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Von Haus aus sicher ... verspricht das Fraunhofer-Betriebssystem „facilityboss“ für Gebäude

(26.2.2007) Vom Büroarbeiter der Zukunft werden Kreativität, Mobilität und Flexibilität erwartet - doch die heutigen Büros passen so gar nicht zu diesen Anforderungen. Die meisten Firmengebäude sind in der Regel starre Kästen, die sich nicht wirklich sinnvoll an künftige flexible Arbeitsprozesse anpassen lassen und den Mitarbeitern die Arbeit oft erschweren. Damit Unternehmen bestehende Arbeitsinfrastrukturen besser nutzen können, hat das Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie (SIT) die Software „facilityboss“ entwickelt, die Gebäudetechnik und IT-Welt miteinander verbinden will. „Das Ganze ist ein Betriebssystem für Gebäude, mit dem Unternehmen alle Abläufe im Unternehmen steuern, überwachen und analysieren können“, erklärt Projektleiter Dr. Thorsten Henkel vom SIT. Anders als beim PC soll jedoch eine Peer-to-Peer-Architektur für hohe Ausfallsicherheit sorgen.

facilityboss: Gebäudebetriebssystem - Betriebssystem für Bauwerke

„facilityboss“ soll mit jedem Gebäudeleitsystem und IT-Netzwerk verbunden werden können und in der Lage sein, alle arbeitsrelevanten Infos zu sammeln sowie ber eine Web-Schnittstelle zu verwalten - von den Schließberechtigungen einzelner Türen bis zu den Zugriffsrechten für das IT-Netzwerk. „Dadurch können Unternehmen Ihre Arbeitsprozesse ganzheitlich organisieren“, verspricht Henkel. Auf der diesjährigen CeBIT wollen die Fraunhofer-Forscher „facilityboss“ als Raum-Informationssystem vorstellen.

exemplarisches Szenario

Kurzfristig ist ein Projekt-Treffen in Frankfurt anzusetzen. Da die Teilnehmer aus ganz Deutschland anreisen, soll das Meeting in einem Konferenzraum direkt im Bahnhof stattfinden. Via Internet bucht der Organisator den Besprechungsraum, gibt die Namen der Teilnehmer an, bestellt die Ausstattung - wie z.B. einen Beamer und ordert Getränke sowie belegte Brötchen. Am nächsten Morgen zeigt das elektronische Türschild, dass der Raum von 11-15 Uhr von der Projektgruppe ZEUS belegt ist. Jeder Teilnehmer identifiziert sich ber einen Funk-Chip und schon erhält er Zutritt zum Besprechungsraum, seinen WLAN-Zugangscode und die Zugriffsrechte auf die relevanten Dateien, die auf den Raumserver hochgeladen wurden.

„Dieses Szenario ist nur eine mögliche Anwendung für die Software facilityboss“, betont Projektleiter Dr. Thorsten Henkel vom SIT. Das System haben die Forscher gemeinsam mit Architekten und Gebäudebetreibern entwickelt, um Informationstechnologie und Gebäudetechnik besser miteinander zu verzahnen. Über die Plattform lassen sich alle IT- Systeme und elektronischen Geräte mit einander verknüpfen, überwachen und steuern. So kann man zum Beispiel dafür sorgen, dass die Fahrstuhlsteuerung gewissen Objekten oder Personen automatisch Vorfahrt gewährt.

Nützlich sei die Plattform des Weiteren für das Monitoring: So lassen sich sämtliche Prozesse und Geräte in einem Unternehmen ganzheitlich überwachen. Sind zum Beispiel in einem Krankenhaus alle wichtigen Geräte mit Funkchips (RFID-Tags) ausgestattet, kann man jederzeit nachvollziehen, wo die Geräte im Einsatz sind. Die Technik ist vielseitig einsetzbar - wie z.B....

  • in Hotels, um Besucher zu leiten,
  • in Flughäfen, um die Fracht- und Personenströme zu koordinieren,
  • in Krankenhäusern, um Ressourcen besser zu nutzen.

Das System orientiert sich am ISO-Sicherheitsstandard 27001. Die Verbindung von Gebäudetechnik und IT ermöglicht ein ganzheitliches Sicherheitsmanagement: Schließberechtigungen für einzelne Räume und die Zugriffsrechte für das Firmennetzwerk lassen sich über eine Webschnittstelle erteilen oder entziehen. Unproduktive Arbeitsausfälle und Wartezeiten sollen damit entfallen, und neue Mitarbeiter sind schnell in der Lage, an die Arbeit zu gehen.

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