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Bosch will Anbieter von vernetzten Systemen und Services für Gebäude aus einer Hand werden

(6.11.2016) Die amerikanische Bosch-Tochter Climatec aus Phoenix hat Skyline Automation übernommen. Das Unternehmen ist spezialisiert auf Gebäudeautomation und Systemintegration. Dazu zählen auch der Einbau und die Vernetzung von unterschiedlichen technischen Anlagen in Gebäuden. „Mit dem Erwerb von Skyline verstärken wir unser Geschäft mit Energie- und Gebäudetechnik technologisch und bauen unsere Präsenz im stark wachsenden nordamerikanischen Markt aus“, sagte Dr. Stefan Hartung, Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH, bei einem Pressegespräch in Stuttgart: „Nach der Übernahme von Climatec (Anfang 2015) ist das der nächste strategische Schritt hin zum Anbieter von vernetzten Systemen und Services für Gebäude aus einer Hand“. Dr. Hartung ist verantwortlich für den Unternehmensbereich Energy and Building Technology.

Dr. Stefan Hartung 

Vernetzung verspricht neue Geschäftsmodelle und Dienstleistungen

Vernetzte Lösungen erschließen Bosch im Geschäft mit Energie- und Gebäudetechnik viele neue Möglichkeiten, vor allem im Dienstleistungsbereich. Marktexperten schätzen, dass der weltweite Markt für intelligente Gebäudetechnik von heute rund sechs Mrd. Dollar bis 2021 auf rund 25 Mrd. Dollar wächst. Das entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 34%. „Services werden integraler Bestandteil unseres Geschäfts. Aus jedem Umsatz mit Hardware wird künftig auch Umsatz mit ergänzenden Services folgen“, sagte Hartung. Bosch will bei der Entwicklung und Umsetzung von Services für die vernetzte Welt neben seiner Kompetenz in Software und Sensorik insbesondere auch von seiner breiten Aufstellung profitieren. „Wir vernetzen Autos mit Häusern, auch ganze Städte - Bosch bringt dafür wie kein anderes Unternehmen die technische Kompetenz aus vielen unterschiedlichen Gerätearten mit“.

Zur Erinnerung: Bosch Energy and Building Technology umfasst die Geschäftsbereiche Thermotechnik, Sicherheitssysteme und Service Solutions, sowie die Tochtergesellschaften Smart Home und Energy Storage Solutions. 2015 erzielte der Unternehmensbereich Energy and Building Technology einen Umsatz von 5,1 Mrd. Euro.

Service Solutions: 15% Umsatzwachstum jährlich

Starkes Wachstum verzeichnet der neue Geschäftsbereich Service Solutions, der Anfang 2016 an den Start ging. Die rund 7.600 Mitarbeiter des Bereichs bieten Kommunikationsdienstleistungen und überwachen Gebäude und Industrieanlagen aus der Ferne. Sie sorgen für mehr Sicherheit von Fracht und Fahrzeugen entlang der gesamten Logistikkette. Mit Secure Truck Parking beispielsweise können LKW-Parkplätze auf Autohöfen vorab online reserviert werden. Im Auftrag von Autoherstellern betreut Service Solutions außerdem den automatischen Notrufservice eCall oder einen Concierge Service. Bosch erwartet für den Bereich Service Solutions ein jährliches Umsatzwachstum von rund 15%.

alle Fotos © Bosch 

Smart Home: weltweites Marktpotenzial von zehn Milliarden Euro

Auch im smarten Zuhause wird zunehmende Vernetzung für mehr Lebenskomfort und Entlastung von lästigen Routineaufgaben sorgen. Für das Smart Home erwarten Marktexperten bereits 2017 ein weltweites Marktpotenzial von zehn Milliarden Euro. Bis 2020 werden weltweit rund 230 Millionen Haushalte mit Smart-Home-Lösungen ausgestattet sein - das entspricht 15% aller Haushalte. Seit Jahresbeginn hat Bosch das Geschäft in der Robert Bosch Smart Home GmbH gebündelt. Mit dem Bosch Smart Home-System bietet das Unternehmen eine einfache und sichere Lösung für das vernetzte Zuhause an. Auf der IFA 2016 hat Bosch neue Produkte präsentiert, darunter eine kleine Innenkamera mit Rundumblick und einen smarten Rauchmelder, der auch bei Einbruch Alarm schlägt.

Anbieter von Smart-Heating-Lösungen

Mit mehr als 210.000 verkauften vernetzbaren Produkten gilt Bosch als einer der führenden Anbieter von Smart Heating-Lösungen, die Komfort, Energieeffizienz, Betriebssicherheit und Servicequalität deutlich erhöhen. Über das Portal „HomeCom“ erhalten Installationsbetriebe beispielsweise detaillierte Informationen über die vernetzten Heizsysteme ihrer Kunden, einschließlich Störungen und Prognosen zu den Ursachen. Der Endkunde erhält übersichtliche Informationen zu seiner Anlage, Verbrauchsdaten und individuelle Energiespartipps. Mit British Gas hat Bosch den vernetzten Service „Boiler iQ“ entwickelt. Damit kann British Gas seinen Kunden in Großbritannien die Überwachung der Heizungsanlage aus der Ferne rund um die Uhr anbieten. Erkennt das System ein Problem, schickt es sofort automatisch eine Kurznachricht an den Endkunden und kontaktiert ihn zur Vereinbarung eines Servicetermins. Der Servicetechniker verfügt dann bereits über alle Informationen, so dass er die Anlage schnell und mit dem passenden Ersatzteil einfach wieder instand setzen kann. Bosch setzt in diesem Markt auf drei Geschäftsfelder:

  • Heizsysteme für Wohngebäude,
  • Warmwassergeräte im Wohnbereich und
  • das Anlagengeschäft für gewerbliche und industrielle Heizungs- und Klimatisierungssysteme.

In allen drei Segmenten kommt Bosch laut eigenen Angaben gut voran und will stärker als der Markt wachsen.

Wachstumsmarkt Intelligente Videotechnik: mehr als Bilder aufzeichnen

Moderne Kameras zeichnen nicht nur Bilder auf, sondern auch Geschwindigkeiten, Richtungen, Farben und vieles mehr. Ein Wachmann, der stundenlang zahlreiche Überwachungsmonitore im Blick behalten muss, übersieht leicht mal etwas Wichtiges. Da hilft es, wenn die Kameras mitdenken und selbstständig melden, wenn jemand über einen Zaun steigt oder ein Kunstwerk klaut. Dies ermöglicht intelligente Videoanalyse. Bosch Kameras sind jetzt standardmäßig damit ausgestattet. Sie erkennen Einbrecher und herrenlose Koffer, zählen Menschenmengen - und schlagen Alarm, wenn es brennt. Bislang waren solche intelligenten Algorithmen nur in den Top-Kameras verfügbar, die in kritischen Bereichen wie Flughäfen oder Regierungsgebäuden eingesetzt werden. In diesem Jahr bringt Bosch unter dem Namen „Essential Video Analytics“ ein Komplettpaket an Analysefunktionen auch in das mittlere Preissegment – und macht die Lösung für neue Zielgruppen wie Hotels oder Einzelhändler interessant. Große Mengen an Videodaten lassen sich dadurch schnell und einfach nach den wirklich wichtigen Informationen durchsuchen. Weil nur relevante Bilder übertragen werden, sinken Netzwerklast und Speicherbedarf erheblich - und damit auch die Betriebskosten.

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