ABB, Bosch, Cisco und LG planen offenen Standard für das Smart Home der Zukunft
(29.10.2013) ABB, Bosch, Cisco und LG wollen gemeinsam eine Software-Plattform für Smart Homes bereitstellen und streben hierfür die Gründung eines Konsortiums an. Die Unternehmen haben dazu jetzt ein entsprechendes „Memorandum of Understanding“ unterzeichnet. Das Vorhaben steht unter dem Vorbehalt kartellbehördlicher Genehmigungen.
Im Rahmen der Vereinbarung wollen die beteiligten Unternehmen eine offene Architektur für den Datenaustausch entwickeln. Die Software-Plattform soll es ermöglichen, dass verschiedene Geräte und Dienste Informationen untereinander austauschen. Zusätzlich wird weitere Anwendungssoftware zur Verfügung gestellt. So sollen künftig die Geräte unterschiedlicher Hersteller innerhalb eines Hauses automatisch zum Beispiel in den Bereichen Sicherheit, Gesundheit und Unterhaltung zusammenarbeiten können. Bislang fehlt solch eine gemeinsame Plattform. Deshalb können Geräte vom Lichtschalter über den Rolladenmotor bis hin zur Waschmaschine, Multimedia-Anlage, Smartphone und Tablet-PC bisher in der Regel weder untereinander noch über das Internet einfach Informationen auf standardisierte Art und Weise austauschen. Durch die Vernetzung verschiedenster Geräte im Haus versteht sich die gemeinsame Plattform als ein weiterer Schritt in Richtung „Internet der Dinge“ für Wohngebäude:
Die Software-Plattform soll allen Herstellern, Software-Entwicklern und Anbietern von Dienstleistungen zur Verfügung stehen. Die neue Plattform soll eine Vielzahl von Services zusammenführen, zum Beispiel in den Bereichen ...
- Energiemanagement,
- Sicherheitstechnik,
- Komfort sowie
- Unterhaltungselektronik.
Das ermöglicht neue Geschäftsmodelle: So können etwa Software-Entwickler die unterschiedlichsten Apps für diese Bereiche programmieren. Endnutzer müssen künftig nicht mehr zwischen verschiedenen Technologien entscheiden, um ihre elektronischen Geräte in Wohnhäusern automatisch zu steuern.
Technik
Sobald die angestrebten Standards vorliegen, sollen die kompatiblen Geräte mittels Funknetzen wie WiFi, ZigBee oder über Kabelverbindungen wie KNX miteinander kommunizieren. Gesteuert werden die einzelnen Geräte über eine zentrale Steuereinheit im Haus, die auch eine sichere Verbindung ins Internet schafft. Dabei kann die Steuereinheit von jedem beliebigen Hersteller kommen. Entscheidend ist, dass darin eine dem Standard entsprechende Software geladen ist. Unabhängige Entwickler könnten neue Apps programmieren, die via Internet zum Beispiel die Steuerzentrale, die Klima- und Heizungsanlage und die Elektroinstallationen des gesamten Hauses bedienen. Die Software-Plattform soll mit einer aufwendigen Sicherheitsarchitektur dafür sorgen, dass nur Berechtige auf die Funktionen im einzelnen Smart Home zugreifen können.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Wiser, das neue Smart Home-Programm von Schneider Electric (20.6.2018)
- Wohnbau 4.0 aus der Sicht von Schneider Electric (19.6.2018)
- Busch-free@homes Kontakte in die Welt der Unterhaltungs-, Haushalts- und Gartentechnik (26.4.2017)
- Drutex macht seine Fenster, Türen und Rollläden SmartHome-fähig (30.8.2016)
- Zumtobel und Bosch wollen gemeinsam IoT-Lösungen für Gewerbebauten entwickeln (17.6.2016)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
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- Die neue Norm EN 15232 - Auswirkungen der Gebäudeautomation auf die Gebäudeeffizienz (6.12.2012)
- ComfortPoint Open: neues Gebäude-Management-System von Honeywell (7.8.2012)
- Studie: Offene Protokolle sorgen für erfolgreiches integriertes Gebäudemanagement (25.7.2010)
- OGEMA, Home-Energiemanagement-Betriebssystem für intelligente Netze, gestartet (10.12.2009)
- Von Haus aus sicher ... verspricht Fraunhofer-Betriebssystem für Gebäude (26.2.2007)
- Initiative Intelligentes Wohnen als unternehmensübergreifende Plattform gegründet (14.11.2003)
- Smarthouse: Intelligente Technik im Haus - Was kommt an, was ist Spielerei? (8.2.2003)
siehe zudem: