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Modernes Flachdach - Lösungen für fachgerechte Anschlüsse

(23.3.2005) Mit dem Begriff Dach wird außerhalb der Fachwelt oft unwillkürlich die Vorstellung eines Steildachs verbunden. Das ist zwar nicht falsch, aber nur die halbe Wahrheit. Die andere Hälfte der Realität bilden Flachdächer, die wirtschaftlich kaum weniger bedeutend für die Dachbranche in Deutschland sind. Nach Schätzungen wurden hierzulande im Jahr 2003 rund 182 Mio. Quadratmeter Dachfläche insgesamt neu gebaut oder saniert. Etwa 80 Mio. Quadratmeter und damit rund 44% entfielen davon auf die Abdichtung von Flachdächern.

Im Vordergrund einer Flachdachabdichtung steht die Widerstandsfähigkeit der Bahnen und Folien gegen die Witterungsunbilden. Denn gerade das exponierte Bauteil Dach ist intensiven Starkregenfällen, Hagelschlägen mit übergroßen Hagelkörnern oder orkanartigen Stürmen besonders ausgesetzt. UV-Strahlung beeinflusst die Alterungsbeständigkeit ebenso immens. Auch die auftretenden Temperaturunterschiede verlangen der Abdichtung einiges ab. Bei Sonneneinstrahlung im Sommer kann die Oberfläche leicht 70 °C warm werden, während im Winter mit bis zu -25 °C gerechnet werden muss. Hochwertige und fachgerecht verarbeitete Flachdachabdichtungen bleiben jedoch auch bei den Extremen der Temperatur und des Niederschlags sicher und dicht.

Dafür sorgen vor allem die chemischen Rezepturen der Bahnen und zusätzliche stabilisierende Gewebe-Trägereinlagen. Zwei Stoffgruppen haben sich vor allem für die Bahnenabdichtung auf dem Flachdach bewährt:

  • einerseits Polymerbitumen- und Bitumenbahnen und
  • andererseits Bahnen bzw. Folien aus Kunststoff oder Kautschuk.

Doch egal für welche Lösung sich der Bauherr entscheidet, über die Qualität des Dachs und seine dauerhafte Dichtheit entscheidet ...

  • zum einen die handwerksgerechte Verlegung und
  • zum anderen die abgestimmte Funktionalität des gesamten Schichtaufbaus.

Die Arbeiten sollten nur von qualifizierten Fachleuten ausgeführt werden, die speziell die Nahtverbindungen und Anschlüsse der Bahnen sachgerecht und nach den Flachdachrichtlinien des ZVDH herstellen.

Auch die Hersteller haben die Bedeutung der Anschlussdetails erkannt und widmen sich neben der Werkstoff-Forschung auch intensiv der Entwicklung von Schweiß- und Klebetechniken. Zudem geht es um praktikable wie dichte Lösungen für die Anschlüsse an Lüftungsrohre, Lichtkuppeln oder aufgehende Wände.

Weil moderne Flachdächer hochbeanspruchbar und sicher sind, erlebt das Bauteil momentan einen Funktions- und Bedeutungswandel vom reinen Schutzdach hin zum Nutzdach. Etwa indem die Dachflächen eine Begrünung erhalten. Vor allem in den Städten entstehen auf den Dächern ganze Gartenlandschaften, die dann als Aussichtsplattform, Sonnendeck, Pausenfläche oder Fitnessareal dienen. Selbst Teiche und Badebecken sind möglich. Noch intensiver ist die Nutzung des Flachdachs oft bei Gewerbebauten, wo auf Einkaufszentren beispielsweise Parkdecks entstehen oder auf Krankenhäusern Hubschrauberlandeplätze.

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Bild aus der Meldung "Dachbegrünung - ein paar Faustregeln" vom 27.9.2004

Seiner Bedeutung entsprechend bildet das Flachdach einen wichtigen Ausstellungsschwerpunkt auf der regelmäßig stattfindenden DACH+WAND. Die internationale Leitmesse für Dach-, Wand- und Abdichtungstechnik wird vom des Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) veranstaltet. Die Profis aus Handwerk und Mittelstand, aber auch Bauherren, Architekten, Ingenieure, Bauträger und fachlich interessierte Besucher können sich auf den Messeständen zu allen Themen rund um das Dach informieren und beraten lassen.

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