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Initiative Elektro+: Bei Sanierungen ausreichend Leerrohre für Elektroinstallation einplanen

(4.12.2023) Laut Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer ist die Elektrizität seit Jahren eine der Hauptursachen für Brände in Gebäuden. Für 25% aller Brandursachen sind veraltete Elektroninstallationen verantwortlich (Quelle: Gesamtstatistik Brandursachen 2022). Hausbesitzer sollten daher bei der Sanierung unbedingt die Elektroinstallation einbeziehen, um ihr Zuhause sicherer und für die Zukunft fit zu machen. 

Bei der Sanierung eines alten Hauses ist es besser die eine oder andere Steckdose mehr einzuplanen. (Bild: Initiative ELEKTRO+) 

Welche Maßnahmen sind nötig?

Thomas Hofmann von der Initiative Elektro+ betont: „Dabei geht es nicht nur um Steckdosen und Schalter – diese oberflächlichen Modernisierungsarbeiten sind ja oft mit den Jahren schon erfolgt. Bei einer Sanierung sollten vor allem die Kernkomponenten der Elektroinstallation im Mittelpunkt stehen, also Elektroleitungen, Zählerplatzsysteme und Schutzeinrichtungen.” Für einen Gesamtüberblick sollte man einen E-Check durchführen lassen, bei dem sämtliche Verteiler, Leitungen, Schalter und Steckdosen protokolliert und deren Zustand geprüft werden und Gefahrenquellen aufgedeckt werden. 

Leerrohre für neue Technologien – zukunftssicher planen

Eine zu geringe Zahl an Steckdosen und Stromkreisen sowie der Mangel an Fehlerstromschutz-Schaltern und einem sachgerechten Überspannungsschutz sind häufige Schwachpunkte bei alten Elektronanlagen. Bei einer veralteten oder im Laufe der Jahre nur oberflächlich sanierten Elektroinstallation, ist schon allein aus Gründen der Sicherheit eine Erneuerung oder Ertüchtigung der Anlage angeraten. Für die Nutzung von Smart-Home-Funktionen, E-Mobilität, Photovoltaik oder anderen zeitgemäßen elektrischen Anwendungen werden Leistungsfähigkeit und Komfort moderner und zukunftsfähiger Elektroinstallationen benötigt. 

Zudem empfiehlt die Initiative Elektro+ schon einige Jahre vorauszudenken, etwa bei der Frage, ob zu einem späteren Zeitpunkt ein E-Auto angeschafft oder Räume anders als ursprünglich geplant genutzt werden. „Ausreichend viele Leerrohre erleichtern zukünftige Erweiterungen der Elektroinstallation”, erklärt Thomas Hofmann. „Für die immer wichtiger werdende intelligente Hausautomation, für Ladeeinrichtungen für E-Mobilität oder auch, um Assistenzsysteme für barrierefreies Wohnen nutzen zu können. Die notwendigen Steuer- und Elektroleitungen können dann ohne weiteren Aufwand in die leeren Installationsrohre eingezogen werden.” 

RAL RG-678 gibt Orientierung

Die Ausstattungsempfehlungen für Elektroinstallationen nach RAL-RG 678 bieten eine gute Planungsgrundlage. Diese Richtlinie definiert weitere Qualitätsstandards der elektrischen Ausstattung und gibt Aufschluss über die Mindestanforderungen. Beispielsweise gibt sie an, wie viele Anschlüsse für elektrische Geräte, Beleuchtung und Kommunikationsanlagen oder wie viele Stromkreise, Schalter und Steckdosen für welchen Wohnstandard sinnvoll sind. 

Effektiver vor Bränden schützen

Die Elektroinstallation sollte bei einer Sanierung mit der heute üblichen Schutztechnik ausgerüstet werden, wie etwa Fehlerstromschutzschalter. Sie erkennen schon kleinste Fehlerströme, schalten den Strom innerhalb von Millisekunden ab und bieten so Sicherheit vor Kabelbränden. Ebenso sinnvoll ist ein Überspannungsschutz, der die Elektroinstallation sowie die IT-Einrichtung im Haus und die Elektronikgeräte schützt. 

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