VDE: „Smart Home wird 2025 Standard sein“
(18.7.2013) Mit Smartphones mobil vernetzt zu sein ist fast schon selbstverständlich; die vernetzte Konsumelektronik, Haushaltstechnik und Hausautomation dagegen nicht. Elektro- und IT-Anwendungen in den eigenen vier Wänden fristen immer noch ein isoliertes und nicht allzu smartes Schattendasein - und das, obwohl die smarte Hausvernetzung technisch längst möglich ist. Aber ...
- es fehlt bisher an einheitlichen Standards,
- die Kosten sind oft noch hoch und
- der Mehrwert für den Verbraucher nicht immer transparent.
Diese Situation soll sich laut der neuen Studie „Smart Home + Building“ in den nächsten zehn Jahren grundlegend ändern. Smart Home-Funktionen werden dann zur Basisausstattung vor allem bei Neubauten zählen: mit bezahlbaren, kompatiblen, intuitiv nutzbaren, personalisierten Plug-and-Play- Anwendungen für die intelligente Heimvernetzung, die mehr Komfort, Sicherheit, Energieeffizienz und Selbstbestimmung ermöglichen.
Smart Home wird erschwinglich
Laut VDE wird die Fernsteuerung von Geräten Standard, die Mensch-Maschine-Kommunikation wird über neuartige Schnittstellen wie Sprache oder Gestik erfolgen. Die Konvergenz ...
- der Medien,
- der Bereiche Konsumelektronik, Haushaltstechnik und Hausautomation sowie
- der drei Lebensfelder „Heim“, „Weg“ und „Ziel“
... wird weiter fortschreiten und die Zahl der daran anknüpfenden Dienste deutlich zunehmen. Das Smart Home wird über nachrüstbare (Funk- oder Plastiklichtfaser-basierte) Lösungen erschwinglich, Pakete für spezielle Kundenbedürfnisse werden angeboten, und einfach zu installierende Lösungen werden den Einstieg ins Smart Home erleichtern.
Globaler Smart-Home-Markt mit großem Wachstumspotenzial
Das Marktpotenzial für vernetzte Haustechnik ist groß. Nach einer
Studie der VDI/
- Systemintegration,
- Industrie-, Prozess- und Gebäudeautomation,
- Embedded Systems und
- Telemedizin.
Allerdings schlafen die Wettbewerber nicht:
- Japan nimmt einen Spitzenplatz ein, vor allem durch das industrielle individuelle Bauen und die Service-Robotik,
- Südkorea liegt sehr gut im Rennen,
- die USA beginnen - energiepolitisch motiviert - aufzuholen,
- China unternimmt ebenfalls Anstrengungen,
- und auch von den besser entwickelten Märkten in technisch schwächer aufgestellten europäischen Nachbarländern könne Deutschland einiges lernen.
Innovationshemmnisse überwinden
Telekommunikations-, Energie- und Versorgungsunternehmen, Anbieter von Gebäudetechnik, Hersteller von Unterhaltungselektronik- und Haushaltsgeräten sowie IT-, Hardware- und Software-Unternehmen fungieren als so genannte Smart Home Enabler. Sie haben aber heute in vielen Fällen eher ein Verständnis für ihre angestammten Domänen und die darin bedienten Kernmärkte als für den neuen, übergreifenden Smart Home Markt. Die erforderliche Plug-and-Play-Funktionalität setzt die hersteller- und branchenübergreifende Standardisierung von Schnittstellen voraus.
- Die Baubranche braucht Beratung und Innovationsanreize.
- Im Handwerk fehlt es noch an ausreichendem Wissen um die technologischen Möglichkeiten.
- Und die Politik, öffentliche Einrichtungen und Verbände stehen vor der Aufgabe, geeignete Standards, Regularien und gesetzliche Vorgaben zu schaffen bzw. an diesen mitzuwirken.
Darüber hinaus müssen der Breitband-Netzausbau vorangetrieben und die IKT-Basistechnologien noch entschlossener gefördert werden. Um Innovationshürden zu beseitigen, hat der VDE das Zertifizierungsprogramm Smart Home + Building gestartet. Ziel des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie geförderten Programms ist es, Standards und ein Prüfsiegel für Plug-and-Play-Anwendungen zu entwickeln, um Deutschland auf seinem Weg zum Leitmarkt und Leitanbieter zu unterstützten.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- eco/ADL-Studie zur IFA: Smart-Home-Umsätze verdreifachen sich allein in Deutschland bis 2022 (10.9.2017)
- Digitalisierung - Fluch oder Segen? ARAG hat dazu 1.000 Personen befragen lassen (20.8.2017)
- VDE-Studie fordert „Wirtschaftsinitiative Smart Living“ (29.1.2017)
- Nicht nur Steine und Beläge: Smart Buildings sind ein Schwerpunkt der BAU 2017 (1.1.2017)
- Bosch will Anbieter von vernetzten Systemen und Services für Gebäude aus einer Hand werden (6.11.2016)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- VDE-Positionspapier zur Elektromagnetischen Verträglichkeit (EMV) moderner Gebäude (18.7.2013)
- Smart Metering im Smart Home: TaHoma Connect misst Stromverbrauch drahtlos (17.7.2013)
- Gira-Gateway ermöglicht weltweites Skypen mit der eigenen Haustür (17.7.2013)
- „Sie haben Post!“ ... meldet nun auch der analoge Briefkasten (17.7.2013)
- Dimplex regelt mit seinem Smart Eco System die gesamte Haustechnik (2.7.2013)
- Integrales C³-Regelungssystem verbindet zentrale und dezentrale Raumlufttechnik (8.5.2013)
- Dezentrale Clage-Durchlauferhitzer zentral steuern via WLAN und App (24.4.2013)
- Die neue Norm EN 15232 - Auswirkungen der Gebäudeautomation auf die Gebäudeeffizienz (6.12.2012)
- ComfortPoint Open: neues Gebäude-Management-System von Honeywell (7.8.2012)
siehe zudem: