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LIGNAplus HANNOVER 2001 (21. bis 25. Mai) - 10.000 Angebote rund ums Holz

(21.5.2001) Als vor zwei Jahren das neue Konzept der LIGNAplus vorgestellt wurde, waren die Veranstalter, die Deutsche Messe AG und der Fachverband Holzbearbeitungsmaschinen im VDMA, der festen Überzeugung, auf einen Erfolg hin zu zielen. Zur Erinnerung: Im Mai 1999 wurde durch die Integration der Holzmesse interHOLZ in die Holzbearbeitungsmaschinen-Messe LIGNA ein Neuanfang gewagt - und der Erfolgt gibt den Veranstaltern recht: Zur LIGNAplus 1999 kamen 1.874 Ausstellern; in diesem Jahr wird das Ergebnis deutlich überschritten: 1 929 Aussteller werden vom 21. bis 25. Mai ihre Produkte und Dienstleistungen präsentieren. Dieses rege Ausstellerinteresse ist ein untrügliches Zeichen für den sich fortsetzenden Erfolg der Branche.

Die Aussteller der LIGNAplus werden in diesem Jahr zehntausende Endprodukte zeigen, von mobilen Sägewerken und modernen Pelletöfen bis zum Massivbauhaus. Unternehmen der Holzbearbeitungsmaschinen- und Möbelindustrie, der Sägewerkstechnik- und Holzwerkstoffindustrie, des Zimmerer-, Tischler- und Schreinerhandwerks und des Holzhandels führen auf einmalige Weise die Vielfalt vor, die das Naturprodukt Holz auszeichnet. Vor allem aber werden Unternehmen all jene Maschinen und Fertigungsanlagen präsentieren, die die Erzeugung dieser Produkte erst möglich machen – modernstes Hightech mit nie dagewesener Präzision.

Deutschen Holzbearbeitungsmaschinen-Herstellern gelingt es nunmehr seit Jahren, mit einem Weltmarktanteil von gut 30 Prozent ihre führende Position zu sichern. Der Kundenbetreuung nach dem Verkauf der Produkte wird dabei zunehmende Bedeutung beigemessen. Weltmarktführerschaft bedeutet: höchste technologische Kompetenz, Präzision, Verlässlichkeit und lange Haltbarkeit der Produkte. Techniker und Einkäufer aus aller Welt werden daher in Hannover vertreten sein; die Internationalität der Fachbesucher bleibt die beste Visitenkarte einer Business-Messe wie der LIGNAplus. Übrigens wird jeder Vierte der erwarteten 40 000 Auslands-Gäste aus Nordamerika kommen.

Große Popularität für das Produkt Holz

Die Welle des Interesses – auch der inländischen Besucher – wird von dem erfreulichen Umstand getragen, dass der Werkstoff Holz in den letzten Jahren hier zu Lande wieder an Ansehen gewonnen hat. Holz war lange für viele inakzeptabel, weil zum einen die Sorge über Gesundheitsschäden wegen chemischer Holzschutzmittel bestand, zum anderen die Diskussion um das Waldsterben nicht verstummen wollte. Mittlerweile kann auf Chemie weitgehend verzichtet werden, beim lange emotionsbeladenen Thema Waldsterben obsiegt wieder die realistische Komponente: Eine UN-Studie des Timber Committees stellt heraus, dass jährlich in Europa 640 Millionen Kubikmeter Holz heranwachsen, jedoch nur 380 Millionen Kubikmeter eingeschlagen werden. Dies bedeutet einerseits, dass nur etwa 60 Prozent des jährlich zuwachsenden Holzes überhaupt als Rohstoffquelle genutzt werden, und andererseits, dass sich die Waldfläche Europas von 135 Millionen Hektar im Jahr 1952 auf 159 Millionen Hektar im Jahr 1997 vergrößern konnte. Schuldgefühle gegenüber der Natur sind also unangebracht. Das Image des Werkstoffes Holz ist wieder positiv besetzt, mit Holz zu leben bedeutet nicht, den Wald auszurotten.

Dass sich Holz wieder "astreiner" Popularität erfreut, wird besonders im größten Segment der Branche augenfällig, dem Wohnungsbau. Architekten, Ingenieure und private Hausherren beschäftigen sich zunehmend mit dem nachwachsenden Werkstoff aus der Natur.

Mittlerweile entsteht jedes siebte Haus aus Holz – und der Trend setzt sich fort. Längst entspricht diese Zahl derjenigen, die für staatlich geförderte so genannte Niedrigenergiehäuser steht. In Neubaugebieten sieht man zunehmend aus Holz errichtete Fertig-Einfamilienhäuser. Hier geht der Trend zu Bauweisen mit viel Massivholz. Bei der Außenverkleidung werden unterschiedlichste Materialien auf Holzbasis verwendet – von der unbehandelten Lärchenholzverschalung bis zu versiegelten Zementspanplatten sowie neuen Kombinationen von Holzpartikeln und Kunststoff. Neu ist durch Hitzebehandlung oder durch Acetylisierung modifiziertes Holz, das resistent gegenüber Witterungseinflüssen und Pilzinfektionen ist. Auch bei der Renovierung und Sanierung öffentlicher und privater Gebäude gewinnt Holz zunehmend an Bedeutung, ebenso wie im Hallen-, Industrie- und Gewerbebau.

Die Deutsche Gesellschaft für Holzforschung zeigt in Halle 11, dass ein Eigenheim in drei Tagen bezugsfertig sein kann: Am ersten Tag werden die mit allen Versorgungsleitungen versehenen Wandelemente aufgebaut, am zweiten die Einbauten und Endarbeiten vorgenommen, am dritten zieht die Familie ein. Das Drei-Tage-Haus ist dabei nur eines von vielen Ereignissen, die diese Messe zu einer Attraktion machen.

Rahmenprogramm mit Event-Charakter

Die diesjährige LIGNAplus hat wahrlich Event-Charakter. Noch nie bot sie ein so großes themenbezogenes Rahmenprogramm. Es ist eine Mischung aus Unterhaltung, Wissensvermittlung und Faszination.

Hier einige sehenswerte Tag beim Forwarderwettbewerb. 20 Handwerksmeister beinah totgeglaubter Gewerke führen täglich traditionelle Techniken vor. Beispiele: Waldarbeiter zeigen am 24. Mai auf dem Freigelände ihr Geschick im Umgang mit Forstmaschinen, Kranführer messen sich am darauffolgenden Der Nachwuchs im Tischler- und Schreinerhandwerk präsentiert in einer Ausstellung seine Gesellenstücke. Herausragend ist sicherlich die Sonderpräsentation "Holz in Künstlerhand – Metamorphosen", bei der über 120 renommierte Kreative und junge Talente aus aller Welt ihre schönsten Arbeiten zeigen. Nicht zu vergessen Auszubildende aus Hannover, die in maximal 1,5 Stunden ein kleines Fachwerkhaus bauen, die Schüler der berufsbildenden Schule Syke bei Bremen, die mit dem größten Hobel der Welt ins "Guinness-Buch der Rekorde" wollen und die acht Schweizer Zimmerleute, die schon dem Millionenpublikum von "Wetten, dass ...?" vorgeführt haben, wie sie in weniger als vier Minuten einen Dachstuhl errichten. In einer weiteren Sonderschau sind die Arbeiten 76 namhafter Architekten und Tragwerksplaner aus sechs Ländern zu sehen, die im Rahmen des erstmals gestifteten LIGNAplus-Award für HolzBauArchitektur entstanden. Schließlich die Ausstellung "Ideen in Holz", die Häuser in Holzrahmen- und in Holzskelettbauweise zeigt.

Kontaktbörse für den Nachwuchs

Dass viele junge Leute auf dieser Messe ihr Können zeigen, hat einen besonderen Grund: Sie sind es, die die Zukunft dieser Branche gestalten. Nur gibt es leider noch zu wenige von ihnen, die Branche leidet unter Nachwuchsmangel. Deshalb geht es bei dieser LIGNAplus auch darum, das Interesse der Jugend an Berufen zu wecken, wie die Forst- und Holzwirtschaft sie mannigfach bietet. Auf Initiative des VDMA-Fachverbandes Holzbearbeitungsmaschinen, der ProWood-Stiftung und der Deutschen Messe AG findet erstmals eine Informations- und Kontaktbörse statt, die Nachwuchskräfte und Berufseinsteiger anspricht, aber auch Profis, die sich verändern wollen. Das Forum "Karriere mit Holz" wendet sich an diejenigen Besucher, die sich ein genaues Bild von den aktuellen Ausbildungsmöglichkeiten in der Holzwirtschaft machen wollen. Der VDMA-Fachverband stellt alle wichtigen Ausbildungsstätten der Branche vor. Auf der Jobbörse können erste Kontakte zu Unternehmen geknüpft werden. "Karriere mit Holz" zeigt, welche Firmen Jobs, Praktika und Diplomarbeiten anbieten, und vermittelt Partnerschaften zwischen Unternehmen und Schulen. Im Rahmen des Forums werden auch Messerundgänge angeboten, die zu denjenigen Firmen führen, für die sich Berufseinsteiger, Schüler und Studenten interessieren. Schon jetzt können Interessierte im Internet unter www.ligna.de nach Stellenangeboten und –gesuchen forschen oder Gesprächstermine für einen Besuch auf der LIGNAplus vereinbaren.

Die diesjährige Messe wird in vielerlei Hinsicht in neuer Dimension daherkommen. Sie ist nicht nur der Treffpunkt von Entscheidern aus aller Welt, die hier in Hannover Maschinen einkaufen, sondern sie ist auch ein internationales Informationsforum. Es geht um Wissen, Lernen, den Erfahrungsaustausch, das Aufgreifen neuer Ideen. Zahlreiche Foren, Workshops und Fachtagungen wenden sich an Architekten, Ingenieure und Handwerker und machen die LIGNAplus für fünf Tage zum zentralen Mittelpunkt der technologischen Innovationen dieser Branche. Die Halle 23 ist ein wichtiges Bindeglied zwischen der ausstellenden Industrie und den Anwendern. Dort führen Institute, Universitäten und Fachhochschulen ihre Forschungsergebnisse aus allen Bereichen des Maschinenbaus und der Forst- und Holzwirtschaft vor.

Die diesjährige Messe stellt auch optisch eine Augenweide dar, denn sie gruppiert sich um eines der eindrucksvollsten Bauwerke auf dem Messegelände, das gigantische EXPO-Dach. Es ist das größte Holzdach der Welt und wurde im Vorfeld der EXPO in Rekordzeit errichtet. Viele Aussteller und Besucher werden es zum ersten Mal in natura sehen.

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