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Im ersten Aktivhaus pocht ein selbstlernendes Smart Home-System von alphaEOS

(4.9.2014) Die alphaEOS AG, Spezialist für Smart Home- und Energiemanagement-Systeme, hat im ersten Aktivhaus der Welt in der Stuttgarter Weißenhofsiedlung ihre Smart Home-Technologie implementiert. Diese beherrscht neben vorausschauender Klima- und Komfortsteuerung auch Lademanagement für Elektromobilität und verfügt zudem auch über eine Smart Grid-Funktion.


Foto: Zooey Braun (Bild vergrößern)

Das vom Architekten Werner Sobek geplante Gebäude soll über seine Photovoltaikan­lage zwei Mal so viel Strom aus nachhaltigen Quellen erzeugen können wie es selbst benötigt. Es dient neben der „Bewohnung“ im architektonischen Sinne gleichzeitig als dezentraler Energieerzeuger und „Provider“ für emissionsfreie Elektromobilität. Dazu ist das Gebäude im Quartier vernetzt und versorgt das benachbarte Weißenhofmuseum sowie Elektroautos mit Energie - siehe auch Baulinks-Beitrag „Weltweit erstes „Aktiv­haus“ in Stuttgart von Werner Sobek und SchwörerHaus“ vom 13.7.2014.

alphaEOS hat das Aktivhaus mit einer selbstlernenden Smart Home-Lösung ausge­stattet, die alle technischen Systeme - inklusive Elektromobilität - vernetzt. Im Hin­tergrund lenkt das Energiemanagement alle Energieströme, angepasst an den Tages­rhythmus und die persönlichen Bedürfnisse der Nutzer. So soll möglichst viel selbst er­zeugter Strom direkt verbraucht und die Einspeisung von Strom ins öffentliche Netz optimiert werden.

„Eine enge Vernetzung von Elektromobilität und Haussteue­rung macht den Alltag in Zukunft komfortabler“, verspricht Jo­nathan Busse, Vorstand von alphaEOS „Wenn ich überstürzt aufbrechen muss, sorgt das alphaEOS-System automatisch dafür, dass alle Türen und Fenster geschlossen sind, der Herd ausgeschaltet ist und während meiner Abwesenheit möglichst wenig Energie verbraucht wird. Nähere ich mich mit meinem Fahrzeug dem Aktivhaus, öffnet sich das Tor, und Lichtstim­mung und Raumtemperatur sind bereits wie gewünscht.“

Smart Grid

Durch die Anbindung an das virtuelle Kraftwerk des Projek­tpartners Next Kraftwerke weiß das alphaEOS-System, wann es günstig ist, Strom einzuspeisen oder zu beziehen. „Mit die­sen Informationen können wir beispielsweise den erzeugten Stromüberschuss marktkonform - durch Orientierung an den Handelspreisen der Strombörse - einspeisen“, erklärt Busse. „Es ist aber auch möglich, durch eine gemeinsame Bilanzierung mit Nachbargebäuden einen lokalen Ausgleich im Quartier herzustellen.“ Dieses Ener­giemanagement macht das Haus zu einem aktiven Element im Energiesystem der Zu­kunft - dem Smart Grid. So können mit gezielt eingespeisten Stromüberschüssen die Lastspitzen schwächerer Gebäude in der Nachbarschaft ausgeglichen werden. Busse: „In unserem konkreten Fall versorgen wir beispielsweise das denkmalgeschützte Wei­ßenhofmuseum des Architekten Le Corbusier bilanziell mit Strom.“

Bedienung per App

Über eine speziell für das Projekt entwickelte Smartphone-App werden alle techni­schen Komponenten des Gebäudes, inklusive der Elektromobilität, in das Smart Home-System eingebunden und angesteuert. Die Bewohner oder Nutzer des Aktivhauses können alle Funktionen von überall mit dem Smartphone bedienen.

Die App verfügt neben einer klassischen auch über eine dynamische und kontextab­hängige Bedienoberfläche. Diese passt sich dynamisch an die Tages- und Jahreszeit sowie die Gewohnheiten der Nutzer an: „Wenn es draußen dunkel wird, rücken die Bedienelemente zur Lichtsteuerung in den Vordergrund oder die Optionen zum Lade­management immer dann, wenn die Elektrofahrzeuge geladen werden müssen“, be­schreibt Busse.

Vernetzung über den EEBus-Standard

alphaEOS will als aktives Mitglied der EEBus-Allianz im Rahmen des Vorhabens und von Kooperationen mit Partnerunternehmen möglichst viele vormals proprietäre Kommuni­kationsschnittstellen auf den EEBus-Standard übertragen, um somit zukünftig mehr Haustechniksysteme plug'n'play integrieren zu können.

Erprobung und Bilanzierung in zwei Nutzungsszenarien

Das Forschungsprojekt „Aktivhaus B10“ ist Teil des Forschungsverbundes Schaufens­ter Elektromobilität. Die alphaEOS AG fungiert als Forschungspartner und Konsortial­führer des Projekts. Im ersten Betriebsjahr wird im Aktivhaus eine Büronutzung er­probt. Dazu hat alphaEOS ein Labor für das Wohnen der Zukunft (Future Living Lab) mit vier Arbeits- und Forschungsplätzen eingerichtet, um die sich Studierende und Nachwuchsforscher unter futurelivinglab-b10.de bewerben können. Nach einem Jahr wird das Gebäude dann für eine Wohnnutzung hergerichtet.

Weitere Informationen zum Smart Home System können per E-Mail an alphaEOS angefordert werden.

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