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Hummel gibt Tipps für sichere Kabelverschraubung

(23.7.2025) Bei Heizungen, Pumpen oder Lüftungen werden Kabel mit einer Kabelverschraubung sicher, dicht und mechanisch entlastet in Geräte oder Verteiler geführt. Die Verschraubungen sorgen dafür, dass kein Wasser oder Schmutz ins Gehäuse eindringt und das Kabel festsitzt. Allerdings gibt es auch hierbei einige Stolperfallen, denen mit sechs Tipps des Experten für Verbindungstechnik Hummel AG vorgebeugt werden können.

v.l.n.r.: HD-Verschraubung für hygienisch sensible Anwendungen, Multi-Verschraubung zur Durchführung mehrerer Kabel, zwei Knickschutzverschraubungen für bewegungsintensive Einsatzorte (z. B. Wallboxen, Rolltore), Exios A2F für explosionsgefährdete Bereiche ohne armiertes Kabel, HSK-K-Kunststoffverschraubung (blau, auch in Grau/Schwarz erhältlich, optional mit EX-Hutmutter). (Bild: Hummel) 

1. Die richtige Größe macht den Unterschied

Durch die Wahl einer ungeeigneten Größe entsteht ein häufiger Montagefehler: passt die Verschraubung nicht exakt zum Kabeldurchmesser, geht entweder die Dichtwirkung verloren oder das Kabel wird beschädigt. Sitzt sie allerdings zu locker, gibt’s keine Zugentlastung und sitzt sie zu fest, wird das Kabel gequetscht. In beiden Fällen ist die Schutzfunktion nicht mehr gegeben.
So klappt’s: Den Außendurchmesser des Kabels mit Hilfe eines Messschiebers exakt messen und mit dem angegebenen Klemmbereich der Verschraubung abgleichen. Technische Tabellen und Maßvorgaben vom Hersteller beachten.

2. An die Dichtung denken

Die Dichtung ist das Herzstück jeder Kabelverschraubung – fehlt sie, sitzt schief oder ist beschädigt, kann keine zuverlässige Abdichtung erreicht werden. Dadurch können Feuchtigkeit, Staub oder Gase eindringen und die gesamte Installation gefährden und die Einhaltung der Schutzart ist nicht mehr gewährleistet.
So klappt’s: Wer auf Nummer sicher gehen will, greift direkt zu den originalen Dichtungseinsätzen des jeweiligen Herstellers. Vor der Montage die Unversehrtheit der Dichtung prüfen, bei der Montage auf den richtigen Sitz der Dichtung achten. Hochwertige Dichtungen sind in vielen Varianten von Markenherstellern wie Hummel erhältlich.

3. Anzugsdrehmoment richtig anpassen

Wird die Kabelverschraubung zu fest angezogen, kann die Dichtung beschädigt oder das Gehäusematerial überlastet werden. Bei zu geringem Anzugsdrehmoment wird keine ausreichende Dichtheit oder Zugentlastung erzielt. Die Schutzart wird in beiden Fällen beeinträchtigt – ein Fehler, der bei der händischen Montage ohne definiertes Drehmoment passieren kann. 
So klappt’s: Die vom Hersteller angegebenen Drehmomentwerte einhalten. Diese stehen in den technischen Datenblättern. Werkzeuge mit einstellbarem oder voreingestelltem Drehmoment verwenden: Klick – fertig – dicht.

4. Material gezielt wählen

Da nicht jede Verschraubung für jede Umgebung geeignet ist, muss die Kabelverschraubung zu den Bedingungen vor Ort passen. Je nachdem, ob UV-Strahlung, aggressive Medien, hohe bzw. kalte Temperaturen oder mechanische Belastung vorliegen, da sonst die Materialien spröde werden können, korrodieren oder brechen. 
So klappt’s: Bei der Auswahl des Verschraubungsmaterials auf die jeweilige Einsatzumgebung achten. Edelstahl oder vernickeltes Messing bieten Schutz in aggressiven oder hygienisch sensiblen Umgebungen, Kunststoffvarianten sind leichter und für viele Standardanwendungen ausreichend.

EMV-Kabelverschraubung mit integrierter Knickschutzspirale (Bild: Hummel) 

5. Zugentlastung – oft unterschätzt, doch essenziell

Gerade bei bewegten oder frei hängenden Leitungen kann eine unzureichende Zugentlastung zu ernsthaften Problemen führen. Das Kabel kann sich lösen, die Adern brechen oder die Dichtung wird durch Zugkräfte undicht.
So klappt’s: Verschraubungen mit integrierter Zugentlastung bieten hier eine sichere Lösung. Bei besonderen Belastungen empfiehlt sich eine zusätzliche Fixierung durch Klemmen oder Kabelhalter. Wichtig ist, dass die entstehenden Kräfte nicht auf die Anschlussstelle wirken.

6. EMV-konform verschrauben

Geschirmte Leitungen sind in vielen Anwendungen im Einsatz. Wird der Schirm nicht korrekt über die metallische Verschraubung kontaktiert, kann die elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) der Anlage beeinträchtigt werden, was zu Störungen oder Ausfällen elektronischer Komponenten führen kann. 
So klappt’s: EMV-fähige Kabelverschraubungen mit 360°-Kontaktflächen sorgen für eine rundum sichere Schirmanbindung. Der Kabelschirm muss freigelegt und vollflächig kontaktiert werden. Die Schirmverbindung sollte durchgehend und belastungsfrei ausgeführt sein.

EMV-Kabelverschraubung aus Metall in Größe M32 mit langem Anschlussgewinde. Diese Verschraubung wird eingesetzt, wenn elektromagnetische Verträglichkeit gefordert ist. (Bild: Hummel) 

Wer diese Fehler vermeidet wird für sichere Leitungen sorgen können. Kabelverschraubungen wirken unscheinbar, übernehmen aber wichtige Funktionen in Sachen Dichtheit, Zugentlastung und EMV-Schutz. 

Weitere Informationen können per E-Mail an Hummel AG angefordert werden.

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