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Studie der Uni Stuttgart: Fassadendämmsysteme unter der Öko-Lupe

(3.2.2003) Die beste Ökobilanz im Vergleich von Wärmedämm-Verbundsysteme (WDVS) weist ein System auf, das auf Mineralschaumplatten basiert - so lautet das Resultat einer Studie der Uni Stuttgart. Eine Broschüre für "Nicht-Wissenschaftler" fasst jetzt die wichtigsten Ergebnisse zusammen.

Fassadendämmsysteme verringern generell den "Energiehunger" von Gebäuden. Sie tragen damit zu Ressourcenschonung und Klimaschutz bei. So errechnetete das Institut für Kunststoffprüfung und Kunststoffkunde (IKP) an der Universität Stuttgart folgenden Vergleich: Ein WDV-System an einem Einfamilienhaus spart während seiner durchschnittlichen Nutzdauer die Energie, mit der ein Auto eine Strecke von 830.000 Kilometer zurücklegen kann. Das ist eine Strecke, die fast 21 mal um die Erde reicht.

Die vorliegende Untersuchung nach ISO 14040 analysiert erstmals die komplexen Strukturen von drei Wärmedämm-Verbundsystemen mit unterschiedlichen Dämmstoffen aus dem Hause Sto: Polystyrol (StoTherm Classic), Steinwolle (StoTherm Mineral) und Mineralschaumplatte (StoTherm Cell). Eine Sachbilanz listet alle Stoffströme während der gesamten Lebensdauer auf. Daraus entsteht eine Wirkungsschätzung gemäß ISO 14042, um so alle Einflüsse auf die Umwelt quantitativ zu beschreiben.

Umweltschutz – mehr als Energie sparen

Die Untersuchung berücksichtigt alle System-Komponenten vom Kleber bis hin zum Deckputz. Dabei zeigt sich, dass vor allem die Dämmstoffe das ökologische Potenzial der einzelnen Systeme bestimmen. Beste Noten erzielt dabei die faserfreie, formstabile und nicht brennbare Mineralschaumplatte. Im System StoTherm Cell lässt sie sich bis 100 Meter Gebäudehöhe dübellos durch Verklebung montieren. Das spart nicht nur Zeit und Kosten bei der Verarbeitung, sondern sorgt auch für einen geringeren Energieaufwand schon bei der Herstellung aller System-Bestandteile. Gegenüber StoTherm Cell benötigt das gedübelte Steinwolle-System bei seiner Produktion fast die doppelte Menge an Primärenergie.

Auch in den Prüfbereichen "Saurer Regen", "Phosphat" und "Ozonbelastung" hat StoTherm Cell die Nase vorn. Lediglich beim Einfluss auf den Treibhauseffekt liegt es knapp hinter dem Polystyrol-System. Hier macht sich bemerkbar, dass bei der Produktion der Mineralschaumplatte prozessbedingt Kohlendioxid aus dem Rohstoff Kalkstein freigesetzt wird.

Die erste Ökobilanz von Fassadendämmsystemen bietet objektspezifische und ganzheitliche Auswahlkriterien für Dämmsystemen und soll Architekten, Planern und Bauherren helfen, die sich besonders für Nachhaltigkeit interessieren. Die zwölfseitige Studie "Ökobilanz StoTherm Cell. Wärmedämm-Verbundsysteme im Vergleich” bietet gesamtheitliche Bewertungskriterien und ist eine geeignete Entscheidungsgrundlage für alle an Nachhaltigkeit orientierten Architekten, Planer und Bauherren.

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