Digitalisierung - Fluch oder Segen? ARAG hat dazu 1.000 Personen befragen lassen
(19.8.2017) Im Rahmen ihrer allgemeinen Markt- und Gesellschaftsforschung hat die ARAG herausfinden wollen, wie man in Deutschland zur Digitalisierung steht - sowohl im Privaten als auch am Arbeitsplatz. Dazu wurden vom Meinungsforschungsinstitut Kantar TNS 1.000 Personen befragt. Das Ergebnis: Die große Mehrheit nahm (inzwischen) die fortschreitende Digitalisierung und die damit verbundenen Neuerungen und Herausforderungen unerschrocken an.
Mehr als 85% leben zu Hause einen digitalen Alltag
85,4% der Befragten haben zu Hause einen Internet-zugang. 69,1% nutzen ein Smartphone als digitales Endgerät, und 67,9% gehen mit Laptop oder Tablet ins Netz. Insbesondere bei den bis 39-Jährigen - in dieser Gruppe besitzen 90,7% ein Smartphone - gehören digitale Geräte längst zum privaten Alltag. Nur 13,3% der Befragten nutzen privat keine elektronischen Medien.
Digitale Sprachassistenten à la Siri, Alexa, Cortana oder Google Home sind hingegen eher selten in deutschen Wohnzimmern zu finden: 16,3% nutzen diese smarten Assistenten. Auch Apps fürs Handy, die Prozesse im Haus steuern können, sind längst noch nicht flächendeckend verbreitet: Bei lediglich 7,3% der Befragten sind die modernen Helfer im Einsatz. Immerhin sollen 9,2% bereits in so einem Smart-Home wohnen - also in einem Haushalt, in dem Haushalts- und Multimedia-Geräte interagieren.
Apps zwischen Nutzen und Spielerei
Bei digitalen Anwendungen und Apps zweifelte gut ein Drittel der Befragten, ob man durch sie wirklich Zeit spart (34,9%). Dass es sich dabei eher um Spielereien handelt, die am Ende mehr Zeit, Energie und Geld kosten, als man durch deren Nutzen einspart, gaben 21,1% an - vor allem Männer (23,4%). Bei den Frauen waren es 18,9%. Rund ein Viertel macht sich immerhin Gedanken um den Datenschutz. Vor allem Frauen waren hier der Ansicht, es würden zu viele persönliche Daten gesammelt (25,8% bei den Frauen, 21,7% bei den Männern).
Mehr als 55% sind von einer fortschreitenden Digitalisierung am Arbeitsplatz betroffen
Aus der Arbeitswelt ist die Digitalisierung nicht mehr wegzudenken. In der aktuellen Umfrage gaben dementsprechend 55,6% der berufstätigen Befragten an, die zunehmende Digitalisierung habe ihren Arbeitsplatz in den vergangenen Jahren verändert:
- 66,9% der betroffenen Erwerbstätigen gaben an, dass die Anforderungen an sie durch die fortschreitende Digitalisierung zugenommen haben. 57,5% gingen davon aus, dass ihre Arbeitsleistung gestiegen sei.
- Demgegenüber dachten 7,5%, dass die Anforderungen an sie gesunken seien und lediglich 10,5% befürchteten, ihre Arbeitsleistung sei gesunken.
- 37,9% nannten ihre Arbeit durch die digitalen Technologien weniger anstrengend.
„Digitalisierung sichert Arbeitsplätze!“
Davon zeigte sich auch die Mehrheit der betroffenen Arbeitnehmer überzeugt: 56,0% meinten, die neuen Technologien machten den Arbeitgeber zukunftsfähiger und so den eigenen Arbeitsplatz sicherer. Lediglich jeder zehnte Erwerbstätige - 10,2% - befürchtete, dass durch eine fortschreitende Digitalisierung sein Arbeitsplatz in absehbarer Zukunft überflüssig werden könnte.
Ob Privatleben oder Beruf - die überwiegende Mehrheit stand der Digitalisierung also durchaus positiv gegenüber. Vom Segensbringer für die Allgemeinheit mag der technologische Fortschritt zwar noch etwas entfernt sein. Vom Fluch allerdings auch!
siehe auch für zusätzliche Informationen:
- BVDW-Leitfaden: Vom Dumb Home zum Smart Home: Wie gelingt der Durchbruch? (27.11.2017)
- c't informiert in einem wissen-Sonderheft übers Smart Home (6.11.2017)
- eco/ADL-Studie zur IFA: Smart-Home-Umsätze verdreifachen sich allein in Deutschland bis 2022 (10.9.2017)
- Siemens treibt die Digitalisierung der Immobilienbranche voran - auch auf der Expo Real (20.8.2017)
- weitere Details...
ausgewählte weitere Meldungen:
- Drutex verheiratet Fernseher, Tablet, (virtuellen) Sonnenschutz und Fenster zum SmartWindow (15.8.2017)
- Chief Digital Officer (CDO): Digitalisierung immer häufiger Sache der Chefetage (23.6.2017)
- Smart Cities - Kommunen müssen Digitalisierung endlich zur strategischen Aufgabe machen (27.4.2017)
- LISTEN - ein EU-Projekt, bei dem das smarte Haus auch offline zuhört (25.4.2017)
- Alexa, Siri, Cortana - dürft ihr eigentlich mithören, wenn ich Besuch habe? (25.4.2017)
- VDE: „Digital Germany“ bis 2025, sofern der Turbo zündet (25.4.2017)
- Digitaler Binnenmarkt ist ein Muss (Bauletter vom 21.3.2017)
- VDE-Studie fordert „Wirtschaftsinitiative Smart Living“ (29.1.2017)
- Smart-Kitchen (Bauletter vom 5.1.2017)
- VDE: „Smart Home wird 2025 Standard sein“ (18.7.2013)
- c't warnt vor Sicherheitsleck beim Smart-Home-System von Loxone (4.9.2016)
- Zukunfts-Studie von RWE Effizienz und future matters: Deutschland wohnt 2018 smart (10.11.2014)
- VDE-Studie: „Ja“ zu Smart City, „Nein“ zum vernetzten Kühlschrank (10.11.2014)
- Deutsche schließen aus Angst vor Datendiebstahl ihre smarten Heimgeräte nicht ans Internet an (Bauletter vom 3.9.2014)
siehe zudem: