieht allerdings in der Überwachung und Steuerung des Smart Home mittels Smartphone oder Tablet keinen Mehrwert. Auch haben 51% kein Interesse an vernetzter Unterhaltungselektronik zuhause. Die größten Vorbehalte gibt es gegen vernetzte, ferngesteuerte bzw. programmierte Elektrohaushaltsgeräte. 62% wünschen sich smarte Haushaltsgeräte wie Herd, Kühlschrank, Waschmaschine oder Kaffeeautomat dezidiert nicht - vergleiche dazu auch Bauletter-Editorial vom 3.9.2014: „Deutsche schließen aus Angst vor Datendiebstahl ihre smarten Heimgeräte nicht ans Internet an.“.
„Hier besteht dringender Aufklärungsbedarf. Die Industrie muss den Verbrauchern den tatsächlichen Mehrwert durch das Smart Home sowie die Maßnahmen zur Datensicherheit aufzeigen“, erklärt Dr.-Ing. Hans Heinz Zimmer, Vorstandsvorsitzender des VDE.
Mit dem Begriff „Smart Cities“ assoziieren die Befragten in
erster Linie Umwelt- und Energieaspekte, intelligenter
Stadtplanung und vernetzte, lebenswerte Städte. Neben den
Bereichen Energie, Sicherheit und Verkehr genießen die Themen
Industrie 4.0, E-
Für die repräsentative VDE-Verbraucherstudie wurden 1003 Bundesbürger befragt, davon 51 Prozent Frauen und 49 Prozent Männer.
Die VDE-Studie „Smart Cities“ kostet 250 Euro (kostenlos für VDE-Mitglieder). Sie ist unter vde.com/de > InfoCenter > Studien + Positionen > Studien > VDE-Studie „Smart Cities“ 2030 bestellbar und downloadbar.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Digitalisierung - Fluch oder Segen? ARAG hat dazu 1.000 Personen befragen lassen (20.8.2017)
- „Danfoss Link“ setzt auf Z-Wave und WPA2- sowie AES-Verschlüsselung (4.1.2017)
- c't warnt vor Sicherheitsleck beim Smart-Home-System von Loxone (4.9.2016)
- Datenschutz und Datensicherheit im Smart Home (16.12.2015)
- Immobilienkäufer an Smart Home stärker interessiert als Mieter (15.12.2015)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- Zukunfts-Studie von RWE Effizienz und future matters: Deutschland wohnt 2018 smart (10.11.2014)
- VDE, ZVEH und ZVEI: Smart Home und Smart City - dynamische Märkte mit Zukunft (4.9.2014)
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- Connected Living bietet herstellerübergreifende Smart Home-Vernetzung (4.9.2014)
- Deutsche schließen aus Angst vor Datendiebstahl ihre smarten Heimgeräte nicht ans Internet an (Bauletter vom 3.9.2014
- HomePilot nutzt Smartphones als Lokalisator für die Gebäudeautomation (3.9.2014)
- „Atlas Gebäudetechnik“ mit Grundlagen, Konstruktionen und Details auf 456 Seiten (3.9.2014)
- Esylux-Broschüren zur Relevanz moderner Gebäudetechnik für die Energieeffizienz (1.6.2014)
- VDE-Studie: Smart City bis spätestens 2030 (22.4.2014)
- Internet der Dinge lässt digitales Universum explodieren (22.4.2014)
- Normungs-Roadmap „Smart Home + Building“ vorgestellt (22.4.2014)
- Smart-Home: Smart genug für den Massenmarkt? (10.2.2014)
- ABB, Bosch, Cisco und LG planen offenen Standard für das Smart Home der Zukunft (29.10.2013)
- VDE: „Smart Home wird 2025 Standard sein“ (18.7.2013)
siehe zudem:
- Gebäudeleittechnik im Haustechnik-Magazin auf Baulinks
- Literatur / Bücher zu den Themen Elektroinstallation und Haustechnik bei Baubuch / Amazon.de