eco/ADL-Studie zur IFA: Smart-Home-Umsätze verdreifachen sich allein in Deutschland bis 2022
(10.9.2017) Der deutsche Smart-Home-Markt boomt und könnte sein Volumen bis 2022 auf 4,3 Mrd. Euro verdreifachen. Laut der am 1. September auf der IFA veröffentlichten Studie „Der deutsche Smart-Home-Markt 2017-2022. Zahlen und Fakten“ vom Verband der Internetwirtschaft (eco) und Arthur D. Little liegt die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate in den kommenden fünf Jahren bei 26,4%. Generiert werden die höchsten Umsätze voraussichtlich in den Marktsegmenten ...
- Energiemanagement mit 1,3 Mrd. Euro sowie
- Licht- und Fenstersteuerung mit 1,2 Mrd. Euro.
Insgesamt sechs Segmente untersucht die Studie - nämlich außerdem Sicherheit und Zugangskontrolle, Unterhaltung, Gesundheit und betreutes Wohnen sowie Haushaltsgeräte.
alle Grafiken © eco/ADL (Grafik vergrößern)
|
Die Smart-Home-Marktdurchdringung wird sich bis 2022 von aktuell zwei Millionen auf rund acht Mio. deutsche Haushalte vervierfachen. Das wachsende und immer breitere Angebot reicht vom Fenstersensor, über digitale Sprachassistenten und Staubsaugerroboter, bis hin zu intelligenten Spiegeln.
Künstliche Intelligenz (KI) steuert das smarte Zuhause
„Im Smart Home sind alle Geräte im und ums Haus vernetzt und interagieren intelligent“, so eco Geschäftsführer Harald A. Summa. „Das Internet bildet dafür die Grundlage, denn es verbindet die Geräte miteinander und ermöglicht ihnen den Datenaustausch. Die Intelligenz hingegen entsteht durch die Analyse von Nutzungs- und die Kombination mit Kontextdaten zur Verbesserung der Funktionalität und Steigerung der Benutzerfreundlichkeit.“
Sprachassistenten ermöglichen zudem zunehmend die Steuerung von Smart-Home-Anwendungen mittels natürlicher Sprache. „Systeme wie Alexa oder Google Home kombinieren künstliche Intelligenz und fortgeschrittene Spracherkennung, angebunden an häusliche Geräte wie Waschmaschinen, Kühlschränke oder Überwachungsanlagen", so Summa weiter - siehe dazu auch die Beiträge ...
- Alexa, Siri, Cortana - dürft ihr eigentlich mithören, wenn ich Besuch habe? (25.4.2017)
- LISTEN - ein EU-Projekt, bei dem das smarte Haus auch offline zuhört (25.4.2017)
Kooperationen für funktionierende Smart-Home-Ökosysteme
All das sorgt für ein dynamisches Wachstum: Während klassische große Branchen der deutschen Wirtschaft wie Elektro- oder Maschinenbau von 2010 bis 2015 nur um jährlich 0,5 bis 6% zulegen konnten, wird für den Smart-Home-Markt in den kommenden Jahren ein Wachstum von jährlich 27% erwartet:
Damit Unternehmen das riesige Marktpotenzial ausschöpfen können, müssen sie jedoch Teil eines funktionierenden Ökosystems werden. Die Verantwortlichen sollten daher offen sein für eine Integration und Kooperation mit Lösungen aus anderen Branchen und Technologien. Als Erfolgsrezept identifiziert die Studie den funktionierenden Daten- und Informationsaustausch zwischen Geräten unterschiedlicher Hersteller sowie mit nutzerfreundlichen Smart-Home-Lösungen.
„Im internationalen Wettbewerb setzen sich Plattformen durch, die durch Offenheit die Innovationskraft von Partnerunternehmen und Startups nutzen, um neue Anwendungen für ein Produkt zu entwickeln und die Wertschöpfung zu teilen“, sagt Lars Riegel, Principal Arthur D. Little GmbH. "Das Ziel sollte es demnach sein, mit offenen Systemen zu arbeiten und anderen Marktteilnehmern Zugang zum eigenen Produkt zu bieten, damit neue vernetzte Services entstehen können. In diesem Umfeld sehen wir riesige Chancen für den deutschen Mittelstand.“
Partnerschaften statt Insellösungen
Aufholbedarf sieht Riegel vor allem im Bereich smarter Software. „Während zahlreiche deutsche Unternehmen exzellente Hardwareprodukte herstellen, sind die dazugehörigen smarten Anwendungen oftmals sehr limitiert und nur bedingt nutzerfreundlich.“ Um das zu ändern, empfiehlt die Studie Unternehmen, Informationen wie beispielsweise Source Codes preiszugeben und so die Innovationskraft verwandter Industrien und sogar Konkurrenten zu nutzen.
Mitglieder im eco Verband erhalten die komplette Studie auf Anfrage an mitglieder@eco.de. Nicht-Mitglieder erhalten eine kostenfreie Management Summary und haben die Möglichkeit, die komplette Studie für 149 Euro zu erwerben.
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- Roland Berger-Analyse: Vernetzte Haushaltsgroßgeräte sind 2022 Standard (4.4.2018)
- „Trendometer 2018“ für die Bauzulieferindustrie (18.12.2017)
- BITKOM ermittelt große Zufriedenheit bei Nutzern smarter Produkte (27.11.2017)
- BVDW-Leitfaden: Vom Dumb Home zum Smart Home: Wie gelingt der Durchbruch? (27.11.2017)
- Haustechnik-Märkte entwickeln sich unterschiedlich (27.11.2017)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- BDH/iTG-Studie: Einsparpotenziale durch Digitale Heizung bei bis zu 15% (10.9.2017)
- Siemens treibt die Digitalisierung der Immobilienbranche voran - auch auf der Expo Real (20.8.2017)
- Digitalisierung - Fluch oder Segen? ARAG hat dazu 1.000 Personen befragen lassen (20.8.2017)
- Drutex verheiratet Fernseher, Tablet, (virtuellen) Sonnenschutz und Fenster zum SmartWindow (15.8.2017)
- Rund 15% der 2016 von BDF-Mitgliedern gebauten Fertighäuser waren Smart Homes (27.4.2017)
- Smart Home oder nicht Smart Home? Viele finden es gut, haben aber Vorbehalte gegenüber den Kosten (26.4.2017)
- VDE: „Digital Germany“ bis 2025, sofern der Turbo zündet (25.4.2017)
- VDE-Studie fordert „Wirtschaftsinitiative Smart Living“ (29.1.2017)
- Vom Smartphone zum Smart Home (Bauletter vom 4.1.2017)
- c't warnt vor Sicherheitsleck beim Smart-Home-System von Loxone (4.9.2016)
- Damit das Haus durch Building Automation Systeme nicht zum eigenen Feind wird (15.12.2015)
- VDE: „Smart Home wird 2025 Standard sein“ (18.7.2013)
siehe zudem:
- Gebäudeautomation im Haustechnik-Magazin auf Baulinks
- Literatur / Bücher Gebäudetechnik und Smart Home bei Baubuch / Amazon.de