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Trends in der Gebäudeautomation

(31.1.2006, Light+Building-Vorbericht) Wohlfühlen auf Knopfdruck - dank intelligenter Haustechnik ist dies keine Wunschvorstellung mehr, sondern Realität. Was für große Bürogebäude gilt, setzt sich zunehmend auch im privaten Wohnbereich durch. Gebäudeautomationssysteme mit modernen Kommunikationstechniken auf Bus- oder Funkbasis steuern beispielsweise die Verschattung oder die künstliche Beleuchtung und sorgen für ein behagliches Raumklima mit passender Lichtstimmung. Dies sorgt für ein gutes Gefühl, besonders wenn nebenbei durch die jeweils bedarfsgerechte Versorgung auch noch Energie gespart wird. Auf der bevorstehenden Light+Building (Internationale Fachmesse für Architektur und Technik vom 23. bis 27. April 2006 in Frankfurt am Main) informieren Hersteller und Verbände aus allen Bereichen der Haus- und Gebäudeautomation, Elektrotechnik und Licht über aktuelle Trends, Technologien, Produkte und Systeme.

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Bild aus dem Beitrag "Morgenmagazin und Morgentoilette ideal kombiniert?!" vom 19.7.2005

Der Markt für Gebäudetechnik leidet in Deutschland derzeit unter der schwachen Inlandskonjunktur. Weltweit hingegen soll der Gesamtmarkt für Gebäudeautomation, Brandschutz und Sicherheit nach Einschätzung von Siemens Building Technologies von 70 Mrd. Euro in 2004 auf rund 77 Mrd. Euro in 2007 steigen. Als Wachstumstreiber würden sich weiterhin die Region Asien/Pazifik sowie Osteuropa erweisen. Im Trend lägen Gesamtlösungen und Dienstleistungen. Erhöhte Kundenanforderungen bei Komfort, Sicherheit und Effizienzsteigerung prägten den Markt.

Wolkenkratzer, Skyscraper, Taipeh 101, Taipei Financial CenterImposantes Beispiel für vernetzte Licht- und Gebäudetechnik sei der Taipei 101 - das derzeit höchste Bauwerk der Welt in der taiwanesischen Hauptstadt Taipei und Arbeitsraum für über 10.000 Menschen (Bild rechts). Ein ausgeklügeltes Gebäudemanagementsystem von Siemens Building Technologies sorge unter anderem für angenehme Temperaturen und Frischluft und steuere zentral die Beleuchtung im Gebäude. Dafür überwache und steuere es unauffällig im Hintergrund rund 30.000 Datenpunkte. Im System integriert seien zudem Gefahrenmanagement- und Sicherheitssysteme.

Auch im Kleinen wird Automation zunehmend zum Thema. Erwarten Nutzer doch heutzutage auch im privaten Bereich den effizienten und komfortablen Einsatz von Licht, ein Wohlfühlklima, umfassende Sicherheit und moderne Kommunikationsmöglichkeiten. Was alles möglich ist, demonstrierte das T-Com-Haus in Berlin. Bewohner und Besucher konnten in den vergangenen Monaten erleben, wie sich das Leben zu Hause mit vernetzter, intelligenter Technik angenehmer, unterhaltsamer und sicherer gestalten lässt. Ein weiteres Beispiel liefert das Pilotprojekt "Wohnen mit LON" in Gütersloh. Hersteller wie Gesytec, Gossen Metrawatt, Spelsberg Gebäudeautomation oder S.Siedle & Söhne lieferten bei der Sanierung eines denkmalgeschützten Fachwerkhauses den Beweis, dass eine umfassende Heimautomation mit unterschiedlichen Produkten möglich ist, die funktioniert, kostengünstig ist und die Bedürfnisse der Nutzer erfüllt.

Die Elektrotechnik ist in Deutschland auf einem sehr hohen Niveau. Die Produkte seien sicher, zuverlässig und langlebig, betont Felix Hensel, Geschäftsführender Gesellschafter von Gustav Hensel und Vorstandsmitglied im ZVEI (Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie, Frankfurt). "Allerdings ist der Gebäudebestand in Deutschland stark überaltert. 75 Prozent sind vor 1978 erbaut und somit über 25 Jahre alt." Zwar sei die Elektroinstallation zumeist noch zuverlässig, aber in der Regel völlig veraltet - moderne Sicherheits- und Kommunikationseinrichtungen fehlten.

"Wer mehr Komfort sucht und Energie sparen will, investiert zunehmend in das intelligente Wohnen", unterstreicht Hensel. Basis für eine vernetzte, automatisierte Gebäudetechnik ist Kommunikation mit standardisierten Protokollen und Schnittstellen. Im Markt etabliert sind zum Beispiel ...

  • BACnet (Building Automation and Control Network),
  • OPC (Object Linking and Embedding for Process Control),
  • Ethernet,
  • Profibus,
  • LON (Local Operating Network),
  • EIB (European Installation Bus) oder
  • KNX (Konnex Association).

Beispielsweise sorgt bei der neuen Botschaft der Vereinigten Arabischen Emirate in Berlin nach Auskunft von Berker (sie lieferten spezielle Schalter mit 24 Karat Goldauflage) ein EIB-System für die Aufschaltung unter anderem der Licht- und Jalousiensteuerung, der Zutrittskontrolle sowie der Videoüberwachung, Einbruch- und Brandmelder auf die zentrale Gebäudeleittechnik. Kommt bei einer Modernisierung die Installation einer neuen Bus-Leitung nicht in Betracht, so kann die Steuerung auch per Funk oder über Stromleitungen erfolgen. Mit der Funk-Hausautomation könne beispielsweise bis zu 20 Prozent Heizenergie eingespart werden, berichtet Techem. Die bequemen Regelungsmöglichkeiten würden zudem "für ein echtes Plus an Wohnkomfort" sorgen.

Das Produktangebot wird immer umfangreicher und lässt kaum noch Wünsche offen. Lösungen reichen von der Beleuchtungssteuerung (z.B. von Zumtobel Staff, Erco Leuchten oder Lutron Electronics), der Markisen / Jalousiensteuerung (z.B. von Somfy), dem Licht- und Jalousienmanagement (z.B. von Seebacher) oder der Heizungs-, Lüftungs- und Klimaregelung (z. B. von Honeywell) bis hin zu Komplettsystemen zur Steuerung der gesamten Gebäudetechnik (wie von Merten). Dank einer Kooperation von Bang & Olufsen mit Busch-Jaeger Elektro können Kunden des Unterhaltungselektronik-Spezialisten mit einer Fernbedienung bequem vom Sessel aus per Knopfdruck nicht nur den Sound der HiFi-Anlage regulieren oder DVD-Player und TV steuern, sondern auch Jalousien schließen und das Licht dimmen. Auch im Privatbereich braucht es also an Komfort nicht zu mangeln.

Die Light+Building will allen Aspekten um das intelligente Gebäude gerecht werden. Das Ausstellungsprogramm umfasst dazu unter anderem Gebäudeautomations- und Energiemanagementsysteme, Sicherheitstechnik, Kommunikationsanlagen, umfassende Elektrotechnik von Kabeln und Schaltern bis zu Bussystemen sowie die gesamte Beleuchtungstechnik samt Steuerung.

Unter www.intelligenteswohnen.com können sich Architekten und Bauherren über Einsatzmöglichkeiten von Produkten, die auf der Messe gezeigt werden, informieren. Dr. Michael Peters, Geschäftsführer der Messe Frankfurt, rechnet neben 1.350 Ausstellern im Bereich Licht mit rund 415 Ausstellern bei der Elektrotechnik und knapp 175 bei der Haus- und Gebäudeautomation. Darunter sind alle europäischen Marktführer. Daher garantiert die Light+Building eine komplette Marktabdeckung in Breite und Tiefe - für Architekten und Planer, Handwerker, Händler, Investoren und Nutzer eine einmalige Gelegenheit, sich umfassend über die aktuellen Möglichkeiten und Trends, über technische Innovationen und Gestaltungsmöglichkeiten zu informieren.

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